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"DTM wissentlich in Krise gestürzt": BMW rechnet mit Audi ab

Audis DTM-Aus sorgt bei BMW für großen Ärger: Wieso man im Gegensatz zu Mercedes Professionalität und Wertschätzung vermisst und was man Audi vorwirft

Schon im ersten Pressestatement nach dem Audi-Ausstieg zeigte sich BMW "überrascht", jetzt rechnen die Münchner mit den Rivalen aus Ingolstadt ab. Vor allem die Art und Weise, wie Audi den DTM-Rückzug kommuniziert hat, stößt den Entscheidungsträgern des einzig verbliebenen Herstellers sauer auf.

"Ich finde es nicht nur erstaunlich, sondern auch unsportlich, auszusteigen und mit uns als zweitem Partner davor nicht zu sprechen", sagt ein "enttäuschter" BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich gegenüber der 'Süddeutschen Zeitung'. Das habe ihn "umgehauen, das gibt's einfach nicht!".

Vor allem in Anbetracht der aktuellen "Lage der DTM", die seit dem R-Motorsport-Ausstieg im Januar nur noch aus Audi und BMW besteht, "kommuniziert man im Sinne von Fairness und Sportlichkeit anders und macht das nicht so".

BMW vermisst bei Audi Professionalität und Wertschätzung

Fröhlich, der Ende Juni in den Ruhestand geht und stets ein Unterstützer der DTM war, zieht seinen Unmut vor allem aus dem Vergleich mit Ex-DTM-Teilnehmer Mercedes. "Als Mercedes ausgestiegen ist, hat mich Ola Källenius (damals Entwicklungsvorstand, heute Daimler-Chef; Anm. d. Red.) persönlich angerufen und mir erläutert, warum und wieso. Das war alles professionell und wertschätzend. Das habe ich hier bei Audi vermisst", findet der 59-Jährige klare Worte.

Und das, obwohl der neue Audi-Boss Markus Duesmann selbst bis zu seinem Wechsel nach Ingolstadt im Jahr 2018 Teil des BMW-Vorstandes war und daher Fröhlichs Telefonnummer habe.

Wie man bei BMW vom Audi-Ausstieg erfuhr? "Unmittelbar vor der öffentlichen Bekanntgabe am 27. April hatte mich DTM-Chef Gerhard Berger über die Ausstiegspläne informiert, mit ihm stehe ich in engem Austausch", sagt Fröhlich. "Und auch er wurde von Audi nicht vom Vorstand, sondern sehr spät auf Arbeitsebene informiert. Wie andere Partner ebenfalls."

"Erwarte bei aktuellen Audi-Akteuren nicht allzu viel"

Durch Audis Aufgabe "ist die Serie jetzt in eine Existenzkrise gestürzt worden. Und zwar wissentlich und mit vollem Bewusstsein", verstärkt Fröhlich seine Kritik. Und das, obwohl man mit den Verantwortlichen "sehr vertrauensvoll" die nächsten Schritte in Richtung Elektrifizierung vereinbart hatte, spielt er darauf an, dass es keinen Widerspruch zu Audis Konzernstrategie gäbe.

Dass man sich jetzt nicht an die Vereinbarung halte, findet Fröhlich "nicht besonders langfristig gedacht. Aber ich erwarte bei den aktuellen Akteuren auch nicht allzu viel", kann er sich eine weitere Spitze gegen die Audi-Führung nicht verkneifen.

So sieht Fröhlich die DTM-Überlebenschancen

BMW und Berger als Chef der DTM-Dachorganisation ITR stehen jetzt im Ringen um den Weiterbestand der Traditionsserie alleine da. "Es war mir wirklich ein Herzensanliegen, gemeinsam mit Gerhard Berger um eine gute Zukunftsperspektive der DTM zu kämpfen", sagt Fröhlich. "Jetzt sind wir aber in der Situation, dass BMW in der DTM nicht alleine gegen sich selbst fahren kann."

‘¿’Er und Berger müssen jetzt "überlegen, wie es weitergeht. Wir haben sprichwörtlich keine Chance, jetzt schauen wir mal, ob wir sie nutzen können."

BMW: Warum Audis DTM-Ausstieg nicht nachhaltig war

Ob er den Audi-Ausstieg zumindest aus unternehmerischer Sicht nachvollziehen kann? "Es steht mir nicht zu, ein anderes Unternehmen zu bewerten", antwortet Fröhlich. "Aber Audi befindet sich aus meiner Sicht in einem tief greifenden Umbauprozess. Ob es nachhaltig war, das Standbein DTM abzuschneiden, und ob die Formel E langfristig tragfähiger ist, um Elektromobilität zu kommunizieren - da setze ich ein Fragezeichen dahinter."

Obwohl es sich bei der DTM um eine Silhouettenserie handelt, deren Boliden eigentlich Prototypen und keine Tourenwagen sind, könne man beim Endkunden leichter einen Zusammenhang zum tatsächlichen Serienauto herstellen als bei einem Formelauto.

"Die Formel E ist de facto ein Formel-Format mit identischen Silhouetten", erklärt Fröhlich. "Und wir haben schon in der Formel 1 die Erfahrung gemacht, dass es relativ schwierig ist, die Brücke von einem Formelauto zum Realprodukt zu schlagen. Das ist bei einem BMW M4, wie er in der DTM startet, schlüssiger für Kunden und aus unserer Sicht tragfähiger."

Mit Bildmaterial von BMW.

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