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24h Spa 2019: Estres Regenkünste bescheren GPX-Porsche den Sieg

GPX Racing setzt sich bei den 24 Stunden von Spa 2019 durch - Regen, viel Safety-Car, stundenlange Unterbrechungen und ein packender Kampf bei der 71. Ausgabe

Porsche hat es endlich geschafft und zum ersten Mal seit 2010 die 24 Stunden von Spa-Francorchamps gewonnen. Es ist das erste Mal, dass dies Porsche in der GT3-Ära des Rennens gelingt. GPX Racing setzte sich am Ende der Hatz zweimal rund um die Uhr mit den Fahrern Kevin Estre, Richard Lietz und Michael Christensen auf dem Circuit de Spa-Francorchamps durch.

Ergebnis: 24 Stunden von Spa 2019

Der zweite Platz ging nach einem 5-Minuten-Sprint nach er letzten Gelbphase an den Rowe-Porsche #998 von Fred Makowiecki, Patrick Pilet und Nick Tandy trotz einer Durchfahrtsstrafe am Samstagabend. Das Podium komplettierten die Polesetter im Black-Falcon-Mercedes #4: Maro Engel, Yelmer Buurman und Luca Stolz.

Fast sechs Stunden Regenpause

Das Rennen stand ganz im Zeichen des Wetters. Schon der Start erfolgte hinter dem Safety-Car. Es folgte eine längere Trockenphase, bevor nach Einbruch der Nacht erneut Regen einsetzte. Nach Mitternacht trocknete es kurz ab, ab 3 Uhr gab es dann monsunartige Regenfälle, die für eine Unterbrechung von fast sechs Stunden sorgten.

 

Zwischen 5:45 und 11:30 Uhr war Pause angesagt, bevor für fünf Stunden neu gestartet wurde. In diesem Sprint fiel dann bei erst feuchter, dann abtrocknender Strecke die Entscheidung.

Entscheidend für den Porsche-Sieg war die bekannte Stärke des 911 GT3 R bei feuchten Bedingungen. Bis ins Ziel herrschten nasse bis Mischbedingungen vor. Die letzten zwei Stunden wurden mit Slicks gefahren, aber bei leicht feuchter Strecke. "Das war einfach irre", sagt Estre nach dem Rennen. "In der Nacht nur Aquaplaning und dann dieser letzte Stint mit zweimal Safet-Car. Wir haben alles dank eines Mega-Autos überlebt."

Estres überragender Schlussstint

Die entscheidenden Minuten für das Rennen spielten sich bereits zwei Stunden vor Schluss ab: In einem Dreikampf zwischen dem GPX-Porsche, dem Black-Falcon-Mercedes und dem WRT-Audi #1 (Frijns/N. Müller/Rast) ging Kevin Estre zunächst in Les Combes außen herum am sonst bärenstarken Maro Engel vorbei.

 

Nur wenige Minuten später drehte sich an selber Stelle Nico Müller im Audi #1 weg und machte den Weg für GPX Racing frei. Dabei schlug er rückwärts in den Reifenstapel ein, konnte das Rennen aber fortsetzen. Estre übernahm die Spitze und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab.

Als sich der Franzose sich an der Spitze konsolidiert hatte, richtete sich ein weiterer Regenspezialist auf Rang zwei ein: Nick Tandy setzte sich in der #998 in einem harten Kampf über mehrere Kurven hinweg gegen Maro Engel durch und übernahm Platz zwei.

Der Abstand schien zunächst zu groß, als dass sich eine Attacke auf die Spitze noch gelohnt hätte. Doch dann brachte eine FCY mit anschließendem Safety-Car aufgrund eines Abflugs des Modena-Porsches #16 (Shen/Descombes/Simonsen/Beche) die Spitze wieder zusammen.

Der anschließende Restart brachte eine weitere FCY-/SC-Phase durch eine Dreierkollision hervor, der der WRT-Audi #1 (zu diesem Zeitpunkt P4) und der Dinamic-Porsche #54 (Bachler/Rizzoli/Ashkanani; auf dem Weg zu P11) zum Opfer fielen. Estre konnte Tandy aber auch im finalen 5-Minuten-Sprint hinter sich halten, da er mehrere überrundete Fahrzeuge als Puffer hatte.

Entscheidend war auch das Timing des obligatorischen, fünfminütigen Technikstopps, der rund um die Rennhälfte absolviert wird und bei dem vor allem die Bremsen getauscht werden. Estre kam nach einem Unfall sofort an die Box, zehn Sekunden später wurde FCY geschaltet. Wer vor FCY noch an die Box kommt, darf den Stopp noch absolvieren. Danach wird die Box gesperrt.

Fünf Porsche in den Top 10

Der Black-Falcon-Mercedes war eindeutig der dominierende AMG und schien sowohl bei Starkregen als auch Trockenheit ausgezeichnet zu funktionieren. Bei den Mischbedingungen am Ende war aber Porsche stärker. Selbst Maro Engel, der insgesamt ein überragendes Rennen fuhr, konnte gegen die 911er in der Schlussphase nichts mehr ausrichten, rettete aber immerhin Platz drei über die Linie.

 

Der nächste Mercedes-AMG GT3 kam mit dem GruppeM-Mercedes #999 (Buhk/Auer/Götz) erst auf die zehnte Position. Akka ASP hatte in diesem Jahr nicht den nötigen Speed und beendete das Rennen mit der #88 (Abril/Schiller/Marciello) auf Position zwölf. Strakka Racing kam mit der #44 (Vautier/Williamson/Paffett) auf P20.

Die Audis waren in diesem Rennen siegfähig, stellten sich aber mit zahllosen Strafen selbst ein Bein. Als bester Ingolstädter Vertreter kam der Sainteloc-R8 #25 (Winkelhok/Vervisch/Haase) auf Platz vier. Hier ging eine mögliche Siegchance durch eine Durchfahrtsstrafe in der Nacht flöten.

Gleiches gilt für den Land-Audi #129 (Mies/Feller/Green), der Durchfahrtsstrafen sammelte wie andere Briefmarken - P14. Und auch Audis letztes Eisen, der WRT-Audi #2 (D. Vanthoor/Riberas/Stippler) wurde in der Nacht durch Strafen zurückgeworfen und beendete das Rennen auf Platz 25.

Wie stark der Porsche 911 GT3 R in diesem Rennen war, unterstreichen die Positionen fünf für den Rowe-Elfer #98 (S. Müller/Dumas/Jaminet), der beim allerersten Boxenstopp des Rennens die falschen Reifen nahm und bis zum Schluss diesem Abstand hinterherfuhr, und Rang sieben für das Schwesterfahrzeug #99 (Olsen/Campbell/Werner). Rowe Racing brachte alle drei Autos in die Top 10.

Fünfter GT3 R in den Top 10 war der Bernhard-Porsche #117 (Bamber/Bernhard/Vanthoor) auf Position neun, der seinerseits durch eine Durchfahrtsstrafe in der Nacht seine Chancen auf einen Sieg schmälerte. Beim Abbruch lag man eine Runde hinten - zu viel, um danach noch ganz an die Spitze zu fahren.

 

Honda und Lamborghini sorgen für Abwechslung

Die größte Überraschung des Rennens lieferte wohl der Honda #30 (Farnbacher/van der Zande/Baguette) ab, der sich heimlich, still und leise nach vorn fuhr und am Ende sogar auf Rang fünf lag. Im Schlussspurt musste sich Renger van der Zande noch dem Rowe-Porsche von Mathieu Jaminet beugen, sammelte als sechster aber wichtige Punkte für die Interkontinentale GT Challenge (IGTC).

Als fünfte Marke fuhr sich Lamborghini in die Top 10. Es war aber nicht der Grasser-Huracan #63 (Bortolotti/Engelhart/Ineichen), der die Lorbeeren für Platz sieben einfuhr. Jener Huracan war zwischenzeitlich Siegkandidat, legte seinen Technikstopp aber erst nach dem Restart ein und verlor so eine Runde. Der Abbruch kam für GRT schlicht zum falschen Zeitpunkt.

Es war der FFF-Lamborghini #563 (Lind/Caldarelli/Mapelli), der mit Platz acht ein halbwegs versöhnliches Resultat für Lamborghini holte. Auch diese Mannschaft hätte weiter vorne landen können, hätte man sich nicht eine Durchfahrtsstrafe zum selben Zeitpunkt wie der Porsche #998 eingefangen.

Die BMW-Fraktion trat im Rennen deutlich stärker auf als in den Trainings, mehr als Platz elf für den Walkenhorst-M6 #34 (Jensen/Krognes/Catsburg) war aber nicht drin. Auch für Walkenhorst Motorsport kam die Unterbrechung ungelegen, da man wie die #63 den Technikstopp noch einlegen musste. Bis dahin lag das Fahrzeug sicher in den Top 10.

Das galt auch für den Schnitzer-BMW #42 (Tomczyk/Edwards/Farfus), der sich bis kurz vor Hälfte des Rennens sukzessive in die Top 10 nach vorne gearbeitet hatte. Wie schon am Nürburgring beendete eine Kollision das Rennen, für die der Fahrer relativ wenig konnte. Es war eine undurchsichtige Situation mit mehreren Fahrzeugen auf der Kemmel-Geraden, die den M6 aus dem Rennen riss.

 

Bittere Reifenpanne für R-Motorsport

Eine ganz bittere Pille musste Aston Martin schlucken. Die Vantage AMR waren bei ihrem ersten Auftritt in Spa äußerst konkurrenzfähig, zwei Autos (#62 und #762) waren jedoch frühzeitig durch Unfälle draußen.

Der dritte Vantage, der R-Motorsport-Aston-Martin #62 (Vaxiviere/Parry/Martin), lag in der Spitzengruppe, als Pirelli ein folgenschwerer Fehler unterlief: Der Reifenhersteller montierte einen Hinterreifen auf eine Vorderradfelge. Das führte zu drei Boxenstopps hintereinander und zwei Runden Zeitverlust. Ergebnis: P18 in einem Rennen, das man auf dem Podium hätte beenden können.

Der von der Papierform her ebenfalls siegfähige Garage-59-Aston-Martin #59 (Ledogar/Watson/Adam) schied schon in der ersten Stunde mit einer defekten Radnabe aus.

Noch schlimmer erging es Bentley beim Abschied von Brian Gush als Motorsportchef. Am Ende eines desaströsen Rennens mit schlechter BoP-Einstufung, einem Ausfall nach 20 Minuten für die #108 mit Motorschaden, Strafen und sonstigen Nickeligkeiten kam der beste Continental GT3 auf Platz 29. Die #110 (Derani/Ordonez/Soucek) war der einzige Bentley, der halbwegs ohne Probleme durchkam.

Alle Ferraris verunfallt

Gar kein Topauto ins Ziel brachte Ferrari. Drei 488 GT3 waren mit Siegambitionen gestartet, alle drei schieden durch Unfälle aus. HubAuto-Corsa #227 (Cassidy/Foster/Serra) war schon nach einer Stunde draußen, AF Corse #51 (Calado/Pier Guidi/Bird) zerschellte in der Nacht in Blanchimont. Überhaupt fehlte dem Fahrzeug aber aus unerfindlichen Gründen schon vorher der nötige Speed.

Der SMP-Ferrari #72 (Molina/Aljoschin/Rigon), leistete viel Führungsarbeit und lag bei der Punktevergabe nach sechs und zwölf Stunden jeweils vorne. Dieser 488er war kurz nach dem Restart des Rennens am Sonntagmittag draußen, als Michail Aljoschin die Kontrolle ausgangs Pouhon verlor und sich in den KCMG-Nissan #18 (Imperatori/Jarvis/Liberati) drehte.

 

Jener Nissan kam letztlich auf die 18. Position, ohne dass groß etwas schiefgelaufen wäre. Das Schwesterfahrzeug #35 (Chiyo/Matsuda/Burdon) hingegen kam bereits in der ersten Stunde (etwa zeitgleich mit dem Ausfall des Aston Martins #59) zu einem unplanmäßigen Boxenstopp und verlor sieben Runden.

Die 24 Stunden von Spa 2019 werden aufgrund der Bedingungen noch lange in Erinnerungen bleiben. Mehrere Fahrer beschrieben die Aquaplaning-Schlacht in der Nacht als die schlimmsten Bedingungen, unter denen sie je Rennen gefahren sind.

Es ist auch das dritte große internationale 24-Stunden-Rennen innerhalb von 15 Monaten, das aufgrund von Regen unterbrochen werden musste. Die 24 Stunden vom Nürburgring 2018 und die 24 Stunden von Daytona 2019 hatten dasselbe Schicksal erlitten.

Die Blancpain-GT-Serie hat ihren Saisonhöhepunkt damit hinter sich gebracht. Sie wird vom 30. August bis 1 September mit der Sprint-Runde am Nürburgring fortgesetzt. Das Finale des Endurance Cups ist der Circuit de Barcelona-Catalunya am 28. und 29. September. Die IGTC, die inoffizielle Weltmeisterschaft für GT3-Fahrzeuge, findet ihre Fortsetzung vom 23. bis 25. August mit den 10 Stunden von Suzuka.

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