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Kolumne von Louis Delétraz: "In der Saison 2018 unter Beobachtung von Ferrari"

Der Pilot aus Genf spricht in seiner ersten Kolumne für Motorsport.com Schweiz über die anstehende Formel-2-Saison, sein neues Team und seine Beziehung zu Ferrari.

Kolumne von Louis Delétraz

Kolumne von Louis Delétraz

Louis Delétraz

Louis Delétraz, geboren am 22. April 1997 in Genf, Schweiz, ist ein Schweizer Autofahrer, der an der FIA Formel 2 Meisterschaft teilnimmt und ist der Sohn von Jean-Denis Delétraz, ehemaliger Formel 1 und Endurance Fahrer.

Louis Deletraz, MP Motorsport
Louis Deletraz, MP Motorsport
Louis Deletraz, MP Motorsport
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Delétraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Delétraz, Charouz Racing System
Louis Delétraz, Charouz Racing System
Louis Delétraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Antonio Fuoco, Charouz Racing System
Luca Ghiotto, Campos Vexatec Racing
Charouz Racing System logo
Kolumne von Louis Delétraz

Herzlich willkommen zu meiner ersten Kolumne für Motorsport.com. Ich werde in diesem Jahr regelmässig über meine zweite Saison in der Formel 2 berichten.

Mein erstes Jahr im sogenannten Vorzimmer der Formel 1 verlief ehrlich gesagt ziemlich enttäuschend. Es war das erste Mal seit 2013, dass ich weder ein Rennen gewinnen, noch um den Titel mitkämpfen konnte, nachdem ich in den Jahren zuvor den Titel in der Formel Renault 2.0 NEC holte und sowohl im Eurocup der Formel Renault als auch in der Formel V8 3.5 zweiter in der Meisterschaft wurde.

 

In der vergangen Saison ging ich noch für Racing Engineering und Rapax an den Start, doch für die Saison 2018 bin ich nun zu Charouz Racing System gewechselt – ein Team, das bislang in allen Meisterschaften, in denen es angetreten ist, gewinnen konnte. Ich kenne die Truppe gut, denn in der Formel V8 3.5 sind wir gegeneinander gefahren, und schon damals gab es Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit. Dadurch, dass es in der Formel 2 in dieser Saison ein neues Auto gibt, mache ich mir auch keine Sorgen darüber, dass Charouz neu in der Formel 2 ist. 

Ich fühle mich im Team bereits sehr gut aufgenommen. Charouz ist in Prag in der Tschechei zu Hause, doch die einzelnen Teammitglieder haben ganz unterschiedliche Nationalitäten, und die Leute sind allesamt genial. Sie sind bereits jetzt so etwas wie eine zweite Familie für mich! Das ist ein grosser Unterschied zu dem, was ich aus dem letzten Jahr kenne. Ich habe ein Team vorgefunden, das mit Josef Kaufmann Racing oder mit Fortec Motorsports vergleichbar ist, und das passt mir.

Man darf zudem nicht vergessen, dass Charouz einen nicht zu unterschätzenden Trumpf in der Hinterhand hat: die Partnerschaft mit der Ferrari Driver Academy, zu der auch mein Teamkollege Antonio Fuoco gehört. Charouz ist quasi das Juniorteam des Springenden Pferdes. Ferrari beobachtet damit auch mich, und wenn ich gute Leistungen zeige, bekommen sie das mit. Ich bin zwar kein offizielles Mitglied der FDA, aber ich weiss genau, dass sie ein Auge auf mich werfen werden. Es ist schliesslich kein Zufall, dass ihr Logo auch auf meinem Overall und meinem Auto zu sehen ist.

Die Rückkehr des Motorsport in der Schweiz

In diesem Winter war ich in Marrakesch bei der Formel E zu Gast. Die Serie ist gerade stark im Aufwind und ich finde die Elektrotechnologie ziemlich interessant. Als ich meinen Landsmann Sébastien Buemi, mit dem ich sehr gut befreundet bin, besuchte, war ich angenehm überrascht: Ich kannte bereits die Mehrheit der Leute im Paddock und es gab ein paar sehr nette Treffen. Es ist zwar momentan nicht mein Hauptziel, doch wenn sich mir die Gelegenheit bieten würde, in der Formel E zu fahren, würde ich sie mit Sicherheit wahrnehmen.

Ich war auch im Hinblick auf den E-Prix von Zürich da, der im kommenden Juni stattfinden wird. Es ist das erste Autorennen in der Schweiz seit der Tragödie von Le Mans 1955. Das ist ein wichtiger Schritt für den Motorsport in unserem Land, denn bislang war es nicht immer einfach, Partner und Sponsoren zu finden. Zudem ist ein Schweizer Kart-Pilot gezwungen, seine Rennen im Ausland zu fahren, was mit hohem Aufwand verbunden ist. 

 

Trotzdem bin ich aber sehr glücklich über mein Leben in der Schweiz. Ich liebe das Land! Ich trainiere hier oft mit meinem Freund Romain Grosjean. Um genau zu sein, ist der Motorsport in der Schweiz ja nicht inexistent, aber ich kann halt nicht in Genf Kart fahren oder Testfahrten absolvieren. Dafür muss man immer weit weg reisen. Das ist natürlich schade, aber andererseits war das schon immer so, und immerhin verändert sich mittlerweile einiges in dieser Beziehung, und das ist positiv! 

Die Schweiz hat trotzdem viele erfolgreiche Piloten hervorgebracht – mit Marcel Fässler, Neel Jani und Sébastien Buemi in den letzten Jahren in erster Linie in Le Mans, wo die drei echte Grössen sind. Nicht schlecht für ein so kleines Land!

Dafür haben wir seit Seb 2011 keinen Piloten mehr in der Formel 1, auch wenn mit Romain immerhin ein Franko-Schweizer vertreten ist. Mein Ziel ist es, der nächste in der Reihe der Schweizer F1-Piloten zu werden.

Sofern es mir mein Terminkalender erlaubt, werde ich beim Rennen in Zürich anwesend sein, auch wenn ich es schade finde, dass es nicht in Genf stattfindet, wo ich geboren wurde und jede Strasse wie meine Westentasche kenne.

Gute Eindrücke von den F2-Testfahrten

Doch kommen wir zur Gegenwart. Ich habe den Rest des Winters damit verbracht, mich auf die anstehende Formel-2-Saison vorzubereiten und den ersten Runden entgegenzufiebern. Ich muss gestehen, dass ich nicht gerade begeistert war, als man mir sagte, dass wir im Februar einen Shakedown in Magny Cours machen würden. Ich hielt das für keine gute Idee, und ich lag damit nicht falsch. Am Vortag hatte es noch fünf Zentimeter Schnee, so dass sich meine Begeisterung arg in Grenzen hielt!

Ich dachte, wir würden überhaupt nicht zum Fahren kommen, doch über Nacht schmolz der Schnee, und auch wenn die Piste nass blieb, konnten wir uns zumindest ein Bild über die Zuverlässigkeit des Autos machen und erste Daten sammeln. Anschliessend waren wir drei Tage in Paul Ricard und drei weitere in Bahrain, und diese Testfahrten verliefen sehr gut. Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit, die wir mit dem Team erledigen konnten. Wir haben viele Kilometer abgespult und eine gute Grundabstimmung gefunden. 

Ich hatte von Beginn weg ein gutes Gefühl im F2 2018. Es gibt viele aerodynamische Hilfsmittel, von daher ähnelt das Auto stark dem Dallara T12, mit dem ich in der Formel V8 3.5 unterwegs war. Der neue Turbo-Motor hat viel Drehmoment, auch wenn die Höchstgeschwindigkeit aufgrund des grösseren Luftwiderstands etwas geringer ist. Doch dafür ist die Kurvengeschwindigkeit viel beeindruckender. Sie liegt näher an einem Formel 1 als am GP2/11, mit dem wir in der letzten Saison fuhren. Das ist die Art Auto, die ich mag!

Klar, da ist noch der Halo. Er ist hässlich, er ist schwer, und er zerstört die Aerodynamik, von daher bin ich kein Fan. Aber ich hoffe wirklich, dass sich dadurch die Sicherheit verbessert. Als ich nach meiner ersten Installationsrunde in Magny Cours zurück an die Box kam und mich Antonio fragte, wie die Sicht mit dem Halo sei, hatte ich bereits vergessen, dass das Ding überhaupt da war. In dieser Beziehung stellt der Halo überhaupt kein Problem dar. Allerdings muss man sich beinahe verrenken, um ins Auto hinein oder danach wieder heraus zu kommen. Das ist richtiggehend Gymnastik!

 

 

Wie bei jedem neuen Auto ist das Wichtigste zunächst die Zuverlässigkeit. In diesem Jahr haben wir mit dem V6 Turbo von Mecachrome eine neue Antriebseinheit, und bei den Testfahrten gab es viele Motorschäden. Doch ehrlich gesagt, war das zu erwarten, und ich denke, sie haben gute Arbeit geleistet, denn mittlerweile gibt es viel weniger Probleme. Bei Charouz hatten wir sowieso nur kleinere Schwierigkeiten, keinen Motorschaden, und ich klopfe auf Holz, dass das auch in Zukunft so bleiben wird, denn ich weiss, dass andere Teams viel mehr Probleme hatten. 

Wie im vergangenen Jahr ist das Feld sehr ausgeglichen. Auch wenn es schwierig ist, aufgrund der Testfahrten die wirklichen Kräfteverhältnisse abschätzen zu können, da man nie genau weiss, mit welchem Programm die einzelnen Piloten unterwegs waren, so lässt sich doch bereits jetzt einiges sagen: Prema und Nyck de Vries werden starke Gegner sein – ein starker Pilot im amtierenden Meisterteam. Auch Carlin mit Lando Norris dürfte sehr konkurrenzfähig sein, während ART mit Jack Aitken und George Russell über ein beeindruckendes Fahrerduo verfügt. 

 

Es wird mit harten Bandagen gefahren, doch ich bin bereit zu kämpfen. Das Ziel ist, vorne dabei zu sein und Rennen zu gewinnen. Natürlich habe ich den Titel im Visier, das ist wohl bei jedem Fahrer so. Aber auch wenn die Testfahrten gut verlaufen sind – das waren bloss Testfahrten! Nach dem ersten Rennen wird man mit Sicherheit ein klareres Bild über die tatsächlichen Kräfteverhältnisse haben. Natürlich werde ich euch in meiner nächsten Kolumne alles darüber erzählen.

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Louis Delétraz

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