Gurnigel: Jetzt kann der neue Meister im Ausland starten
Marcel Steiner verlor zwar sein Heimspiel, feierte aber wie geplant vorzeitig den Meistertitel. Nun kann der neue Champion auf das Finale in Les Paccots verzichten und stattdessen noch bei zwei internationalen Rennen an den Start gehen.














Es war ein weiteres tolles Duell, das sich Marcel Steiner im LobArt-Mugen und Eric Berguerand im Lola-Cosworth lieferten. Nach Siegen in Hemberg, Anzère und Oberhallau musste sich der Lokalmatador aus Oberdiessbach ausgerechnet am Gurnigel seinem grossen Widersacher beugen.
In dem auf Sonntagmorgen verschobenen dritten Trainingslauf beschädigte Berguerand seinen Rennwagen bei einem Ausrutscher auf der noch nassen Unterlage. Der Karosserieschaden war zum Glück reparabel.
Im ersten Rennlauf auf nahezu abgetrockneter Strecke lag der Walliser dann um 8 Hundertstel vor dem Berner. Im zweiten Durchgang büsste Steiner eine weitere Zehntelsekunde auf den Titelverteidiger ein. So musste er sich mit nur 18 Hundertstel Rückstand mit dem zweiten Rang begnügen.
Um den Titel vorzeitig sicherzustellen, hätte auch der dritte Platz gereicht, doch wollte Steiner auf seiner Hausstrecke natürlich mehr. "Wie bei jedem Rennen war der Sieg mein Ziel. Aber im Hinterkopf fuhr halt der Gedanke an die Meisterschaft mit. Deshalb wollte ich sicher ins Ziel kommen. Zudem war es nach dem verregneten Training am Sonntagmorgen immer noch sehr rutschig, sodass man vor dem ersten Rennlauf nicht wusste, wie die Verhältnisse wirklich waren.“
Eric Berguerand gelang damit die Revanche für die ebenso knappe Niederlage auf seiner Heimstrecke in Anzère. Nach vier erfolgreichen Jahren geht der Meisterpokal somit wieder zu Marcel Steiner, der von 2010 bis 2012 mit dem Osella FA30 das Geschehen in der Schweiz dominiert hatte.
Die leiste Enttäuschung verflog beim Berner schnell. Dank des vorzeitigen Titelgewinns wird Steiner nun auf das letzte Bergrennen Châtel-St-Denis–Les Paccots am 16./17. September verzichten. Dafür wird er an den beiden folgenden Wochenenden bei den grossen internationalen Bergrennen in Esthofen (Österreich) und Mickhausen (südlich von Augsburg in Deutschland) starten und sich dort gegen starke Konkurrenz messen.
Den dritten Gesamtrang am Gurnigel eroberte mit Christoph Lampert ein ausländischer Gast. Der Vorarlberger bewies, dass er den ehemaligen Osella PA2000 Evo des Italieners Michele Fattorini mittlerweile gut im Griff hat.
Zu seiner eigenen Überraschung verwies Lampert mit neuen Klassenrekordzeiten die drei Schweizer Formel-3000-Piloten Thomas Amweg (Lola B99-Cosworth), Simon Hugentobler (Reynard 97D-Mugen) und Robin Faustini (Reynard 92D-Cosworth) auf die Ränge hinter ihm. Für Thomas Amweg, Sohn des 20-fachen Gurnigel-Tagessiegers Fredy Amweg, ist dies bei seinem erst dritten Start in dieser Klasse ein erster Achtungserfolg, der viel verspricht. Derweil gelang es Hugentobler, seinen Sohn Robin im fünf Jahre älteren Reynard nach dem in Anzère und in Osnabrück verlorenen Familienduell wie schon in Oberhallau hinter sich zu lassen.
In der Zweiliterklasse bezwang Christian Balmer Joël Grand auch auf seiner Heimstrecke und bleibt damit ungeschlagen. Trotz seiner bisher erfolgreichsten Saison mit dem Tatuus-Honda seit dem Titelgewinn von 2007 wird Balmer die Meisterschaft nur im vierten oder – falls Grand in Paccots zehn Punkte mehr holt als er – im fünften Schlussrang beenden.
Seit Einführung der Bergmeisterschaft waren halt noch nie so viele PS-starke Rennsportwagen am Start der Schweizer Rennen, was für deren hohes Niveau spricht.
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