Bernd Schneider: Hatte Dovizioso als DTM-Quereinsteiger einen Vorteil?
DTM-Rekordmeister Bernd Schneider hat eine Erklärung, wieso Gastfahrer Andrea Dovizioso so glänzte, zeigt sich vom MotoGP-Star aber dennoch schwer beeindruckt
MotoGP-Star Andrea Dovizioso verblüffte bei seinem Audi-Gaststart bei der DTM in Misano die Motorsportwelt. Im Qualifying fehlten ihm nur 1,3 Sekunden auf die Spitze - und auch im Rennen bewegte er sich immer wieder in den Top-10-Rängen. Und das, obwohl er davor kaum Rennerfahrung auf vier Rädern hatte.
"Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist", zeigt sich auch DTM-Rekordmeister Bernd Schneider, der seine Karriere 2008 nach fünf Titeln beendete, im Gespräch mit 'Motorsport.com' von Doviziosos Leistung schwer beeindruckt. "Das war der Hammer und gigantisch!"
Doch welche Erklärung hat der "Mr. DTM", der wegen der schwierigen Ausgangsbasis und seines Ehrgeizes selbst einen DTM-Gaststart absagte, für den starken Auftritt von Quereinsteiger Dovizioso?
Bernd Schneider entschied sich gegen eine Rückkehr in die DTM als Gastfahrer
Foto: ITR
"Als Profi muss man immer im Hinterkopf haben, wie ich dabei aussehe, und da kann man nicht nur gewinnen, da kann man auch als Profi viel verlieren", glaubt Schneider, dass von einem früheren DTM-Star wie ihm oder auch Mattias Ekström bei einem Gaststart mehr erwartet wird, wodurch man sich "mehr Gedanken" mache.
"Ein Motorradfahrer kommt hingegen einfach und denkt sich: 'So, ich gebe Gas und habe Spaß!'", ortet er einen mentalen Vorteil, der auch Valentino Rossi bei seinem versprochenen Gaststart helfen könnte.
Schneider war am Misano-Wochenende, bei dem Dovizioso brillierte, übrigens beim GT-Open-Rennen in Spa-Francorchamps vor Ort, wo er als Teammanager agiert. Und gibt zu, dass er vom Einsatz des Ducati-Stars erst kurzfristig erfuhr.
"Ich wusste gar nicht, dass er mitfährt, aber plötzlich haben alle sagt: 'Wir müssen DTM gucken!'", erzählt er. "Bei uns in der Box lief dann DTM, und wir waren alle begeistert, was er da für einen Job gemacht hat."
Mit Bildmaterial von Audi AG.
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