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Neuer TV-Vertrag für die DTM: Ein wichtiges Signal!

Die DTM wird ab 2018 bei SAT.1 zu sehen sein. Motorsport.com-Redakteur Roman Wittemeier über das wichtige Signal: Die Laufzeit des Vertrages ist der eigentliche Hammer!

Marco Wittmann, BMW Team RMG, BMW M4 DTM, Mike Rockenfeller, Audi Sport Team Phoenix, Audi RS 5 DTM

Marco Wittmann, BMW Team RMG, BMW M4 DTM, Mike Rockenfeller, Audi Sport Team Phoenix, Audi RS 5 DTM

Alexander Trienitz

Liebe Freunde des Norisrings,

die heutige Bekanntgabe des neuen TV-Vertrages der DTM hat für mich eine unglaublich große Signalwirkung. Nicht der Wechsel der Übertragungsrechte vom langjährigen Partner ARD zum Sender SAT.1 ist die Nachricht des Tages, sondern die offen kommunizierte Laufzeit von zwei Jahren. Dies sollte auch dem letzten großen DTM-Kritiker klarmachen: Die Serie ist nicht tot. Auch nicht Ende 2018, wenn Mercedes die Szene verlassen wird!

Für das Team um DTM-Boss Gerhard Berger ist der Deal mit der Münchener ProSiebenSat.1-Gruppe ein Volltreffer. Dass die nicht immer allzu kuschelige Zeit der Ehe DTM/ARD zu Ende gehen würde, hatte sich schon lange abgezeichnet. Gewissheit gab es am Abend des 15. September, als nämlich die Ausschreibung für die TV-Rechte 2018 zu Ende ging. Bis zu jenem Zeitpunkt hatten nach Informationen von 'Motorsport.com' neben ProSiebenSat.1 auch RTL, ServusTV und Sport1 Angebote abgegeben.

Die ITR ist dem Charme des SAT.1-Angebots nicht nur aufgrund der ansehnlichen zukünftigen "ran racing"-Moderatorin Andrea Kaiser (Ehefrau von Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier) erlegen. Die Sendergruppe überweist der DTM-Dachorganisation angeblich jährlich rund drei Millionen Euro für die Übertragungsrechte. Finanziell bewegt sich der Deal somit in einem vergleichbaren Rahmen wie bei den bisherigen ARD-Vereinbarungen.

Längere Live-Übertragungen als in der ARD

Da die öffentlich-rechtlichen Sender kein Interesse an der DTM mehr zeigten, galt es für Berger und Co. unter den vorhandenen Interessenten jenen auszumachen, der das Thema mit Leidenschaft und in möglichst großem Umfang in die deutschen Wohnzimmer bringt. Und da hat SAT.1 zusätzlich gepunktet. Ganz nach dem Motto "ran an die DTM" wird man an den Renntagen jeweils 105 Minuten live von den Strecken übertragen. In der "Sportschau" der ARD waren es zuletzt jeweils nur 90 Minuten gewesen.

Der Vertrag umfasst die beiden Saisons 2018 und 2019. Die TV-Macher der ProSiebenSat.1-Gruppe machen somit gemeinsam mit den Verantwortlichen der DTM klar: Es wird auch nach dem Ausstieg von Mercedes weitergehen! Eine DTM nur mit zwei Herstellern wird es nie wieder geben? Weit gefehlt. Auch ein solches Szenario ist denkbar, denn immerhin haben sich Audi und BMW über "mehrere weitere" Jahre zur Szene bekannt.

Gerhard Berger und seine Mitstreiter geben Vollgas, um möglichst schnell einen dritten Hersteller für die DTM zu gewinnen. Man spricht mit Japanern, Herstellern aus Italien, aber auch unter anderem mit Volvo. Die Schweden, die sich im Besitz des chinesischen Konzerns Zhejiang Geely befinden, haben ein "mehrjähriges Programm im Tourenwagensport" beschlossen, die Bühne WTCC nun aber verloren. Womöglich könnte der Weg in Richtung DTM führen.

Eines ist klar: Für einen neuen Hersteller ist die Zeit für einen Einstieg bereits zur DTM-Saison 2019 wahrscheinlich schon jetzt zu knapp. Es wird bis mindestens 2020 dauern, dass Audi und BMW neue Konkurrenz auf den Strecken erwarten dürfen. Und bis dorthin? Fahren die beiden deutschen Werke eben allein in der Szene. Der Untergang wäre dies keinesfalls. Das belegen die TV-Einschaltquoten der ARD-Ära ohne jeden Zweifel.

DTM mit nur zwei Herstellern: Muss nicht schlecht sein

Die besten Quoten hatte die ARD mit den DTM-Übertragungen in den Jahren 2004 bis 2007 erzielt. Bis einschließlich 2005 war Opel noch in der Serie aktiv, aber in den anschließenden beiden Jahren machten Audi und Mercedes die Show ganz allein. 2006 erzielte das Norisring-Rennen mit 2,61 Millionen TV-Zuschauern die beste Quote der gesamten 18 Jahre DTM-Übertragungen in der ARD. Auch der Saisonstart 2006 in Hockenheim (2,13 Millionen) und der Lauf 2007 in Mugello (2,06 Millionen) erzielten Topwerte.

Um diese Zahlen mal ins Verhältnis zu setzen, betrachten wir mal kurz die Daten aus der abgelaufenen Saison 2017. Gerade einmal bei sechs von 18 DTM-Rennen schalteten mehr als eine Million Zuschauer den Fernseher ein. Vor allem an Samstagen war die Quote höchst enttäuschend. Das erste von den zwei Rennen in Moskau im Juli kam mit einer Zahl von 810.000 Zuschauern (Marktanteil: 7,6 Prozent) noch am besten weg.

Wenn die von Fans und Beteiligten zuletzt oftmals als "leidenschaftslos" bezeichnete ARD-Übertragung der DTM nun von SAT.1 mit entsprechender Passion dargebracht wird, dann wird es gute Chancen auf eine Steigerung der Quoten geben – auch 2019, wenn vermutlich nur Audi und BMW an der Serie teilnehmen. Ein wichtiges Signal an alle Kritiker: Die DTM ist nicht tot! Wer dies behauptet, agiert aus meiner ganz persönlichen Sicht fahrlässig. Die DTM ist für mich ein Stück Motorsportkultur. Nicht vergessen sollte man auch die hunderten Arbeitsplätze, die direkt mit dem Betrieb der Serie zusammenhängen.

Man muss nicht alles gut finden an der DTM, aber man sollte den meiner Meinung nach guten Weg, der in den vergangenen Monaten eingeschlagen wurde, keinesfalls kaputt reden.

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