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Rallye Dakar nur in einem Land: Das Ende oder doch ein großes Abenteuer?

Kritiker sehen die Dakar am Ende, da nur in einem Land gefahren wird. Die Teilnehmer erwarten trotzdem eine sehr schwierige Rallye. Die Vor- und Nachteile von 100% Peru.

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Zum ersten Mal überhaupt findet die Rallye Dakar nur in einem einzigen Land statt. Kritiker finden, dass deshalb der Reiz an diesem Marathonklassiker verloren geht. Vom 7. bis 17. Januar werden zehn Etappen in Peru ausgetragen. Die langen Verbindungsetappen fallen praktisch komplett weg. Die einzelnen gezeiteten Abschnitte betragen pro Tag zwischen 300 und 360 Kilometern. Trotzdem sind die Teilnehmer überzeugt, dass es kein Spaziergang wird. Etwa zwei Drittel der Strecke befindet sich in der Wüste.

"Es wird sicher eine richtig schwierige Dakar, da braucht sich keiner etwas vormachen", meint Motorrad-Titelverteidiger Matthias Walkner im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Die Kilometer sind nur eine Angabe. Es ist ein Unterschied, ob man 1.000 Kilometer auf einer Autobahn fährt, oder 1.000 Kilometer durch Dünen. Man kann das nicht vergleichen. Peru waren im Vorjahr mit Abstand die schwierigsten Tage. Die Dünen waren sehr tückisch, weich und durch das hohe Licht schwierig einzusehen."

 

Ähnlich schätzt es Carlos Sainz ein, der 2018 die Automobilwertung gewonnen hat: "Ich erwarte eine intensive, komplizierte Dakar, auch wenn sie kürzer ist. Für eine Etappe mit 300 Kilometern auf Sand werden wir bis zu fünf Stunden brauchen. Der Stress wird in diesem Jahr größer sein, es wird auch mehr Zwischenfälle geben. Jeden Tag, jeden Kilometer wird etwas passieren, bis man das Ziel erreicht hat. Selbst wenn man vor der letzten Etappe 20 Minuten Vorsprung hat und es in die Dünen geht, wird es nicht einfach. Es könnte viele Überraschungen geben."

Marc Coma: Lange Rallyes sind Geschichte

Die neue Route wurde nicht mehr von Marc Coma geplant, der die Veranstaltung nach der Dakar 2018 verlassen hat. Der fünfmalige Motorradsieger glaubt, dass die langen Rallyes vergangener Tage endgültig vorbei sind: "Sie sind sehr schwierig zu kontrollieren und zu managen. Zwei Wochen sind zu lang und es ist zu kompliziert. Diese Rallyes sind Geschichte", meint der Spanier bei 'RedBull.com'. "Die Technologie hat sich auch verändert, seit wir in Marokko, in Mauretanien oder dem Senegal gefahren sind."

Mit der kompakten Dakar hat man laut Coma den richtigen Weg eingeschlagen: "Ich befürworte ein Format zwischen sieben und neun Etappen. Wir sollten uns intensive Orte ohne Verbindungsstrecken ansehen." Die neue Route in Peru zu planen war dennoch nicht einfach, da man sich auf einem relativ engen Gebiet bewegt und man in der Wüste auch auf archäologische Fundstellen Rücksicht nehmen musste.

 

Insgesamt ist es ein Abwiegen von Vor- und Nachteilen. Da es abgesehen vom Start- und Zielort Lima nur fünf Biwaks gibt, ist die komplette Logistik für die Teams und den Veranstalter einfacher zu stemmen. Für den kompletten Begleittross entfallen die täglichen stundenlangen Reisen zum nächsten Biwak. Sportlich gesehen wird die Wüste das bestimmende Element sein. Die Höhe und der Regen von Bolivien sowie die WRC-ähnlichen Strecken und ausgetrockneten Flussbetten in Argentinien fehlen allerdings.

"Es wird eine andere Dakar als wir es gewöhnt sind", sagt KTM-Teammanager Jordi Viladoms im Gespräch mit 'Motorsport.com. "Wir hätten sie gerne länger, denn wenn ein Fahrer konstant ist, kann er das über die Tage zeigen." Nun ist die Rallye um vier Tage kürzer. Und von den zehn Tagen sind der erste und der letzte auch sehr kurz. Es gibt also praktisch nur acht richtige Etappen. "Es wird mehr ein Sprint und richtet sich an Fahrer, die im Sand gut sind, und nicht an komplettere Fahrer", so Viladoms.

"Man muss froh sein, dass die Dakar überhaupt stattfindet"

Nachdem Argentinien und Bolivien ihre Teilnahme abgesagt hatten und in Peru länger nicht feststand, ob man die Dakar alleine durchführen will, bestand im Frühling die Gefahr, dass die Dakar keine Zukunft hat. Deshalb meint Alex Doringer, der 2018 seine letzte Dakar als Teammanager von KTM bestritten hat, gegenüber 'Motorsport.com': "Man muss immer froh sein, wenn es die Dakar gibt, auch wenn sie nur in einem Land stattfindet. Natürlich ist es ein großer Abenteuergedanke, wenn man mehrere Länder besucht, aber Situationen sind oft anders als man sie sich wünscht. Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit haben, in Peru zu fahren."

 

"Viele Leute sprechen darüber, dass ein Land für die Dakar schlecht ist. Ich bin überhaupt nicht dieser Meinung. Man muss sich anpassen", findet Doringer. "Wenn Synergien oder Vorschläge von manchen Ländern nicht angenommen werden, dann muss die ASO so fair sein und sagen, dass die Bedingungen nicht passen, aber vielleicht kann man im Jahr darauf wiederkommen. So macht man es mit Chile für 2020. Für mich ist immer wichtig, dass die Dakar stattfindet."

"Wir haben einmal erlebt, dass die Dakar abgesagt wurde. Es ist wichtig, dass es immer weitergeht. Für mich macht die ASO eine super Arbeit. Das sollte man auch erwähnen und nicht ständig kritisieren, so wie es viele Leute machen. Man muss auch sehen, welche Verantwortung sie mit dem ganzen Tross tragen und dass sie schwierige Verhandlungen mit den Ländern führen." Seit 1994 ist die Amaury-Sport-Organisation (ASO) der Veranstalter der Rallye Dakar. 2008 musste die Rallye in Afrika kurzfristig abgesagt werden, da es Befürchtungen gab, Terrorgruppen könnten Anschläge durchführen.

Mit zusätzlichen Informationen von Sergio Lillo.

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