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FIA segnet DTM-Reglement 2022 ab: Teamorder-Absatz und FCY geändert

Warum die DTM nach der Reglement-Einreichung im Januar den Teamorder-Absatz und andere Aspekte noch einmal überarbeitete und wie die finalen Regeln aussehen

Das neue DTM-Reglement für die Saison 2022, das man Mitte Januar beim Deutschen Motorsport-Bund DMSB und in weiterer Folge bei der FIA eingereicht hat, wurde bei der Sitzung des FIA-Weltrats Mitte März in Bahrain im Rahmen des Formel-1-Saisonauftakts offiziell abgesegnet. Davor gab es allerdings noch einige Anpassungen an den Regeln für die bevorstehende Saison, die Ende April in Portimao beginnt.

So hat die DTM-Dachorganisation ITR das Teamorder-Verbot, die Boxenstopp-Regeln während der neuen Full-Course-Yellow-Phase sowie die Regelung, dass man für die schnellste Rennrunde in Zukunft einen Punkt bekommt, noch einmal geändert.

Das war zum Teil auf Einwände des DMSB als nationaler sportlicher Dachverband zurückzuführen, aber auch auf das Feedback der Teams, mit denen die ITR regelmäßig Arbeitsgruppen abhält.

So lautet der überarbeitete Teamorder-Absatz

Der überarbeitete Teamorder-Paragraph wurde nun - wie vom DMSB eingefordert - mit einer genauen Beschreibung versehen, was man bei der ITR überhaupt unter einer Teamorder versteht, um sportrechtlich abgesichert zu sein:

"Der Begriff 'Teamorder' bezeichnet eine Anweisung eines Wettbewerbers, eines Sponsors, eines Ausrüsters, eines Unternehmens oder eines damit verbundenen Unternehmens, einschließlich eines Herstellers (Marke), eines Importeurs oder dessen Vertreters an einen Wettbewerber und/oder Fahrer - ungeachtet seiner Fähigkeiten und möglicherweise gegen seinen Siegeswillen -, eine bestimmte Aktion durchzuführen, die das Qualifying oder das Rennergebnis beeinträchtigen kann", heißt es in Artikel 14.2.

Strafmaß unverändert

"Den Wettbewerbern und/oder Fahrern ist es nicht gestattet, eine mündliche, vertragliche oder anderweitig auferlegte Teamorder zu befolgen. Vertragliche Vereinbarungen mit Wettbewerbern oder mit Fahrern oder zwischen Wettbewerbern und Fahrern dürfen nicht die Verpflichtung der Wettbewerber und/oder Fahrer vorsehen, Teamanweisungen zu befolgen."

Die Wettbewerber und/oder Fahrer sind verpflichtet, 100 Prozent ihres Könnens zu zeigen, um die bestmögliche Platzierung bei der Veranstaltung zu erreichen. Jeder Verstoß wird den Sportkommissaren gemeldet, und alle beteiligten Parteien können mit Strafen bis hin zum Ausschluss von der Meisterschaft belegt werden."

Nach dem ersten GT3-Jahr bringt die DTM für 2022 überraschenderweise zahlreiche Reglementänderungen.  Das Stallorder-Verbot ist bei weitem nicht die einzige: Was sich in Sachen Rennstarts, Erfolgsballast, Boxenstopps, Taktik und Balance of Performance vor der Saison 2022 ändert.
Pole-Setter darf Seite wählen: Ab 2022 steht der Pole-Setter nicht mehr auf der Seite der Startaufstellung, die den kürzeren Weg zur ersten Kurve aufweist, sondern darf sich bis eine Stunde vor dem Rennstart selbst entscheiden, ob er links oder rechts stehen will.
Neuer Startablauf: Während es im Vorjahr noch der Pole-Setter war, der innerhalb des Korridors bestimmen durfte, wann das Rennen losgeht, bestimmt das nun der Rennleiter mit dem Grünlicht der Ampel. Ab diesem Zeitpunkt dürften die Piloten aus der Formation ausscheren. Der Indianapolis-Start bleibt der DTM aber erhalten.
Weniger Erfolgsballast: Die Zusatzgewichte der Top 3 des vorangegangenen Rennens bleiben zwar, werden aber etwas verringert. Der Sieger muss beim nächsten Rennen weiterhin 25 Kilogramm einladen, beim Zweiten sind es 15 statt 18, beim Dritten nur nach fünf statt 15 Kilogramm Erfolgsballast.
Punkt für die schnellste Runde: Wie in der Formel E und der Formel 1 gibt es nun auch in der DTM einen Punkt als Belohnung für die schnellste Rundenzeit im Rennen. Dafür muss man aber anders als in der Formel 1 nicht unter die Top 10 kommen, sondern es reicht eine Zielankunft.
Neues Boxenstopp-Fenster: Anstatt ab Runde 6 darf man den Pflichtstopp nun von Minute elf bis zum Ende von Minute 40 absolvieren. So will man verhindern, dass jemand sein Rennen opfert und Rivalen des Teams blockiert. Und für Spannung sorgen, wenn die Leader kurz vor Minute elf bei Start-Ziel vorbeikommen und später stoppen müssen.
Pflicht-Boxenstopps auch während der Safety-Car-Phase: Notorische Spätstopper werden sich freuen, denn die 2013 eingeführte Regel, wonach ein Reifenwechsel während eines Safety-Cars nicht als Pflichtstopp gilt, wurde abgeschafft. Damit dann aber nicht das komplette Chaos ausbricht, darf pro Runde nur ein Auto einen Boxenstand nutzen.
Neue Full-Course-Yellow-Phase: Während der Rennleiter 2020 ein Rennen nur mittels Safety-Car neutralisieren konnte, kann er dies nun bei kleineren Zwischenfällen auch über das Element Full Course Yellow (FCY). Dabei gilt auf der ganzen Strecke Tempo 60 km/h und Überholverbot. Auch bei FCY darf in einer Runde ein Auto pro Team stoppen.
Reduzierte Boxencrew: Statt bisher sechs Mechanikern plus einem Lollipop-Mann dürfen nun überhaupt nur noch vier Mitglieder beim Reifenwechsel anpacken. Ein zusätzlicher Mann bedient ausschließlich die Luftlanze, ein zweiter den Lollipop. Dadurch hat man weniger Spielraum bei den Choreographien und reduziert die Kosten.
Hinterreifen müssen zuerst gewechselt werden: Durch diese Regel will man gefährliche Boxenunfälle wie 2021 in Hockenheim bei Abt verhindern. Damals hatte ein Mechaniker die Finger noch am Hinterrad, als Mike Rockenfeller bereits aufs Gas stieg. Auch die AF-Corse-Choreographie, den Ablauf zu splitten, soll damit verhindert werden.
Mehr Reifen für mehr Action: Am Samstag und am Sonntag haben die Teams pro Auto zwar weiterhin nur drei Satz Michelin-Reifen zur Verfügung, am Freitag erhält jeder Fahrer aber einen frischen Satz, den er danach wieder abgeben muss. So will man dafür sorgen, dass die Teams im Freien Training nicht nur gebrauchte Pneus haben.
Fahrpflicht im Freien Training: Jeder Fahrer muss am Freitag im Freien Training mindestens 50 Prozent der Zeit auf der Strecke verbringen. Die Regel gilt aber nicht, wenn die Session unterbrochen ist. Über mögliche Strafen entscheiden die Rennkommissare.
BoP darf ständig angepasst werden: Während 2021 ab dem vierten Event keine Änderungen während des Rennwochenendes an der Balance of Performance (BoP) mehr erlaubt waren, ist dies 2022 bei allen Rennen jederzeit möglich. Die BoP-Einstufung wird weiterhin von der AVL von Strecke zu Strecke verändert.
Stallorder-Verbot: Weil Mercedes-AMG Maximilian Götz am Norisring durch Herstellertaktik zum Titel lotste, führt die DTM das Teamorder-Verbot wieder ein. Das hatte man erst 2021 vorschnell aus dem Regelwerk gestrichen, weil man glaubte, dass derartige Spielchen nach dem Ende der DTM als Herstellerserie ohnehin Geschichte seien.
Mögliche Suspendierung: Während ein Fahrer wie bisher nach drei Strafen in einer Saison beim nächsten Rennen um fünf Startplätze und bei fünf Bestrafungen um zehn Positionen zurückversetzt wird, droht nun bei einem sechsten Strafpunkt für das folgende Rennen ein Startverbot.
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Damit ist klar, dass auch vom Team keinerlei interne Anweisung, auch wenn sie nur die eigenen Fahrer betrifft, ausgehen darf. Die Strafe "bis zum Ausschluss aus der Meisterschaft" ist gleich geblieben.

Pflichtstopps bei neuer Gelbphase nun doch möglich

Zudem wurde das Reglement in Hinblick auf die neu geschaffene Full-Course-Yellow-Phase (FCY) überarbeitet. Nun dürfen die Teams also nicht nur während der Safety-Car-Phase ein Fahrzeug pro Runde an die Box holen, sondern auch wenn das Rennen durch eine Gelbphase neutralisiert ist. In der Erstversion des neuen Reglements hieß es, dass Stopps unter FCY-Bedingungen gar nicht erlaubt sind.

Zudem wurde die erlaubte Geschwindigkeit bei FCY im Vergleich zum ursprünglichen Entwurf von 60 auf 80 km/h erhöht, wodurch sie nun um 20 km/h höher ist als in der Boxengasse.

Und auch beim dieses Jahr eingeführten Meisterschaftspunkt für die schnellste Runde des Rennens gibt es eine Anpassung: Um diesen zu holen, muss man nun nicht mehr wie in der Formel 1 unter die Top 10 des Rennens kommen, sondern lediglich das Ziel erreichen.

Ein Paragraph musste wegen eines Einwands des DMSB gestrichen werden: Dabei handelt es sich um Artikel 23.3, in dem vorgesehen war, dass eine erneute mangelnde Chancengleichheit bei den Boxenstopps durch die homologierten Fahrzeuge über unterschiedliche Speedlimits in der Boxengasse ausgeglichen werden könnte. Bei dieser Maßnahme, die sich die ITR vorbehalten wollte, ortete der DMSB ein Sicherheitsrisiko und forderte die Streichung.

ITR zufrieden: "Haben vergleichbare Bedingungen geschaffen"

Bei der ITR zeigt man sich mit dem nun finalisierten Regelwerk für 2022 zufrieden. "Wir haben seit dem Ende der vergangenen Saison intensiv auf allen Ebenen gearbeitet, mit dem Ziel, das Regelwerk zu optimieren", so DTM-Manager Frederic Elsner.

"Auf Basis der Erfahrungen der Vorsaison sowie Anregungen unserer Teams und unseres neuen Renndirektors Scot Elkins haben wir alle Themenbereiche beleuchtet und alle notwendige Änderungen erarbeitet. Davon werden auch die Fans profitieren, denn die Änderungen garantieren nicht nur mehr Action, sondern auch zusätzliche Transparenz."

Und auch Layla Wagener, DTM-Managerin für Sport und Technik, ist davon überzeugt, dass das neue Reglement ein Schritt nach vorne ist. "Mit den behutsamen Änderungen am DTM-Reglement haben wir die Voraussetzungen für vergleichbare Bedingungen unter den 29 eingeschriebenen Fahrerinnen und Fahrer sowie Teams geschaffen", sagt sie. "Dies wurde nun final mit dem offiziellen Stempel von FIA und DMSB unter dem DTM-Reglement bestätigt."

Mit Bildmaterial von DTM.

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