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Prodrive und Toyota fordern neue BoP, sonst "würde Audi den Sport killen"

Audi zeigte trotz Übergewicht bei der Rallye Dakar den Speed des neuen RS Q e-tron - Die Konkurrenz ist besorgt und fordert Anpassung der Balance of Performance

Prodrive und Toyota zeigen sich besorgt über die Performance des neuen Audi RS Q e-tron bei der Rallye Dakar. Beide Topteams erwarten von der FIA eine Anpassung der Balance of Performance (BoP) zwischen den Reglements.

2022 war die erste Dakar mit den Regeln für T1+ (Verbrenner) und T1 Ultimate (für alternative Antriebskonzepte). Vor der Rallye herrschte Ungewissheit, denn die drei Prototypen sind zuvor nie gegeneinander im Wettbewerb angetreten.

Im Biwak waren die Augen auf den neuen Audi gerichtet, denn es ist der erste Prototyp, der die Zukunft des Rally-Raid-Sports aufzeigte. Im Vorfeld hatte es bei den Testfahrten noch Kinderkrankheiten beim komplexen Zusammenspiel der Antriebskomponenten gegeben.

Die drei Audi liefen dann bei der Dakar weitestgehend problemlos. Defekte gab es bei herkömmlichen, mechanischen Komponenten. In der ersten Woche traten Schäden bei den Dämpfern auf, während das Antriebskonzept überzeugen konnte.

Audi gewann vier der zwölf Etappen. Die Autos waren auch regelmäßig in den Top 3 der Tageswertungen zu finden. Betrachtet man nur die zweite Dakar-Woche, dann hätte es Audi auch im Gesamtergebnis auf das Podest schaffen können.

Aufgrund der Probleme bei Stephane Peterhansel und Carlos Sainz in der ersten Woche, war im Endeffekt nur Mattias Ekström als Neunter in den Top 10 zu finden. Das Potenzial des Audi war deutlich zu sehen. Deshalb fordern Prodrive und Toyota eine Anpassung der BoP.

Zwei unterschiedliche Reglements

In jedem Fahrzeug gibt es von der FIA einen Datalogger, der verschiedene Parameter aufzeichnet. Laut Reglement kann die Balance of Performance nach jeder Veranstaltung der neuen Rally-Raid-Weltmeisterschaft angepasst werden.

Die Fahrzeuge nach T1+ und T1U Regeln sind Prototypen mit Allradantrieb. Sie dürfen maximal 2,3 Meter breit sein. Der Federweg beträgt 350 Millimeter und die Reifen sind 37 Zoll groß. Das Mindestgewicht beträgt 2.000 Kilogramm. Diese Parameter sind für T1+ und T1U gleich.

Nasser Al-Attiyah

Toyota hat zum zweiten Mal die Rallye Dakar gewonnen

Foto: Red Bull Contentpool

Die maximale Leistung in beiden Kategorien beträgt rund 400 PS. Der Audi ist um 200 Kilogramm schwerer als das Mindestgewicht. Und genau deshalb macht sich die Konkurrenz Sorgen, denn trotz des zusätzlichen Gewichts war der Audi vom Speed her voll konkurrenzfähig.

Prodrive und Toyota fordern von der FIA Anpassung

"Ich finde", meint Prodrive-Chef David Richards im Gespräch mit der spanischen Edition von 'Motorsport.com', "dass wir jetzt eine gute Balance finden müssen. Audi ist schneller als alle anderen Autos. Es ist mit Abstand das schnellste Fahrzeug."

"Deshalb muss eine Balance gefunden werden, damit jeder Chancen im Wettbewerb hat. Das ist die Aufgabe der FIA. Andernfalls würde Audi den Sport killen. Deshalb muss das geregelt werden. Durch die neuen Technologien ist es für die FIA momentan schwierig, das zu kontrollieren."

Sebastien Loeb

Prodrive belegte mit Sebastien Loeb den zweiten Platz

Foto: Red Bull Contentpool

"Wir müssen ihnen Zeit geben, damit sie die Daten analysieren und wieder ein Gleichgewicht herstellen. Ich denke, zwischen uns und Toyota scheint es fair zu sein. Ich habe mit Seb [Loeb] und Nasser [Al-Attiyah] gesprochen. Alle finden, dass es zwischen uns beiden ausgeglichen ist."

"Aber ganz klar ist die Performance des Audi auf einem anderen Level. Sie sind 200 Kilo zu schwer und sind trotzdem viel schneller als unsere Autos. Wenn sie zuverlässig gewesen wären, dann hätten sie locker mit einer Stunde Vorsprung gewonnen", glaubt Richards.

Toyota-Teamchef Glyn Hall ist ebenfalls der Meinung, dass in den Wochen nach der Dakar die Situation genau analysiert werden muss. "Unser Problem ist, dass Audi fantastisch gearbeitet und gezeigt hat, wie schnell sie sind", sagt Hall.

"Wir müssen uns die Details ansehen, denn sie haben 200 Kilogramm Übergewicht und gewinnen trotzdem viele Etappen. Zum Glück hat die Dakar für uns funktioniert. Und wir haben es geschafft, für die neuen T1+ Regeln ein Siegerauto zu bauen."

Sven Quandt spricht von nicht perfekter Rallye

Audis Dakar-Teamchef Sven Quandt freute sich über die vier Etappensiege. Er wollte das aber nicht überbewerten, denn vom Gesamtsieg war man noch meilenweit entfernt. "Wir hatten das Ziel, es ins Ziel zu schaffen und wenn möglich eine Etappe zu gewinnen."

"Nachdem wir das schon in Etappe drei geschafft hatten, war klar, dass wir mehr schaffen könnten", sagt Quandt. "Das war eine Erleichterung. Aber die Probleme zu Beginn der Rallye haben uns gebremst. Ja, wir haben es in der zweiten Woche besser gemacht."

Audi RS Q e-tron

Wann Audi die nächste Rallye bestreiten wird, ist noch nicht bekannt

Foto: Audi

"Aber es gibt auch immer eine erste Woche, wo Dinge passieren. Man darf sich keine Fehler erlauben. Wir haben es nicht geschafft, bei dieser Dakar alles richtig zu machen. Wenn wir davor ein Rennen gefahren wären, dann hätte uns das geholfen."

"Das war aber nicht möglich, weil wir immer noch die Autos vorbereitet haben. Noch am 31. Dezember haben wir an den letzten Dingen gearbeitet, damit sie rechtzeitig am Morgen des 1. Januar fertig waren."

Welche Anpassungen es bei der Balance of Performance geben wird, bleibt abzuwarten. Audi wird sich der Weiterentwicklung widmen. Noch ist nicht entschieden, wann der e-tron die nächste Rallye bestreiten wird, denn die deutsche Marke hat sich nicht für die volle WM-Saison eingeschrieben.

Deshalb wird die WM-Saison ein Duell zwischen Toyota und Prodrive werden. Bei der Rallye Dakar wurden nach jeder Etappe WM-Punkte vergeben. Al-Attiyah hat 50 Zähler auf dem Konto und Loeb 40. Anfang März findet mit der Abu Dhabi Desert Challenge die zweite Rallye statt.

Mit Bildmaterial von Audi.

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