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Eric Berguerand: "Ich habe immer noch viel Freude daran"

Der Walliser aus dem Team Atelier de la Tzoumaz, der in dieser Saison zum sechsten Mal zum Schweizer Bergmeister gekürt wurde, ist weiterhin hungrig nach Rennen und Siegen, wie er in einem Interview mit Motorsport.com erklärte.

Robin Faustini, Eric Berguerand, Marcel Steiner

Robin Faustini, Eric Berguerand, Marcel Steiner

Photos ZVG

Welche Änderungen haben Sie vor Beginn dieser Saison an ihrem Lola vorgenommen?

Ich habe hauptsächlich den Motor gewechselt und nun einen Cosworth AC der neuesten Generation im Heck. Mit dem alten Motor hatte ich viele Probleme, und der neue hat zudem mehr Leistung. Wir hatten im Verlaufe der Saison insgesamt viel weniger Probleme zu lösen, da wir bereits in der Winterpause vieles aussortieren konnten.

Sie hatten vor dem ersten Rennen aber keine Zeit, diese neuen Elementen zu testen.

Nein, dazu reichte mir die Zeit nicht. Ich hatte überlegt, in Deutschland ein Rennen zu fahren, aber das wäre ziemlich kompliziert geworden. Schlussendlich sagte ich mir, dass ich halt einfach so in die Saison starten würde, und im Endeffekt klappte ja dann auch alles von Beginn weg.

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Eric Berguerand, Lola FA99, Atelier de la Tzoumaz

Eric Berguerand, Lola FA99, Atelier de la Tzoumaz

Photo de: Denise Steinmann_myphoto.ch

Hatten Sie erwartet, dass Sie in dieser Saison dermassen dominieren würden?

Man darf nicht vergessen, dass Marcel [Steiner] die ganze Saison über starke Zeiten gefahren ist! Ich habe sicherlich viele Rennen gewonnen, aber er war immer sehr nah dran, und fuhr stets auf sehr hohem Niveau. Wäre da nicht dieses „A...loch“ gewesen, das oft noch eine Spur schneller war, hätte er alles oder fast alles gewonnen. Ich machte mir keine grossen Gedanken, sondern fuhr einfach ein Rennen nach dem anderen. Manchmal funktionierte es, manchmal nicht. 

Ist die Motivation nach sechs nationalen Titeln noch da?
Ja, denn in diesem Jahr hatten wir endlich ein Auto mit der gleichen Leistung wie die der anderen. Es macht mehr Spass mit einem stabileren Auto, mit dem man zeigen kann, dass man noch fahren kann! Ich geniesse es immer noch sehr, auch wenn man mit zunehmendem Alter, und vor allem wenn man Familie hat, vermehrt über Prioritäten nachdenkt.

Wird es Ende nächsten Jahres weitere Entwicklungen am Auto geben?

Im Moment ist vor allem eine Überarbeitung geplant. Dabei geht es in erster Linie um kleine Details. Irgendwann geht es nicht mehr viel schneller. Wir kommen langsam an die physischen Grenzen für den Piloten, und das ist nicht das Ziel.

Die Saison endet im September und beginnt erst im Juni. Eine zu lange Pause für einen Piloten?

Das ermöglicht einem, Motivation und Lust zurückzugewinnen. Die Saison ist trotzdem ziemlich intensiv, denn wir haben viele Rennwochenenden innerhalb eines recht kurzen Zeitraums. Wir sind am Ende sogar ein wenig froh, dass es vorbei ist! Aber wir bleiben in dieser Zeit immer beschäftigt, wir langweilen uns nie.

Louis et Eric Berguerand

Louis et Eric Berguerand

Photo de: RK Photography

Wie geht es Ihrem Vater Louis [81 Jahre], der sich bei einem Unfall in Ayent-Anzère im Juli schwer am Arm verletzt hat?

Er erholt sich langsam, aber es braucht Zeit. Es ist sehr langwierig. Der Arm war stark beeinträchtig worden, und es gab danach Komplikationen. Aber insgesamt hatten wir Glück im Unglück. Er verbrachte mehr als einen Monat im Krankenhaus. 

Es macht keinen Sinn, etwas zu erzwingen. Wir investieren viel Geld, Zeit und Mühe in unsere Leidenschaft, und von daher soll es in erster Linie Spass machen und keine Verpflichtung sein.

Eric Berguerand.

Wurden Sie durch diesen Unfall psychisch eingebremst?

Es ist klar, dass die Motivation etwas darunter gelitten hat. Ich verbrachte viel Zeit mit der Familie, um zu sehen, wie es ihm ging. Von daher war ich in dieser Zeit sicherlich nicht so stark mit dem Herzen beim Rennsport wie sonst.

Seit Ihrem Unfall im Jahr 2007, als Sie sich schwere Beinverletzungen zuzogen, sind Sie in Ste Ursanne-Les Rangiers nicht mehr an den Start gegangen. Könnten Sie sich eine Rückkehr vorstellen?

Ich weiss es nicht. Ich bin eigentlich kein Fan von ultraschnellen Strecken und den hohen Geschwindigkeiten. Es macht keinen Sinn, etwas zu erzwingen. Wir investieren viel Geld, Zeit und Mühe in unsere Leidenschaft, und von daher soll es in erster Linie Spass machen und keine Verpflichtung sein.

Eric Berguerand, Lola FA99, Atelier de la Tzoumaz

Eric Berguerand, Lola FA99, Atelier de la Tzoumaz

Photo de: Christian Eichenberger

Wie sehen Sie die Schweizer Bergmeisterschaft heute?

Das Einzige, was mich im Moment stört, ist die Tatsache, dass man bei bestimmten Dingen zu kleinlich ist. Wir sind Amateure, wir betreiben diesen Sport parallel zu einer beruflichen Tätigkeit. Wir haben nicht die Zeit, um stundenlang ein kompliziertes Regelwerk zu studieren. Klar, wir brauchen Regeln, aber nicht so drakonische. Es ist heute viel zu strikt. Es kommt vor, dass Teams bestraft werden, weil sie ein Detail in ihren Formulitäten vergessen haben, das ist ärgerlich. Vor zehn Jahren gab es nicht so viel Kontrolle, und trotzdem hat alles geklappt.

Wir werden Eric Berguerand 2020 zweifellos wiedersehen?

A priori ja. Wenn wir in den nächsten Monaten genügend Arbeit in der Garage haben, sollten wir es uns leisten können. Wenn alles klappt, wollen wir sicher wieder antreten!

 

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