Dakar 2017: Peugeot auf dem Vormarsch, Drama um Toyota
Auf der 3. Etappe der Rallye Dakar 2017 in Südamerika erwischte Toyota einen rabenschwarzen Tag, Peugeot wiederum profitierte.
Foto: : Red Bull Content Pool
Denn am Ende des 757 Kilometer langen Abschnitts von Tucuman nach Jujuy hatte Dakar-Titelverteidiger Stephane Peterhansel (Peugeot) die Nase vorn und bescherte seiner Marke den 2. Tagessieg bei der diesjährigen Ausgabe der Langstrecken-Rallye.
Carlos Sainz und Sebastien Loeb machten daraus sogar einen Dreifacherfolg für Peugeot, Loeb verteidigte den Spitzenplatz in der Gesamtwertung.
Danach hatte es zu Beginn der Etappe allerdings nicht ausgesehen: Loeb hatte seine Führung nämlich bereits früh in der zweigeteilten, 364 Kilometer langen Wertungsprüfung verloren, weil Nasser Al-Attiyah (Toyota) ein überlegenes Tempo an den Tag legte. In den frühen Offroad-Sektionen nahm er Loeb satte 4 Minuten ab.
Doch trotz eines Vorsprungs von gut 2 Minuten auf Peterhansel zu Beginn des 2. Abschnitts der Wertungsprüfung reichte es nicht für Al-Attiyah: Er beschädigte sich ein Rad und hing für rund 1 Stunde an Ort und Stelle fest, womit er sich erst einmal aus der Riege der Sieganwärter verabschiedete.
Auch Al-Attiyahs Toyota-Markenkollegen Nani Roma und Giniel de Villiers gerieten im 2. Teil der Prüfung in Schwierigkeiten und verloren viel Zeit, sodass sich Mikko Hirvonen (Mini) in Szene setzen konnte. Er belegt nun den 4. Gesamtrang hinter Loeb, Sainz und Peterhansel und vor Roma.
Die Top 10 der Auto-Wertung nach 3 Etappen:
Pos. | Fahrer/Copilot | Auto | Zeit/Rückstand |
---|---|---|---|
1 |
Sebastien Loeb Daniel Elena |
Peugeot | 6:54:56 Stunden |
2 |
Carlos Sainz Lucas Cruz |
Peugeot | +42 Sekunden |
3 |
Stephane Peterhansel Jean-Paul Cottret |
Peugeot | +4:18 Minuten |
4 |
Mikko Hirvonen Michel Perin |
Mini | +9:38 |
5 |
Nani Roma Alex Haro |
Toyota | +13:04 |
6 |
Yazeed Al-Rajhi Timo Gottschalk |
Mini | +15:17 |
7 |
Cyril Despres David Castera |
Peugeot | +15:25 |
8 |
Orlando Terranova Andreas Schulz |
Mini | +21:29 |
9 |
Kuba Przygonski Tom Colsoul |
Mini | +27:37 |
10 |
Martin Prokop Ilka Minor |
Ford | +33:54 |
In der Motorrad-Wertung gelang Joan Barreda (Honda) ein Husarenritt. Der Spanier nahm dem bisherigen Spitzenreiter Toby Price (KTM) schon beim ersten Messpunkt 19 Minuten (!) ab und hatte am Ende der 3. Etappe fast eine Viertelstunde Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger Sam Sunderland (KTM).
Barreda übernahm mit dem Etappensieg auch die Führung in der Gesamtwertung. Sunderland ist neuer 2., liegt aber bereits 11:20 Minuten zurück. Auf Rang 3 folgt Paulo Goncalves (Honda) vor Pablo Quintanilla (Husqvarna) und Dakar-Titelverteidiger Price, der nun einen Rückstand von 17:19 Minuten aufweist.
Der österreichische KTM-Fahrer Mathias Walkner, mit einer 5-Minuten-Strafe in die 3. Etappe gestartet, büßte ebenfalls an Boden ein und wird inzwischen an 11. Stelle geführt.
Die Top 10 der Motorrad-Wertung nach 3 Etappen:
Pos. | Fahrer | Bike | Zeit/Rückstand |
---|---|---|---|
1 | Joan Barreda | Honda | 7:35:30 Stunden |
2 | Sam Sunderland | KTM | +11:20 |
3 | Paulo Goncalves | Honda | +14:42 |
4 | Pablo Quintanilla | Husqvarna | +15:56 |
5 | Toby Price | KTM | +17:19 |
6 | Adrian van Beveren | Yamaha | +23:00 |
7 | Gerard Farres | KTM | +23:00 |
8 | Pela Renet | Husqvarna | +24:07 |
9 | Ricky Brabec | Honda | +24:13 |
10 | Stefan Svitko | KTM | +26:54 |
In der Truck-Wertung gewann Eduard Nikolaev (Kamaz) die 3. Etappe, doch die Führung im Klassement übernahm Martin Kolomy (Tatra). Auch, weil einige Favoriten strauchelten: Dakar-Titelverteidiger Gerard de Rooy (Iveco) etwa erlitt gleich 2 Reifenschäden und fiel um mehr als eine halbe Stunde zurück.
De Rooys Markenkollege Federico Villagra belegt nun den 3. Platz hinter Kolomy und Nikolaev, aber vor Siarhei Viazovich (MAZ) und Peter Versluis (MAN). Damit liegen weiter 5 Marken auf den Spitzenplätzen der Gesamtwertung.
Die Top 10 der Truck-Wertung nach 3 Etappen:
Pos. | Fahrer | Truck | Zeit/Rückstand |
---|---|---|---|
1 |
Martin Kolomy |
Tatra | 5:57:23 Stunden |
2 |
Eduard Nikolaev |
Kamaz | +0:33 Minuten |
3 |
Federico Villagra |
Iveco | +4:40 |
4 |
Siarhei Viazovich |
MAZ | +5:40 |
5 |
Peter Versluis |
MAN | +11:20 |
6 |
Dmitry Sotnikov |
Kamaz | +11:45 |
7 |
Hans Stacey |
MAN | +11:54 |
8 |
Ton Van Genugten |
Iveco | +12:51 |
9 |
Maurik Van den Heuvel |
Scania | +17:22 |
10 |
Pascal De Beer |
Renault | +17:50 |
Bei den Quads ging der Tagessieg an Gaston Gonzalez (Yamaha), der dem neuen Spitzenreiter Ignacio Casale (Yamaha) auf der 3. Etappe zwar mehr als 4 Minuten abnahm, aber trotzdem noch 4:37 Minuten hinter ihm zurückliegt. Der bis dato Führende Pablo Copetti (Yamaha) belegt 18 Minuten hinter der Spitze den 3. Platz.
So geht's weiter
Auf der insgesamt 521 Kilometer langen 4. Etappe der Rallye Dakar 2017 wartet eine lange Wertungsprüfung von 416 Kilometern auf die Teilnehmer. Die Route führt von Jujuy nach Tupiza. Zu meistern sind auf 3.500 Metern Höhe unter anderem zahlreiche Dünen sowie schwieriges Terrain mit einigen Flussüberquerungen.
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