24h Spa: Ein Dutzend Schweizer suchen den Erfolg
Mit dem Training und der Qualifikation beginnt das grösste GT3-Rennen der Welt. Mehrere Fahrer aus der Schweiz haben bei dem zum 69. Mal ausgetragenen 24-Stunden-Rennen in Belgien die Chance auf den Gesamtsieg oder einen Kategoriensieg.
Foto: : Mario Bartkowiak
Mit #1 auf einem der fünf Audi R8 LMS des belgischen Teams WRT geht Nico Müller ins Rennen. Seine Partner sind der Deutsche René Rast, der bei Halbzeit (nach dem ersten von zwei Rennen am vergangenen Sonntag in Moskau) überraschend die DTM 2017 anführte, und der Spanier Antonio Garcia.
2015 kam Müller in Spa als Zweiter ins Ziel, im Vorjahr nach einer gigantischen Aufholjagd vom 46. Platz (Kollision in der Dämmerung) noch an dritter Stelle – es fehlt also nur noch der Triumph. Die Generalprobe bei den 1000 km Paul Ricard in Le Castellet verlief vor fünf Wochen vielversprechend, eroberte dieses Trio doch den dritten Platz hinter einem Bentley und einem Ferrari.
Der letzte Schweizer Sieger bei den 24 Stunden von Spa war Marcel Fässler 2007 zusammen mit Jean-Denis Delétraz auf einer Corvette von Phoenix Racing. Seither rennt der Schwyzer mit Audi einem zweiten Sieg in Belgien hinterher...
Mit Fässler auf dem #5 Audi von WRT kommt sein langjähriger LMP1-Partner André Lotterer kurzfristig zum Einsatz. Dritter Fahrer ist der junge Belgier Dries Vanthoor, mit dem Fässler die komplette Blancpain GT Series bestreitet. Ihre besten Resultate waren bisher ein sechster Rang am 7. Mai in Brands Hatch und am 4. Juni ein vierter Platz in Zolder – eine weitere Steigerung käme also gerade im richtigen Moment.
Von den 64 gemeldeten GT3-Teams starten 37 in der Kategorie Pro, von denen theoretisch alle für den Sieg infrage kommen. Letztes Jahr glänzte auch das Emil Frey Racing Team am Samstagabend mit den ersten Führungsrunden. Dieses Jahr starten beide Emil Frey Jaguar G3 in der Stammbesetzung #14 Lorenz Frey/Stéphane Ortelli/Albert Costa und #114 Jonathan Hirschi/Marco Seefried/Christian Klien in der Kategorie PRO.
In Silverstone belegten sie die Plätze 10 und 12 und eroberten so die ersten zwei Punkte in der Königsklasse. Den Speed hätten die Raubkatzen aus Safenwil also, doch zählt bei einem 24-Stunden-Rennen die Zuverlässigkeit mehr als bei den kürzeren Rennen. Diesen Beweis ist das Schweizer Team noch schuldig geblieben.
Reelle Chancen auf eine Topplatzierung hat Rolf Ineichen auf dem #19 Lamborghini Huracan von GRT Grasser Racing. Das österreichische Team gewann mit dem von den drei Werksfahrern Mirko Bortolotti, Andrea Caldarelli und Christian Engelhart (Ineichens Stammpartner im ADAC GT Masters) besetzten #63 Lamborghini die Rennen von Monza, Brands Hatch und Silverstone.
Als weitere Schweizer neben Nico Müller kamen die Mercedes-Fahrer Edoardo Mortara und Raffaele Marciello 2017 als Dritte von Silverstone schon zu einem Podestplatz. Beide starten jedoch mit italienischer Lizenz. Als Italiener tritt auch der aus Hergiswil NW kommende Giorgio Maggi im #67 Lamborghini von Attempto Racing in der Kategorie Am für Nicht-Profis auf.
Mit dem im PRO-AM-Cup gemeldeten #89 Mercedes AMG GT3 von Akka ASP hoffen die Tessiner Alex Fontana und Daniele Perfetti endlich auf ein gutes Rennen ohne Zwischenfälle. Das war in den bisherigen drei Rennen zum Endurance Cup nie der Fall. Sie hätten es verdient...
Zwei Ferrari 488 GTE setzt Kessel Racing aus Grancia ein, das #11 Auto mit dem Pro-Am-Champion Michal Broniszewski aus Polen und drei Italienern in der Kategorie Pro-Am und den #888 Ferrari in der Am. Alles andere als zwei Podestplätze wäre für das erfolgsgewohnte Team von Ronnie Kessel eine Enttäuschung...
Sehr gute Chancen auf ein Podium in der Kategorie Am hat auch Daniel Allemann. Die Teamkollegen des Gentleman Drivers aus Breitenbach SO auf dem #912 Porsche von Herberth Motorsport sind die Werksfahrer Sven Müller (D) und Mathieu Jaminet (F) sowie Ralf Bohn (D). Herberth hat schon mehrere Langstreckenrennen mit Allemann und Bohn in der internationalen Endurance-Serie von Creventic gewonnen.
Adrian Amstutz fährt im #77 Lamborghini von Barwell Motorsport in der Kategorie Pro-Am. Zusammen mit Patrick Kujala (FIN) und Martin Kodric aus Kroatien holte der letztjährige Pro-Am-Champion in der Lamborghini Super Trofeo dieses Jahr bereits die Kategoriensiege in Silverstone und Le Castellet.
Ein bei Langstreckenrennen noch unbeschriebenes Blatt ist hingegen Christopher Zanella. Der Schaffhauser fährt mit einem Deutschen, einem Belgier und einem Franzosen auf dem #777 Lamborghini von HB Racing in der Kategorie Am. Nach dem dritten Platz vom vergangenen Sonntag im ADAC GT Masters in Zandvoort ist Zanella voll motiviert, auch über die lange Distanz gut auszusehen.
Der Start zu den 24 Stunden von Spa 2017 erfolgt am Samstag um 16.30 Uhr. Viel Glück!
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