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Darf Aston Martin während der DTM-Saison testen?

Warum man bei DTM-Einsteiger Aston Martin zuversichtlich ist, während der Saison testen zu dürfen, wieso dies heikel ist und wie Audi und BMW darauf reagieren

Aston Martin läuft die Zeit davon: Während Audi und BMW mit den neuen Turbomotoren und den neuen Boliden bereits insgesamt neun offizielle Hersteller-Testtage absolvierte, waren es bei Aston Martin gerade mal drei. Vor der Homologationsfrist am 1. April, die ein Einfrieren der Entwicklung vorsieht, holen die Neueinsteiger von 27. bis 29. März in Estoril immerhin drei Testtage nach.

Danach ist der Zeitplan eng bemessen, denn bis zum Saisonauftakt in Hockenheim Anfang Mai steht auch noch der offizielle ITR-Test von 15. bis 18. April auf dem Programm. "Es könnte schon sein, dass der eine oder andere Testtag in die Saison fallen muss - einfach aufgrund der Terminschiene", stellt R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger, dessen Truppe in nur 90 Tagen ein DTM-Auto baute, im Gespräch mit 'Motorsport.com' klar.

Der Südtiroler sieht darin kein großes Problem. "Die Erkenntnisse, die wir jetzt durch unsere Testtage aufholen, haben Audi und BMW schon gewonnen", verweist er darauf, dass die beiden Hersteller auch nach dem Privattest in Estoril immer noch um drei Tage im Plus sein werden.

Kamelger: Veto von Audi und BMW wäre "nicht ganz sportlich"

"Wir werden uns sicher dafür einsetzen, dass wir diese Testtage machen können - in der gleichen Anzahl, wie sie BMW und Audi bereits absolviert haben. Und ich spüre da den großen Support von Jens Marquardt und Dieter Gass, dass wir da zum Ziel kommen." Selbst wenn die Testtage in die Saison fallen, geht Kamelger "sehr stark davon aus, dass das von BMW und Audi gutgeheißen wird, denn alles andere wäre auch irgendwie nicht ganz sportlich."

Dieter Gass, Andreas Baenziger, Florian Kamelger, Jens Marquardt

Baenziger und Kamelger (Aston Martin) mit Gass (Audi, li.) und Marquardt (BMW, re.)

Dennoch ist die Angelegenheit heikel. Warum? Weil man nach dem ersten Rennen Erkenntnisse hat, die man davor bei den Tests kaum gewinnen kann. Man kann plötzlich einschätzen, ob DRS die gleiche Wirkung hat wie im Jahr davor, was im Rennen entscheidend ist und wie der eigene Bolide im Vergleich zu den anderen mit den Reifen umgeht. Das erlaubt dem Team, das Auto noch gezielter auf Rennsituationen vorzubereiten und die richtigen Prioritäten zu setzen - und so einen gewissen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu erlangen.

Da die Testtage normalerweise fixiert sind und es während der Saison ein Verbot gibt, müssten nicht nur der DMSB, sondern auch die ITR-Beiratsmitglieder Audi und BMW einem entsprechenden Antrag von Aston Martin zustimmen.

Wie Audi und BMW reagieren

Audi

Audi hat bislang bei den Tests die meisten Testkilometer absolviert

Wie man das bei den Herstellern sieht? Bei Audi schließt man auf Anfrage von 'Motorsport.com' nicht aus, Aston Martin während der Saison Testtage zu gewähren, vor allem wenn die Neueinsteiger nicht konkurrenzfähig sein sollten. "Wir wollen auf Augenhöhe gegen unsere Konkurrenten antreten", heißt es aus Ingolstadt. Sollte R-Motorsport beim Auftakt allerdings eine Sensation gelingen - was auch durch das Know-how von Partner HWA nicht auszuschließen ist - , wäre es keine große Überraschung, wenn man sich gegen Testtage für Aston Martin während der Saison entscheidet.

Bei BMW scheint man ähnlich zu denken. Derzeit sei es noch zu früh, darüber zu diskutieren, man habe in der DTM aber bisher immer grundsätzlich Handlungsfähigkeit gezeigt, wenn dies notwendig war, heißt es aus München. Denn klar ist auch: Hat Aston Martin ein grundlegendes Problem und fährt dem Feld hinterher, dann ist niemandem damit geholfen. Insofern muss auch die Homologation in rund einer Woche noch nicht das Ende aller Tage für Aston Martin bedeuten.

Darf Aston Martin trotz Homologation nachbessern?

Das bestätigt der ITR-Technikverantwortliche Gordian von Schöning. "Wenn man feststellt, dass man die Kühlungsthematik nicht so gut hinbekommen hat, oder ständig etwas kaputtgeht, dann darf man einen Änderungsantrag beim DMSB stellen", erklärt er im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Das wird dann den anderen Herstellern gezeigt, dass einer ein Problem hat, und wenn das nicht Performance-relevant ist und es wirklich nur um die Haltbarkeit geht, dann kann man solche Sachen anfassen."

Der Hintergrund? "Wir wollen ja auch nicht, dass einer das ganze Jahr lang Probleme hat", stellt von Schöning klar. Dennoch ist er laut eigenen Angaben "ganz optimistisch", dass das bei Aston Martin gar nicht notwendig sein wird. "HWA kann ein DTM-Fahrzeug einsetzten, und weiß, worauf es bei so einem DTM-Auto ankommt."

Der Technikverantwortliche der ITR weiß wovon er spricht, schließlich war er nicht nur für die BMW-Boliden der Jahre 2017 bis 2019 verantwortlich, sondern von 2007 bis 2016 bei HWA in unterschiedlichen Funktionen tätig.

So läuft die Homologation in der DTM

Wie die Homologation in der DTM genau läuft? Am 1. April reichen die drei Hersteller CAD-Modelle der Außenhautflächen ihrer Boliden ein, die dann vom DMSB auf Regelverstöße geprüft werden. Dazu werden zahlreiche technische Daten, unter anderem über den Motor, abgegeben.

Nach den ersten Rennen folgt die Bauteile-Homologation: Das gesamte Auto wird in Einzelteilen abgegeben, die dann in einen vom DMSB versiegelten Container gesperrt werden. Jedes Teil wird davor gewogen, fotografiert, mit einer Nummer versehen und katalogisiert. Erst bei einem Protest eines Gegners wird das umstrittene Teil mit dem Referenzbauteil und den Homologationsunterlagen verglichen und ein Regelverstoß überprüft.

Mit Bildmaterial von R-Motorsport.

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