Blancpain Sprint, Fässler führt die Schweizer Delegation an
Mit dem Rennen in Misano beginnt am Wochenende die Blancpain GT Series 2017. Der Schweizer Fokus richtet sich auf Fässler und Kessel Racing. Emil Frey Racing bestreitet nur den Endurance Cup.
Foto: : Vision Sport Agency
Zum ersten Mal startet ein Schweizer Fahrer in der Blancpain GT Series nicht nur mit Ambitionen, sondern mit wirklich reellen Titelchancen. Die bedeutendste GT-Serie Europas besteht aus je fünf Sprintrennen, denen samstags ein Qualifikationslauf voraus geht, und fünf Endurance-Rennen.
Sprint und Endurance ermitteln ihre eigenen Meister, und wer aus beiden Wertungen die meisten Punkte erzielt, wird quasi übergeordneter Blancpain GT Series Champion. Diese hiessen 2016 Dominik Baumann und Maximilian Buhk auf Mercedes-AMG GT3, die im Endurance-Cup den zweiten und im Sprint-Cup den dritten Gesamtrang belegten.
Mit Marcel Fässler steigt einer der erfolgreichsten Profirennfahrer bei Langstreckenrennen, der auch zahlreiche GT-Erfolge verbuchen kann, in die Blancpain GT Series ein. Der 40-jährige Schweizer löst sich mit dem jungen Belgier Dries Vanthoor in einem der drei Audi R8 LMS vom Belgian Audi Club Team WRT am Steuer ab.
„Bisher bin ich noch nie mit ihm ein Rennen gefahren. Er ist noch jung, aber sehr schnell“, weiss Fässler. Bei den Endurancerennen kommt der GP-erfahrene Will Stevens (2015 eine Saison bei Manor Marussia F1) als dritter Fahrer hinzu. Der Brite bildet im Sprint-Cup mit Markus Winkelhock eines der WRT-Duos.
Auch wenn der dreifache Le-Mans-Sieger nun nicht mehr LMP1 fährt, ist er sich der neuen Herausforderung bewusst: „Die Blancpain-Serie wird 2017 eine harte Sache. Viele Teams haben Werksfahrer engagiert. Zudem hängt der Erfolg auch von der Einstufung der unterschiedlichen Fahrzeuge über die Balance of Performance ab. Ich hoffe, dass sie im Falle von Audi fair ist.“
Marcel Fässler ist zwar beim Saisonstart zum Sprint-Cup in Misano der einzige Fahrer unter Schweizer Flagge, nicht jedoch der einzige aus der Schweiz. Adrian Zaugg, dessen Mutter Südafrikanerin ist, fährt seit seiner Zeit im A1 GP World Cup mit südafrikanischer Lizenz. Auch wenn er wegen seiner dunklen Hautfarbe nicht danach aussieht, ist er ein waschechter Schweizer und wohnt im Kanton Bern. Zaugg ist zwar nicht mehr Lamborghini-Werksfahrer, fährt bei Attempto Racing aber weiterhin einen Huracán GT3. Sein Partner ist der Niederländer Max van Splunteren.
Nach drei Saisons in der GP2 wechselt Raffaele Marciello in den GT-Sport. Der in Zürich geborene Tessiner fährt seit Beginn seiner Karriere mit italienischer Lizenz und wird von der Aussenwelt im Motorsport auch als Italiener wahrgenommen. „Lello“ teilt sich einen der vier (!) Mercedes-AMG GT3 von AKKA-ASP mit dem Briten Michael Meadows. Nie zuvor fuhr der letztjährige Vierte der GP2-Serie in einem Tourenwagen oder GT-Wagen, daher werden seine Fortschritte mit besonderem Interesse verfolgt.
Erst bei den Endurance-Rennen wird mit Alex Fontana auf einem Mercedes von AKKA-ASP zum Einsatz kommen. Fontana überzeugte mit der Bestzeit bei den Testfahrten in Le Castellet. Zu den erfolgreichsten GT3-Teams überhaupt zählt Kessel Racing.
Das von Ronnie Kessel geführte Team aus Grancia gewann 2016 mit seinen schnellen Kundenfahrern mehrere Wertungen in den Kategorien Pro-Am- und Am und strebt daher die Wiederholung an. Die Pro-Am-Champions Michael Broniszewski aus Polen und Giacomo Piccini aus Italien sind auch jederzeit für Spitzenplätze in der Gesamtwertung gut. Den zweiten Ferrari 488 GT3 von Kessel steuern Piti Bhirombhakdi, der schnelle Konzernchef der Singha Corporation aus Bangkok, und der Niederländer Carlo van Dam.
Erst beim zweiten Rennen der Blancpain GT Series, das zum Endurance-Cup zählt, ist Emil Frey Racing mit seinen beiden Emil Frey GT3 Jaguar am Start. Das erste Trio bilden wie im Vorjahr Lorenz Frey, Albert Costa Balboa und Stéphane Ortelli. Neuzugang im zweiten Auto aus Safenwil ist der Deutsche Marco Seefried, dessen Teamkollegen der Neuenburger Jonathan Hirschi und der in Diepoldsau lebende Österreicher Christian Klien sind. Beim einen oder anderen Rennen wird Philipp Frommenwiler statt Frey zum Einsatz kommen.
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