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"Ausnahmetalent": Teamchef schwärmt nach nächster Rast-Gala

Rene Rast gewinnt in Zolder: Warum er am Sonntagmorgen putzmunter und das Duell gegen Sheldon van der Linde für ihn ein ganz besonderes war

Gerhard Berger sprach am TV-Mikrofon bei 'Sat.1' davon, dass Rene Rast "in einer eigenen Liga" fährt, und Teamchef Arno Zensen von Rosberg-Audi schwärmt gar von einem "Ausnahmetalent": Der DTM-Champion von 2017 und Vizemeister von 2018 hat in den beiden Rennen in Zolder einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er aktuell vielleicht der schnellste Fahrer der DTM ist.

"Ich hatte selten so einem Mann im Team", schwärmt Zensen bei 'Sat.1'. "Was der in Hockenheim schon aufgezogen hat! Er und Wittmann waren ja in einer eigenen Liga. Die sind da vorn davongefahren, da war der Vierte schon 35 Sekunden zurück. Und hier am Samstag auch. Im ersten Sektor drei bis vier Zehntel schneller als der Rest der Welt. Das ist ein Ausnahmetalent."

In Zolder fuhr Rast am Samstag auf Podiumskurs, obwohl sein Audi mehrfach Leistungsschwankungen verzeichnete. Letztendlich quittierte den Turbolader seinen Dienst. Es war der zweite Ausfall im dritten Saisonrennen. Aber tags darauf feierte der 32-Jährige bei seiner zweiten Zielankunft des Jahres seinen zweiten Sieg.

Im Grunde genommen hatte er in dem spannenden Rennen (spannend war es aber nur dahinter) lediglich einen Gegner: Sheldon van der Linde. Der südafrikanische Rookie im RBM-BMW, von DTM-Chef Berger als "Mann des Rennens" gelobt, stand auf Pole-Position und machte Rast zumindest zehn Runden lang das Leben schwer.

Rast & van der Linde: Zwei Fahrer, ein Manager

Ein Duell, das insofern bemerkenswert war, als van der Linde und Rast sozusagen "Stallkollegen" sind - beide werden vom deutschen Motorsportagenten Dennis Rostek gemanagt. "Rene und ich sind gute Freunde", hatte van der Linde vor dem Start gesagt. Das geht bis hin zur gemeinsamen WhatsApp-Gruppe.

Auf der Strecke gab es unter Freunden dann aber keine Geschenke mehr: In der elften Runde zog Rast in Kurve 1 an van der Linde vorbei. Der Deutsche hatte erkannt, "dass seine Reifen mehr abbauen als meine. Dann habe ich die Gelegenheit genutzt."

"Auf der Start-Ziel-Geraden habe ich DRS und diesmal auch Push-to-Pass aktiviert - ich habe es nicht nicht vergessen", lacht er. Anders als beim Saisonauftakt in Hockenheim, wo er das neue System nicht auf dem Schirm hatte. Rast weiter: "Ich bin gut aus der letzten Kurve herausgekommen und habe ihn vor der ersten Kurve überholt. Da war alles sauber und alles fair. War gut."

Ein Rad-an-Rad-Duell mit einem Freund "macht viel Spaß, aber man muss auch extrem vorsichtig sein. Man ist im Privatleben befreundet, aber auf der Strecke will man dem anderen natürlich nicht ins Bein grätschen. Da muss man den Spagat hinkriegen, und ich glaube, das habe ich mit Sheldon immer ganz gut gelöst. Das muss man versuchen zu trennen." Professionell, "aber nicht unfair", laute das Credo.

 

Rast im Finish unantastbar

Einmal an van der Linde vorbei, sah es für den Sieger nach einer Spazierfahrt aus. Nach dem Re-Start in Runde 26 geriet er zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. Philipp Eng, ein weiterer Rast-Freund, hatte die älteren Reifen und konnte das Tempo nicht gehen. Bis zum Finish in Runde 39 wuchs der Abstand auf 9,8 Sekunden an.

Nur einmal hatte Rast eine Schrecksekunde, als er hart über einen Randstein räuberte: "Da war viel Dreck am Ausgang von Kurve 4 hin zur Schikane auf der Rennlinie. Ich habe das zu spät gesehen, habe gebremst und die Vorderräder haben blockiert. Ich musste geradeaus fahren, was natürlich nicht ideal war. Die Reifen haben etwas Zeit gebraucht, um sich davon zu erholen."

Letztendlich war Zolder für Rast trotz des Ausfalls am Samstag eine Reise wert: "Wenn mir vor dem Wochenende jemand gesagt hätte, dass ich Zweiter in der Meisterschaft sein werde, mit fünf Punkten Abstand auf Platz eins, dann hätte ich das unterschrieben!"

"Wir hatten ein gigantisches Auto. So kann es gern weitergehen. Ich würde natürlich auch gern mal am Samstag gewinnen, nicht immer nur am Sonntag. Jetzt geht es aber darum, den Anschluss nicht zu verlieren, und das haben wir an diesem Wochenende geschafft."

Nach zwei von neun DTM-Stationen 2019 liegt Rast mit 54 Punkten an zweiter Stelle der Meisterschaft, nur fünf Zähler hinter dem neuen Leader Eng. Zum Vergleich: 2018, als er nach einem völlig verpatzten Auftakt erst gegen Ende hin so richtig aufdrehte, lag er nach zwei Events bei mickrigen zehn Punkten.

 

Sonntags-Siege reichen, um Meister zu werden ...

Auffällig: Genau wie in Hockenheim hat Rast nach dem Nuller am Samstag am Sonntag gewonnen. Dazu kommen noch zweimal zwei Punkte für die zweiten Plätze im Qualifying. Rast lacht zwar: "Sechs weitere Siege ergeben 150 Punkte. Das sollte eigentlich reichen, um am Jahresende Meister zu sein!"

Tatsächlich aber möchte er nicht zum reinen "Sonntagsfahrer" mutieren: "Das ist nicht der Plan. Wir hatten am Samstag in Hockenheim und auch hier etwas Pech. Es ist zu früh für die Meisterschaft, und wir müssen einfach bei jedem Rennen und an jedem Wochenende das Maximum herausholen. Heute ist uns das gelungen."

"Ich muss meinem Team und den Jungs danken, denn sie haben die ganze Nacht durchgearbeitet. Das Team Rosberg verdient diesen Sieg, und ich freue mich sehr über dieses Ergebnis", so Rast. Teamchef Zensen unterstreicht: "Nach dem Desaster gestern war das ein sehr schöner Abschluss. Speziell für die Mechaniker. Was die wieder geleistet haben in letzter Zeit, ist unglaublich."

So unglaublich, dass sie von Samstag auf Sonntag bis 5:00 Uhr morgens gearbeitet haben. Da schlief Rast schon wie ein Baby. Für den ehemaligen DTM-Champion ungewöhnlich: "Vielleicht lag es daran, dass ich die Nacht davor überhaupt nicht geschlafen habe", grinst er. So war er am Samstagabend so müde, dass er trotz des Ausfalls schnell einschlief - und für Sonntag putzmunter war ...

Mit Bildmaterial von ITR.

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