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Handbremse abgeschafft: 2019 drohen chaotische DTM-Starts

Wieso die Abschaffung der Handbremse bei den DTM-Starts 2019 für Crashgefahr sorgen wird und die Fahrer kaum Zeit haben, sich an den neuen Ablauf zu gewöhnen

Nicht nur die Turbo-Motoren sind 2019 in der DTM neu, sondern auch beim Bremssystem gibt es eine Änderung: Das elektromagnetischen Startventil wird abgeschafft. Was auf den ersten Blick wie ein kleines Detail wirkt, könnte beim Saisonauftakt in Hockenheim in weniger als einem Monat, wenn die roten Lichter beim Start erstmals ausgehen, große Wirkung haben.

"Perfekt starten war schon mit dem V8-Motor nicht ganz einfach, aber das wird jetzt noch viel schwieriger, weil wir keine Handbremse mehr haben", verrät Audi-Pilot Nico Müller, der den neuen RS 5 bei allen drei bisherigen Tests ausprobieren durfte. "Dadurch können wir das Auto nicht ganz so einfach vorspannen wie bisher. Ich glaube, in Hockenheim werden einige Autos nicht ganz so optimale Starts haben."

Doch nicht nur das: Abt-Sportdirektor Thomas Biermaier warnt sogar vor Startunfällen. "Es gibt dadurch natürlich Action, aber es besteht auch die Gefahr, dass einer den Motor komplett abwürgt und dann hinten einer drauffährt. Das haben wir im Vorjahr auf dem Lausitzring gehabt, und das ist dann gefährlich", verweist er im Gespräch mit 'Motorsport.com' auf den Zwischenfall, als Abt-Audi-Pilot Müller nicht wegkam und ihm Jamie Green ins Heck donnerte. "Es gibt immer zwei Seiten. Für die Show wird es aber glaube ich gut."

So ändert sich das Reglement

Nico Müller

Beim Start stehengeblieben: Wie Müller in der Lausitz könnte es 2019 einigen gehen

Doch was ändert sich dieses Jahr konkret? Bislang hatten die Fahrer kurz vor dem Start die Möglichkeit, eine Art Feststellbremse zu nutzen, durch die ein Sperrventil aktiviert wird. Dadurch war es nicht notwendig, dass der Fahrer mit dem Fuß auf der Bremse bleibt, sondern er konnte sich ausschließlich auf das Finden des optimalen Druckpunktes mit Kupplung und Gas konzentrieren, damit die Traktion beim Start perfekt ist.

2019 fällt aber die Feststellbremse weg, wodurch man zu früh losfährt, wenn man die Kupplung vorzeitig kommen lässt. "Du musst jetzt alles mit den Füßen machen", weiß Biermaier. "Das wird für die Jungs ziemlich schwierig. Wir werden - wie Nico schon gesagt hat - in Hockenheim sicher Frühstarts sehen oder dass einer den Motor ganz abwürgt. Und dass einer wirklich viele Plätze gewinnen, aber auch verlieren kann."

Das hat auch damit zu tun, dass der rund 100 PS stärkere Turbo-Motor in der Beschleunigungsphase anspruchsvoller ist als der bisher eingesetzte Saugmotor. "Und dann da die Traktion zu finden und die Leistung auf den Boden zu bringen, gerade weil man ja jetzt mehr Leistung hat und die Drehmomententwicklung beim Turbomotor nicht ganz so linear ist wie beim V8, wird eine entsprechend große Challenge sein", weiß Müller.

Noch wird am perfekten Startablauf gefeilt

"Da investieren wir viel Zeit in die Vorbereitung, um so bereit wie möglich zu sein - um vielleicht ein bisschen besser dazustehen als die anderen." Die auf Wunsch von DTM-Boss Gerhard Berger eingeführte Änderung, die es für die Fahrer anspruchsvoller machen soll, ließ bei Tests selbst Vollprofis wie Anfänger aussehen.

Inzwischen hat man Fortschritte gemacht, die aktuelle Startprozedur ist aber noch nicht der Weisheit letzter Schluss, gibt Müller zu. "Wir sind da noch in der Findungsphase", sagt der Schweizer im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Der neue Ablauf ist noch nicht definiert, aber er hat sich definitiv verändert, weil wir ja ohne Handbremse gar keine Vorspannung kreieren können."

Beinahe halbes Feld noch ohne Starterfahrung

Nico Müller

Nico Müller stellte sich bei den Tests auf den neuen Startablauf ein

Können die Ingenieure den Piloten - zum Beispiel über die Motoreneinstellungen - das Leben erleichtern? "Aus technischer Sicht wird es da schon Möglichkeiten geben", meint Biermaier. "Da wird natürlich jeder schauen, was er vom Reglement her ausschöpfen kann. In Wirklichkeit müssen das aber die Fahrer üben. Das ist das wichtigste Training für den Fahrer, denn ich glaube, dass dieses Jahr der Start ganz entscheidend sein wird."

Doch genau da liegt das Problem: Mit den Audi-Piloten Jamie Green, Loic Duval, Robin Frijns und WRT-Neuling Jonathan Aberdein sowie den BMW-Piloten Philipp Eng, Joel Eriksson und Sheldon van der Line haben immer noch sieben DTM-Fahrer keinen einzigen Test bestritten. Sie werden die neuen Autos vermutlich nicht öfter als an zwei von vier Testtagen auf dem Lausitzring kommende Woche fahren, ehe es bereits nach Hockenheim geht.

Startprobleme könnten Saison überschatten

Und selbst von 15. bis 18. April sind die Versuchsmöglichkeiten begrenzt, wie Abt-Sportchef Biermaier klarstellt: "Jeder Start geht auf das Material, also sollte man nicht bei jedem Mal Rausfahren am Ende einen Start probieren. Ich denke, dass wir pro Tag drei bis vier Starts machen dürfen." Das habe damit zu tun, dass die Kupplung beim Start schleife: "Sie muss danach wieder abkühlen."

Bleibt die Frage, ob die Piloten die neue Startprozedur nach Hockenheim bereits im Griff haben werden oder ob die Problematik die gesamte Saison zeichnen wird? "Das ist schwierig zu beantworten, weil wir da selber noch zu wenige Erfahrungswerte haben", will sich Biermaier nicht festlegen.

Er würde sich aber nicht wundern, wenn es ein paar Rennen dauert, ehe alles reibungslos funktioniert: "Es wird sich sicher ein bisschen einpendeln, aber in der DTM kann man nicht so viel testen. Und da das Prozedere schwieriger ist, wird glaube ich auch im Laufe der Saison immer wieder mal was passieren. Das denke ich, aber ich weiß es nicht."

Mit Bildmaterial von LAT.

 

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