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Rallye Dakar in Saudi-Arabien: Menschenrechte versus Sportspektakel

Aufgrund der Menschenrechtssituation stehen Großereignisse in Saudi-Arabien in der Kritik - Sportlich könnte die Rallye zu ihren Wurzeln zurückkehren

Der Umzug der Rallye Dakar nach Saudi-Arabien ist auch umstritten. In dem Königreich werden grundlegende Menschenrechte nicht beachtet, was regelmäßig für Diskussionen auf internationaler Ebene sorgt. Mit sportlichen Großereignissen versucht Saudi-Arabien eine Imagepolitur.

Anfang Dezember fand beispielsweise in Diriyya der Boxkampf zwischen Andy Ruiz und Anthony Joshua um vier Weltmeistertitel im Schwergewicht statt. Die Formel E gastiert seit 2018 in Riad und im Januar 2019 wurde sogar das Finale des italienischen Supercups in Saudi-Arabien ausgespielt.

Die Amauri-Sport-Organisation (ASO), der Veranstalter der Rallye Dakar, hat mit Saudi-Arabien einen Fünfjahresvertrag abgeschlossen. "Es gibt zwei Betrachtungswinkel", sagt Heinz Kinigadner gegenüber 'Motorsport.com'. "Aus sportlicher Sicht bin ich 100 Prozent happy."

"Auf der anderen Seite gibt es die Politik. Politische Sachen sollte man nicht mit dem Sport vermischen. Menschenrechte sind klar ein Thema", so der Österreicher, der in seiner aktiven Karriere selbst die Rallye Dakar mehrfach mit dem Motorrad in Afrika bestritten hat.

Heinz Kinigadner

Heinz Kinigadner findet auch kritische Worte zur Situation in Saudi-Arabien

Foto: KTM

Unter anderem sind die Rechte der Frauen in Saudi-Arabien stark eingeschränkt. Im Umfeld der Dakar sind viele Frauen dabei, 13 sind als Starterinnen gemeldet. Von offizieller Seite wurde zwar zugesichert, dass sie keine Einschränkungen haben werden, aber ein mulmiges Gefühl bleibt.

Mit zwei Millionen Quadratkilometern Fläche und großen Wüstenbereichen ist Saudi-Arabien für eine Rallye wie die Dakar ein optimales Terrain. Aus sportlicher Sicht könnte es wieder zurück zu den Wurzeln gehen und vom Charakter her wieder mehr an Afrika erinnern.

Aus sportlicher Sicht kann es positiv sein

"Es wird wieder eine Dakar, auf die wir uns alle freuen", ist Kinigadner bezüglich der sportlichen Perspektive hoffnungsvoll. "Noch niemand ist dort gefahren." Alle Teams und Fahrer betreten komplettes Neuland. Wie sich der Rennverlauf gestalten wird, ist offen.

"Südamerika war ein wenig eine Farce, denn man kann den einheimischen Fahrern nicht verbieten, dass sie dort ihre nationalen Meisterschaften fahren und trainieren. Das hat es früher bei der Dakar nicht gegeben, dass man nach Mauretanien oder Niger trainieren gegangen ist."

"Teilweise waren auch die Sieganwärter drei Monate vorher dort", sagt Kinigadner über die Dakar in Südamerika. "Wenn man von den ganzen Bodenbeschaffenheiten weiß, dann hat man es bei der Orientierung viel, viel leichter. Das hat noch einmal dazu geführt, dass nur noch um Sekunden gekämpft wurde."

"Das ist meiner Meinung nach nicht die Idee von der Dakar. Und da kommen wir jetzt wieder zurück. Alle werden wahrscheinlich zwischendurch überrascht sein. Die Saudis haben das Bestreben, es zur besten Veranstaltung zu machen."

"Ich hoffe, dass nicht in jedem Biwak ein Schwimmbad steht. Ich möchte schon, dass die Dakar das härteste Rennen der Welt bleibt. Mir ist es ein Dorn im Auge, dass die Jungs alle im Wohnmobil schlafen können und solche Sachen."

Kinigadner: Rallye Dakar sollte die härteste Prüfung sein

"Das soll für Mensch und Material die größte Prüfung bleiben. Die Dakar wäre schon prädestiniert, um die härteste Langzeitprüfung der Welt zu sein und zu bleiben, denn das ist sie gewesen", hält Kinigadner aus eigener Erfahrung fest.

Weitere Artikel :

In den weiten Wüsten Saudi-Arabiens soll die Navigation wieder eine größere Rolle spielen. Bei einigen Etappen werden die Fahrer das Roadbook vom Veranstalter erst kurz vor dem Start erhalten. Das könnte dazu führen, dass die Zeitabstände wieder größer werden.

Stephane Peterhansel

Zum 42. Mal wird die Rallye Dakar ausgetragen

Foto: X-raid

"Wenn du früher eine halbe Stunden hinten warst, war das keine große Sache", denkt Kinigadner an Afrika zurück. "Heute wird man schon fast zum Rucksackträger degradiert. Das Kämpfen um Sekunden ist für mich schon kritisch, weil das Tempo heute abnormal ist."

"Die Geräte sind natürlich so viel besser geworden. Aber wenn man mit den Fahrern spricht und sie sagen, dass sie Angst gehabt haben, dann ist es die falsche Entwicklung. Die Fahrer sollten mehr aufpassen müssen auf verschiedene Sachen. Da sollte etwas vom Reglement gemacht werden."

Für die Premiere in Saudi-Arabien wurde vom Reglement einiges angepasst. Wenn zum Beispiel die Motorradfahrer das Biwak in Neom erreichen, sind nur zehn Minuten für mechanische Reparaturen vorgesehen. Später gibt es bei Shubaytah eine klassische Marathonetappe.

Mit Bildmaterial von KTM.

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