Dakar 2017: Turbulente 4. Etappe mit neuem Spitzenreiter
Die 4. Etappe der Rallye Dakar 2017 in Südamerika hatte es in sich und erneut strauchelten einige große Namen, doch an der Spitze bleibt es spannend.
#307 Peugeot Sport, Peugeot 3008 DKR: Cyril Despres, David Castera
Peugeot Sport
Auf der insgesamt 521 Kilometer langen Reise von Jujuy nach Tupiza waren satte 416 Kilometer auf Zeit zu absolvieren, über einige Dünen hinweg und über schwieriges Terrain. Dies wurde einigen Piloten zum Verhängnis.
Motorsport-Superstar Sebastien Loeb (Peugeot) etwa büßte schon zu Beginn der Etappe einige Minuten ein. Sein Teamkollege Carlos Sainz (Peugeot) leistete sich kurz vor Schluss sogar einen Überschlag und musste mit völlig zerstörtem Fahrzeug aufgeben. Ein Video zeigt den spektakulären Crash.
Aus gesundheitlichen Gründen wiederum warf Yazedd Al-Rajhi (Mini) das Handtuch, während andere Piloten auf über 3.500 Metern Höhe zur Hochform aufliefen.
Der frühere Motorrad-Fahrer Cyril Despres (Peugeot) nutzte die Schwäche seiner Rivalen und sicherte sich seinen 1. Etappensieg mit Peugeot, womit er auch die Führung in der Gesamtwertung übernahm. Mikko Hirvonen (Mini) sah das Tagesziel als 2. vor Nani Roma (Toyota).
Hinter Despres hat sich nun Dakar-Titelverteidiger Stephane Peterhansel (Peugeot) auf Gesamtrang 2 positioniert. Er liegt nach der 4. Etappe 4:08 Minuten zurück. Hirvonen ist aktuell 3. vor Loeb und Roma.
Die Top 10 der Auto-Wertung nach 4 Etappen:
Pos. | Fahrer/Copilot | Auto | Zeit/Rückstand |
---|---|---|---|
1 |
Cyril Despres David Castera |
Peugeot | 11:33:16 Stunden |
2 |
Stephane Peterhansel Jean-Paul Cottret |
Peugeot | +4:08 Minuten |
3 |
Mikko Hirvonen Michel Perin |
Mini | +5:04 |
4 |
Sebastien Loeb Daniel Elena |
Peugeot | +6:48 |
5 |
Nani Roma Alex Haro |
Toyota | +10:30 |
6 |
Kuba Przygonski Tom Colsoul |
Mini | +36:35 |
7 |
Giniel de Villiers Dirk von Zitzewitz |
Toyota | +43:59 |
8 |
Orlando Terranova Andreas Schulz |
Mini | +48:37 |
9 |
Boris Garafulic Filipe Palmeiro |
Mini | +1:21:20 Stunden |
10 |
Mohammed Abu-Issa Xavier Panseri |
Mini | +1:35:50 |
Dramatisch entwickelte sich der Tag bei den Motorrädern, wo zunächst Spitzenreiter Joan Barreda (Honda) das Heft in der Hand hatte, dann jedoch hinter Dakar-Titelverteidiger Toby Price (KTM) zurückfiel.
Price dominierte die Etappe bis Kilometer 371, stürzte dann aber und brach sich den linken Oberschenkel. Er wurde sofort per Hubschrauber evakuiert, doch seine Rallye ist beendet.
Prices KTM-Markenkollege Matthias Walkner setzte daraufhin zum Endspurt an, zog noch an Barreda vorbei und erzielte zum 2. Mal in seiner Karriere einen Dakar-Etappensieg.
In der Motorrad-Gesamtwertung führt Barreda aber weiter komfortabel mit einem Vorsprung von 22:16 Minuten auf Pablo Quintanilla (Husqvarna) und 24:36 Minuten auf Sam Sunderland (KTM). Walkner folgt unmittelbar dahinter auf Position 4.
Barreda droht allerdings eine erhebliche Strafe wegen unerlaubten Nachtankens in einer dafür nicht freigegebenen Zone.
Die Top 10 der Motorrad-Wertung nach 4 Etappen:
Pos. | Fahrer | Bike | Zeit/Rückstand |
---|---|---|---|
1 | Joan Barreda | Honda | 12:35:34 Stunden |
2 | Pablo Quintanilla | Husqvarna | +22:16 Minuten |
3 | Sam Sunderland | KTM | +24:36 |
4 | Matthias Walkner | KTM | +25:45 |
5 | Gerard Farres | KTM | +30:22 |
6 | Stefan Svitko | KTM | +32:25 |
7 | Adrian van Beveren | Yamaha | +33:09 |
8 | Pela Renet | Husqvarna | +33:35 |
9 | Xavier de Soultrait | Yamaha | +35:14 |
10 | Ricky Brabec | Honda | +37:16 |
In der Truck-Wertung gelang Gerard de Rooy (Iveco) der Tagessieg, nachdem Ayrat Mardeev (Kamaz) das Geschehen lange Zeit dominiert hatte. Am Ende fehlten ihm jedoch 30 Sekunden auf de Rooy, der sich damit auf Position 5 der Gesamtwertung verbesserte.
An der Spitze liegt nun Dmitry Sotnikov (Kamaz) vor Federico Villagra (Iveco) und Eduard Nikolaev. Mit Anton Shibalov folgt ein weiterer Kamaz-Vertreter vor Iveco-Mann de Rooy. Pascal de Baar (Renault) und Peter Versluis (MAN) folgen als beste Fahrer ihrer Marken auf den Positionen 7 und 8.
Die Top 10 der Truck-Wertung nach 4 Etappen:
Pos. | Fahrer | Truck | Zeit/Rückstand |
---|---|---|---|
1 |
Dmitry Sotnikov |
Kamaz |
11:12:40 Stunden |
2 |
Federico Villagra |
Iveco | +1:55 Minuten |
3 |
Eduard Nikolaev |
Kamaz | +4:40 |
4 |
Anton Shibalov |
Kamaz | +5:34 |
5 |
Gerard De Rooy |
Iveco | +14:15 |
6 |
Ayrat Mardeev |
Kamaz | +16:43 |
7 |
Pascal De Baar |
Renault | +17:17 |
8 |
Peter Versluis |
MAN | +21:54 |
9 |
Hans Stacey |
MAN | +22:09 |
10 |
Ton Van Genugten |
Iveco | +33:09 |
Bei den Quads hat Sergey Karyakin (Yamaha) den 1. Platz in der Gesamtwertung übernommen. Er führt hauchdünn vor Ignacio Casale (Yamaha): Nur 28 Sekunden trennen die beiden bestplatzierten Piloten. Simon Vitse (Yamaha) auf Position 3 liegt bereits 3 Minuten zurück.
So geht's weiter
Häufig wechselnde Untergründe sind die größte Herausforderung der 5. Etappe der Rallye Dakar 2017 in Südamerika. Das 692 Kilometer lange Teilstück von Tupiza nach Oruro führt über 447 Wertungskilometer und beinhaltet 2 große Dünenbereiche mit reichlich Sand.
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