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DTM: Jamie Green - Der eigentliche Sieger von Spielberg

Audi-Pilot Jamie Green war in Spielberg der mit Abstand schnellste und beste Fahrer. Gewinnen durfte er trotzdem nicht.

Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM

Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM

Alexander Trienitz

Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM
Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM
2. Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM
Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM
Gridgirl für Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM
Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM
Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM
Podium: 1. Mattias Ekström, Audi Sport Team Abt Sportsline, Audi A5 DTM; 2. Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM; 3. Nico Müller, Audi Sport Team Abt Sportsline, Audi RS 5 DTM, Thomas Biermaier, Team Abt Sportsline
Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM
Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM
2. Jamie Green, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM

Manchmal schreibt der Motorsport die schönsten, manchmal aber auch die tragischsten Geschichten. So fiel es am Sonntagabend schwer, Jamie Green in die Augen zu blicken, ohne Mitleid zu empfinden. Der Brite hatte das vorletzte Rennwochenende der DTM-Saison 2017 dominiert. Zweimal stand er in Spielberg souverän auf der Pole Position. Doch am Samstag musste er seinen Sieg fürs Team opfern. Am Sonntag holte ihn ein Defekt ein, der ihm auf der österreichischen Strecke schon bekannt war.

"In meinem Herzen bin ich recht stolz auf mich, um ehrlich zu sein", sagt Green am Sonntag nach dem Rennen. "Als Rennfahrer ist es dein größtes Verlangen, besser zu sein als die anderen. Das habe ich an diesem Wochenende geschafft. Darauf bin ich stolz. Wenn etwas am Auto kaputtgeht, liegt das nicht in meiner Macht. Darauf habe ich keinen Einfluss - manchmal geht es halt schief. Es würde mehr schmerzen, wenn ich selbst einen Fehler gemacht hätte. Heute war es nur Pech."

Seine traurigen Augen verraten aber, dass ihm die unbelohnte Anstrengung doch etwas näher gehen als er zugeben mag. Auch am Samstagabend hatte er keinen durchweg fröhlichen Gesichtsausdruck. Green war das Zugpferd der Audi-Dominanz, die sich in Spielberg offenbarte. Zwei Siege wären daher verdient und unter normalen Umständen auch ungefährdet gewesen. Audis Zugpferd in der Meisterschaft heißt aber offenbar Mattias Ekström.

Denn den Schweden musste Green am Samstag kurz vor Schluss an sich vorbeiziehen lassen. Die Beteiligten geben sich ob dieser offensichtlichen Stallorder bedeckt. Auch Green sagte hinterher: "Er kam mit DRS an. Und es wäre keine gute Idee gewesen, zu hart zu kämpfen. Es ging mehr darum, ein Teamplayer zu sein. Am Ende steht ein großartiges Teamergebnis."

Am Sonntag war Ekström zu weit weg. Der Tabellenführer startet nur von Platz acht und hatte alle Hände voll tu tun, seine Reifen zu managen und sich gegen Marco Wittmann zu wehren. Green hatte lediglich Audi-Kollege Rene Rast mit sicheren Abstand im Rückspiegel. Selbst die zwischenzeitliche Safety-Car-Phase und den IndyCar-Neustart meisterte er souverän.

"Drei Runden vor Schluss konnte ich plötzlich nicht mehr schalten", beschreibt der Brite sein Unglück. "Das ist bizarr: Genau das Gleiche ist mit auf dieser Strecke schon einmal vor zwei Jahren passiert. Das ist doch verrückt." Trotz des Getriebeschadens rettete er sich noch als 14. ins Ziel.

Die Kollegen zeigen Mitleid. "Es tut mir sehr leid für Jamie", so Sonntagssieger Rast. "Er hätte den Sieg verdient, er war ganz klar der Schnellere." Der drittplatzierte Müller sagt in der PK nach dem Rennen: "Derjenige, der es am meisten verdiente hätte, fehlt hier." Und selbst Ekström merkt an: "Dass er so ein Pech hat, finde ich ungerecht. Motorsport war noch nie fair, aber dieses Wochenende war für ihn schon extrem hart."

Green bleibt dabei: das Pech lasse er nicht an sich herankommen. "Ich habe Aufnahmen davon gesehen, wie Mika Häkkinen oder Ayrton Senna geweint haben, weil sie ihr Auto in Führung liegend gegen die Wand gesetzt haben. Wenn mir das passieren wäre, würden mir wahrscheinlich auch die Tränen kommen. Ich fühle mich aber ausgeglichen. So ging es mir das ganze Wochenende. Alles, was in meiner Macht lag, habe ich gut hinbekommen. Deshalb bin ich nicht geknickt."

Das unglückliche Wochenende hat allerdings auch immense Auswirkung auf Greens Titelchancen. Mit dem Spielberg-Ergebnis, wie es passiert ist, steht er aktuell auf Rang drei der Gesamtwertung. Ihm fehlen 35 Punkte auf Ekström und 14 auf Rast. Ohne den Ausfall am Sonntag wäre er als Gesamtzweiter bereits auf acht Punkte an Ekström dran. Mit zwei Siegen an diesem Wochenende wäre er vorbeigezogen.

Audi behauptete am Wochenende noch, es sei zu riskant, auf nur ein Pferd zu setzen. Green kommentiert am Sonntagabend: "Scheißegal. Ich werde sicherlich nicht von Punkten träumen."

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