Top 10 beste LMP1-Rennen - P7: Washington-Grand-Prix 2002 (ALMS)
Nach 27 Jahren hat die LMP1-Kategorie ausgedient, Grund genug für einen Rückblick auf ihre besten Rennen - Heute: Panoz' letzter Streich gegen Audi
Jahrzehntelang war sie die unangefochtene Topklasse im Sportwagensport: Die Le Mans Prototype 1. Zwischen 1994 und 2020 lieferte sie - teils unter anderen Bezeichnungen wie WSC, LMP900 oder einfach nur LMP - eine selten gesehene Antriebsvielfalt mit Benzinern und Dieseln mit und ohne Hybrid. Und sie lieferte spektakulären Sport. Grund genug, auf die besten Rennen zurückzuschauen.
Das kleine Panoz-Team konnte gegen den massiven Werkseinsatz von Audi in den frühen 2000er-Jahren in der amerikanischen Le-Mans-Serie (ALMS) nicht wirklich anstinken. Zu diesem Zeitpunkt war die US-Meisterschaft die Topserie schlechthin im internationalen Sportwagensport.
Trotzdem gelang es den skurrilen Frontmotor-LMP900 fünfmal von 2000 bis 2002, die übermächtigen Audi R8 auf der Strecke zu besiegen. Der beste dieser fünf Siege - und gleichzeitig der letzte - kam 2002 auf dem Straßenkurs in Washington D.C. zustande.
Die eigenartige, nur 2,67 Kilometer im Schatten des Robert F. Kennedy Memorial Stadiums kam den Panoz LMP01-Evo mit ihren drehmomentstarken Roush-Yates-V8-Motoren schon von Natur aus entgegen.
Der Panoz von Jan Magnussen und David Brabham wechselte sich an der Spitze mit den zwei Werks-Audi-R8 von Joest Racing ab. Alle drei Fahrzeuge sammelten im Rennen über 2:45 Stunden Führungskilometer.
Der magische letzte Stopp
Beim letzten Boxenstopp sah es so aus, als würde Audi die Oberhand gewinnen: Tom Kristensen und Emanuele Pirro blieben in ihren R8 sitzen und verzichteten auf einen Reifenwechsel. Bei Panoz übernahm hingegen Magnussen von Brabham und bekam vier frische Pneus.
Magnussen hatte damit neun Sekunden Rückstand. Doch auf frischen Reifen stürmte der Däne zur Überraschung aller in lediglich fünf Runden bis an die Spitze. Und er verteidigte sie bis ins Ziel, obwohl Kristensen in der Schlussphase noch einmal alles gab.
"Es lagen sehr viele Marbles auf der Strecke rum und die anderen hatten nach der letzten Gelbphase Schwierigkeiten, ihre Reifen sauber zu kriegen. Dadurch hatte ich für fünf bis sechs Runden einen großen Vorteil", erklärt Magnussen gegenüber 'Motorsport.com'.
"Die Stop-and-Go-Charakteristik des Kurses kam uns entgegen, aber ich bin auch sehr beherzt gefahren. Wir mussten uns nicht um die Meisterschaft kümmern. Deshalb hieß es: Sekt oder Selters."
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Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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