Nasser Al-Attiyah bleibt dabei: Dakar-Regularien unfair
Nasser Al-Attiyah bekräftigt noch einmal, dass er die Regeln bei der Rallye Dakar ungerecht findet - Toyota kann nur noch auf Fehler von Peugeot hoffen
Nasser Al-Attiyah, Toyota Gazoo Racing
Mit 1:20 Stunden Rückstand ist der Zug des dritten Dakar-Siegs für Nasser Al-Attiyah bereits so gut wie abgefahren. Der Katari muss genau wie seine Teamkollegen Giniel de Villiers und Bernhard ten Brinke auf Fehler von Peugeot hoffen, soll es mit dem Sieg bei der Rallye Dakar 2018 noch klappen. Der Katari machte bereits während der Peru-Dünen von sich reden, als er das Reglement als "unfair" bezeichnete. Obschon Peugeot-Sportchef Bruno Famin scharf zurückschoss, bleibt Al-Attiyah bei seiner Meinung.
"Wir hatten einen guten Start, aber später hatten wir mehrere Reifenschäden", sagt der 47-Jährige über die Bestzeit zu Beginn der Rallye und den anschließenden Fall in den peruanischen Sanddünen. "In den Dünen können wir den Reifendruck nicht anpassen. Die Peugeots können das vom Cockpit aus, das macht einen großen Unterschied. Deshalb liegen wir zurück. Wir haben mittlerweile viel Erfahrung, aber Erfahrung ist nicht genug, wenn man unterschiedliche Regeln hat. Das ist nicht fair."
Bildergalerie: Nasser Al-Attiyah bei der Rallye Dakar
Die Allradler haben gegenüber den Buggys im Vorfeld der Rallye Dakar 2018 einige Zugeständnisse bekommen, etwa 30 Millimeter größeren Federweg, größere Luftmengenbegrenzer und weniger Gewicht. Unterm Strich sind sie aber noch immer 500 Kilogramm schwerer als die zweiradgetriebenen Buggys. Der größte Nachteil ist das Fehlen eines Reifendruckkontrollsystems vom Cockpit aus.
Mehr Sanddünen machen Zugeständnisse zunichte
Die Vorteile werden außerdem durch die Streckenführung wieder zunichte gemacht. Weil wesentlich mehr Sanddünen als in der Vergangenheit auf dem Programm stehen, sind die Peugeots für Toyota mehr außer Reichweite denn je. Hallspeed und Overdrive haben sich das jedoch auch selbst zuzuschreiben: Das Konzept des erst für die Dakar 2017 neu aufgelegten Hilux-Buggys hat man nicht weiter verfolgt und sich stattdessen von den Regel-Zugeständnissen ködern lassen.
Dabei stellt Al-Attiyah dem komplett neuen Toyota Hilux mit Mittelmotor ein gutes Zeugnis aus: "Das Auto ist fantastisch. Wir liegen auf den Plätzen drei bis fünf und das Auto fährt sich hervorragend. Die Sitzposition ist etwas niedriger, aber man sieht noch genug. Alles kann an der Spitze passieren. Wir wollen weiter Druck auf Peugeot ausüben. Die kommende Woche wird zunächst aus viel Schotter bestehen, aber dann kommen in Argentinien noch einmal Sanddünen und Kamelgras in Fiambala. Wir werden versuchen, in den Top 3 anzukommen."
In Bolivien steht zwar festes Terrain auf dem Programm, doch nun hat Toyota ein anderes konzeptionell bedingtes Problem, wie Giniel de Villiers darlegt: "Wir haben das Leistungsdefizit gespürt. Hallspeed setzt weiterhin auf einen V8-Saugmotor, der in großer Höhe mehr Leistung verliert als die Turbodiesel. Bernhard ten Brinke hat derweil noch Hoffnung: "Für die nächsten Etappen können wir auf ein aggressiveres Set-up setzen, weil diese mehr an Wertungsprüfungen aus Cross-Country-Rallyes erinnern."
Keine Worte gibt es aus dem Overdrive-Lager zum teaminternen Kampf. Al-Attiyah, de Villiers und ten Brinke liegen innerhalb von 16 Minuten. Vor allem die Tatsache, dass Werks-Neuling ten Brinke beim Ruhetag die Nase vorn hat, dürfte den erfolgsverwöhnten Teamkollegen nicht gerade gefallen.
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