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"Europäer neigen zum Überregulieren": Wie US-Rennleiter Elkins die DTM prägt

Die regulierende Hand der Europäer und die lange Leine der US-Amerikaner werden in der DTM-Saison 2022 vereint - Diesen Einfluss hat US-Rennleiter Scot Elkins

Die DTM hat mit Scot Elkins einen waschechten US-amerikanischen Rennleiter in ihren Reihen, der in der Saison 2022 für frischen Wind sorgen soll. Da die Rennleitungen im US-Motorsport die Zügel meist deutlich lockerer halten als in den europäischen Rennserien, wird Elkins die GT3-Meisterschaft mit seinem Ansatz prägen.

Der österreichische DTM-Technikchef Michael Resl ist der Meinung, dass die Neubesetzung auch wegen des Kulturunterschieds der Serie gut tut: "Wir hatten den Hang, Dinge überzuregulieren. Das tun wir noch immer, denn wir sind Deutsche, Österreicher, Europäer. Es ist sehr erfrischend, wie er die Dinge angeht und wie wir sie umsetzen können."

Doch wie drückt der Nachfolger von Niels Wittich, der zur Formel 1 gewechselt ist, der DTM seinen Stempel auf? Am Einsatz mangelt es definitiv nicht. Denn trotz der neunstündigen Zeitverschiebung zwischen Deutschland und Kalifornien hatte er Ende 2021 viele schlaflose Nächte, um beim Reglement-Workshop der DTM-Dachorganisation ITR das Regelbuch der Meisterschaft mitzuprägen und die Paragraphen zu vereinfachen.

Startprozedur nach US-amerikanischen Vorbild

"Wir haben wirklich viel Zeit investiert", sagt er. "Wie wir jetzt den Start durchführen, hat seine Wurzeln im amerikanischen Rennsport. Jetzt darf man schon vor der Startlinie attackieren. Ich habe darüber mit Herrn [Gerhard] Berger gesprochen. Wir haben es einen stehenden Start genannt, der dennoch fliegend ist. Wir wollten genau diese Spannung haben, dass die Fahrer sofort um Positionen kämpfen können."

Der fliegende Start, der im NASCAR-, IMSA-, und IndyCar-Sport in den Vereinigten Staaten von Amerika gang und gäbe ist, wurde für die Saison 2022 deutlich angepasst. Vergangene Saison durfte der Führende nach Vorbild der NASCAR-Serie in einem Startkorridor entscheiden, wann das Rennen gestartet wird. Die Regel wurde für die kommende Saison modifiziert.

"Das wird jetzt vom Renndirektor übernommen", erklärt DTM-Manager Federic Elsner. Statt auf den Pole-Setter zu achten, reagiert das Feld in der DTM-Saison 2022 auf die Ampel - wie bei einem stehenden Start. Sobald grün gezeigt wird, sind Überholmanöver und das Ausscheren erlaubt. Bei dieser Regeländerung hatte Elkins ebenfalls seine Finger im Spiel.

FCY-Prozedere mit Formationsstart

Im Jahr 2022 gibt es die sogenannte Full-Course-Yellow (FCY), also eine Gelbphase, in der sich das Feld nicht hinterm Safety-Car sammelt, sondern plötzlich Tempo 80 km/h vorherrscht. Lange war für Berger solch eine Regelung ein rotes Tuch, weil er Langeweile befürchtete, doch Elkins hat eine einfache Lösung gefunden, die den ITR-Boss überzeugt hat: Es gibt anschließend den DTM-Formation-Start, wie die DTM das im Regelbuch nennt.

Esmee Hawkey

Bei Unfällen wird es in der Saison 2022 auch FCY-Phasen geben - mit fliegendem Re-Start

Foto: DTM

"Für uns war Full-Course-Yellow eigentlich ein Unding - oder ein Wort, das wir nicht hören und verwenden wollten", erklärt Elsner weiter. "Scot Elkins hat aber einen interessanten Aspekt reingebracht: Er möchte trotz Full-Course-Yellow danach einen Formation-Re-Start machen."

Obwohl die Abstände damit nicht eingefroren werden, kann eine FCY-Phase dennoch Sinn ergeben: Die Unfallstelle kann schnell geräumt werden, da die Fahrzeuge nicht erst hinter dem Sicherheitsfahrzeug gesammelt werden müssen.

Elkins prägt mit seinen neuen Ideen und kann mit seinem US-Rennsport-Hintergrund neue Denkweisen in die DTM einbringen. Das Thema Starts hat der US-Amerikaner, der auch in der Formel E die Regeln hütet, damit bereits beeinflusst. Und dass ein bisschen US-Input nicht schaden kann, beweist auch ein Blick über den großen Teich: Denn die GT3-Plattform der IMSA-SportsCar-Championship ist stets ein Garant für enge Rennen.

Mit Bildmaterial von DTM.

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