Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland

Deal bei einem Bier: So brachte Gerhard Berger Red Bull 1985 in die Formel 1

Wie es Dietrich Mateschitz gelang, Gerhard Berger 1985 von einem Deal mit Red Bull zu überzeugen, obwohl seine Firma noch nicht einmal einen Namen hatte

Gerhard Berger

Mark Sutton / Motorsport Images

Der Österreicher Gerhard Berger war der erste Spitzensportler, der in den 1980er-Jahren von Red Bull gesponsert wurde. Legendär sind die Bilder vom Strand in Rio, als der damalige Ferrari-Pilot für einen TV-Beitrag mit einer Dose des österreichischen Energy-Drinks joggte und die Marke damit erstmals der Öffentlichkeit bekannt machte.

Nur die wenigsten wissen aber, wie es zum folgenschweren Kontakt zwischen Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz und Berger, der später auch als Toro-Rosso-Boss agierte, lange vor der Markteinführung des Getränks im Jahr 1987 kam. "Ich war der erste Red-Bull-Sportler, noch bevor es die Firma überhaupt gegeben hat", stellt Berger im Podcast 'Beyond The Grid' klar.

Das erste Aufeinandertreffen fand im Rahmen des Österreich-Grand-Prix 1985 in Zeltweg statt, als das 25-jährige Talent gerade das erste Formel-1-Jahr hinter sich hatte. "Ich fuhr für Arrows, und da stand plötzlich dieser Mann vor mir: 'Servus, ich würde mich gerne vorstellen. Mein Name ist Didi Mateschitz und ich wäre gern ihr Sponsor'", erinnert sich Berger, der die Unterstützung damals durchaus brauchen konnte. "Es war wie Weihnachten für mich, denn ich war bankrott."

Mateschitz wäre beinahe abgeblitzt

Doch dann meinte Mateschitz laut Berger, es gäbe ein "kleines Problem. Er sagte: 'Ich habe das Geld noch nicht. Ich gründe eine Firma und bin überzeugt davon, dass das klappen wird.'" Beim jungen Rennfahrer schrillten daraufhin die Alarmglocken und er grinste seinen Landsmann an: "Solche Geschichten habe ich schon oft gehört."

Dennoch gab er Mateschitz noch eine Chance, da dieser ihm sympathisch war: "Irgendwie mochte ich den Kerl, er mochte mich, die Chemie hat gepasst. Also gingen wir auf ein Bier und machten einen Deal." Es ging dabei um 10.000 US-Dollar, eine für Formel-1-Verhältnisse schon damals äußerst geringe Summe. Das Abkommen wurde per Handschlag besiegelt.

"Er wollte seine Firma auf meinem Helm haben, hatte aber noch nicht einmal einen Namen", erinnert sich Berger. "Vielleicht wusste er schon, wie die Firma heißen soll, aber ich nicht. Also sitzen wir da, trinken ein Bier und machen per Handschlag einen Deal."

So wurde der Deal besiegelt

Daraufhin hätte die Sache rasch in Vergessenheit geraten können, hätte nicht einige Monate nach dem Gespräch das Telefon geklingelt und Mateschitz seine Hartnäckigkeit bewiesen. "Herr Berger, erinnern Sie sich an mich? Didi Mateschitz am Apparat", habe sich der spätere Milliardär gemeldet. "Ich sagte: 'Ja, ich erinnere mich.' Er wollte wissen, ob unser Deal noch steht."

Bergers Antwort? "'Natürlich, ja, wir haben uns ja geeinigt.' Da meinte er: 'Ich habe meine Firma jetzt gegründet.'" Somit waren Berger und Mateschitz von nun an Geschäftspartner, und der Tiroler nach dem Sponsor auch 1986 zu Benetton und 1987 zu Ferrari mit. "Ich erinnere mich noch daran, dass ich aufs Podium immer ein Red Bull mitgenommen habe", erzählt Berger, der Ende 1987 mit Ferrari die letzten zwei Saisonrennen für sich entschied.

Schon in den 1980er-Jahren: Red Bulls cleveres Marketing

Doch damit zog er sich den Unmut des Formel-1-Zampanos zu. "Bernie war das gar nicht recht!", erinnert sich Berger. "Niemand geht mit einem Sponsor da rauf!", habe sich der Brite, der aus der Formel 1 eine Goldgrube machte, echauffiert. "Also hat er mir das abgedreht. Das war gleich das erste Casino, das Red Bull in der Formel 1 veranstaltet hat. So hat es mit Red Bull in der Formel 1 angefangen."

Bereits 1987, als das Produkt auf den Markt kam, setzte Red Bull darauf, das Getränk irgendwie in den Fokus der TV-Kameras zu bringen. Und wenn dafür einer von Bergers Betreuern die Dose bei den Startvorbereitungen in die Kamera hält, wie 1987 in der Startaufstellung des Österreich-Grand-Prix.

Wieso setzte Mateschitz ausgerechnet auf Berger?

Aber warum setzte Mateschitz ausgerechnet auf Berger, der später eines seiner Teams führen sollte? "Er war Motorsportfan, er war Jochen-Rindt-Fan, und meine Art hat ihm gefallen", vermutet Berger. "Und irgendwann hat er entschieden, Motorsport als eine seiner Plattformen zu nutzen."

Dass Red Bull einmal ein Weltkonzern werden würde, der neben zwei Formel-1-Teams auch einen eigenen Grand Prix stellt, hätte sich damals niemand gedacht. "Wahrscheinlich nicht einmal Didi selbst. Obwohl er sehr davon überzeugt war, dass er seinen Weg gehen würde", meint der nunmehrige DTM-Boss. Auf die Frage, ob er diesbezüglich die Schlüsselperson war, antwortet er: "Ich weiß nicht, ob letztendlich ich Red Bull in die Formel 1 gebracht habe. Aber ich habe sicher eine Rolle dabei gespielt."

Be part of Motorsport community

Join the conversation
Vorheriger Artikel Marko vs. Montoya: Hat der Marko-Pilot absichtlich den F3000-Titel verloren?
Nächster Artikel Erstmals Kontinuität: Honda setzt auf bewährtes technisches Konzept

Top Comments

Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Warum schreiben Sie nicht einen?

Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland