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"Hatte Angst, wen umzufahren": So lernt David Schumacher für die DTM-Premiere

Wieso die Dimensionen des Mercedes-AMG GT3 für David Schumacher bei den Stopps zur Herausforderung werden und wie sich der Ex-Formel-3-Pilot auf die DTM umstellt

Nach seinen ersten drei DTM-Testtagen mit dem Winward-Team vergangene Woche in Portimao geht das Intensivprogramm für David Schumacher am Dienstag und am Mittwoch in Imola weiter: Im Autodromo Enzo e Dino Ferrari absolviert der DTM-Rookie mit seinen Winward-Teamkollegen Lucas Auer und Maximilian Götz sowie den AMG-Teams HRT, GruppeM und Mücke einen Privattest.

"Für David ist es wichtig, sich auf die neue Situation einzustellen", so Winward-Teamchef Christian Hohenadel im Gespräch mit 'Motorsport.com' über den 20-Jährigen, der von der Formel 3 ins GT3-Auto wechselt.

Doch was war für den Sohn von Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher, der vor seinem Wechsel keinerlei Erfahrung mit Fahrzeugen mit Dach hatte, bislang die größte Herausforderung? "Ich glaube, das war für ihn der Umfang des Fahrzeugs beim Boxenstopp", holt Hohenadel aus.

"Bei den Pitstops alles extra mit Pylonen abgesteckt"

"Er hat mir erklärt: Im Formelauto sitzt du ja in der Mitte, während du hier eher links sitzt. Wenn er jetzt reinfährt und die Jungs von der Boxencrew stehen schon draußen bei den Reifen, dann sind für ihn die Dimensionen des Autos schwierig abzuschätzen. Weil du siehst ja auch die Reifen nicht."

Dazu kommt, dass auch die Charakteristik des Mercedes-AMG GT3 mit seiner langen Motorhaube die Aufgabe nicht einfacher macht. Dass Schumacher die Perspektive aus dem Cockpit auch auf der Strecke Schwierigkeiten bereite, glaubt Hohenadel nicht, "aber speziell beim Stopp war das für ihn am Anfang eine Herausforderung. Er hatte Angst, dass er jemanden umfährt. Deswegen haben wir uns da Stück für Stück gesteigert."

Daher probte das Team in Portimao intensiv Boxenstopps und bot Schumacher, der Reifenwechsel aus der Formel 3 generell nicht gewohnt ist, eine spezielle Hilfestellung. "Wir haben bei den Pitstops alles extra mit Pylonen abgesteckt, damit er nicht zu früh reinfährt", erzählt der Winward-Teamchef. An den drei Testtagen in Portugal habe man insgesamt "20 bis 25 aktive Pitstops gemacht, bei denen er angefahren ist".

"Du musst einfach langsamer einlenken"

Welche Herausforderungen er noch sieht? "Das erste Ziel ist, dass er sich an das Auto gewöhnt", sagt Hohenadel, der früher selbst Rennfahrer war. "Er wechselt von einem Formelfahrzeug zu einem Fahrzeug, das fast doppelt so schwer ist. Das ist schon ein großer Unterschied. Auch das ABS kennt er nicht, aber das hat er ganz gut hinbekommen."

David Schumacher im Winward-Mercedes bei den Tests für die DTM-Saison 2022 in Portimao

David Schumacher im Winward-Mercedes bei den Tests für die DTM-Saison 2022

Foto: WWR

Zudem sei es wichtig, das Auto nicht zu "überfahren", was beim Wechsel von Formelpiloten in den GT-Sport ein gängiges Phänomen ist, weil sie mehr Abtrieb gewohnt sind. "Außerdem hat so ein Formelauto eine Dämpfer-Travelrate von nur drei, vier Millimetern", verweist Hohenadel auf die harte Abstimmung eines Formelboliden.

"Ein GT3-Auto ist hingegen relativ weich. Da musst du einfach langsamer einlenken, bis das Auto in die Federn gegangen ist. Aber da hat er sich schon gut adaptiert."

Lob vom Teamchef: "David ist 100-prozentig professionell"

Das Rennfahren brauche man Schumacher nicht beibringen, betont der Teamchef. "Das kann er definitiv. Er hatte eine exzellente Ausbildung - und man hat auch sofort gesehen, dass das passt." Und auch die Einstellung lobt er. "David ist 100-prozentig professionell. Er bereitet sich mit Videos, die wir ihm zur Verfügung gestellt haben, und am Simulator vor, auch wenn natürlich nichts besser ist als im richtigen Auto zu sitzen".

Aber genau deswegen feile man an Details wie der perfekten Herangehensweise im Qualifying, weshalb man in Portimao zahlreiche Qualifying-Simulationen durchführte.

"Wie heize ich die Reifen auf? Wie viele Prep-Laps brauche ich, damit die Hinterachse und die Vorderachse gleichzeitig da sind?", nennt Hohenadel die entscheidenden Fragen. "Da ein Gefühl aufzubauen - das kann dir nur gelingen, in dem du trainierst, trainierst und trainierst."

"Als hätte ich mit Luggi geredet": Fall Auer gibt Hoffnung

Die Art der Gespräche mit Schumacher sind Hohenadel durchaus vertraut: "Es war für mich schön zu sehen, dass es sich so anfühlte, als hätte ich mit Luggi vor einem Jahr geredet", verweist der Teamchef auf Schumachers Teamkollegen Auer, der damals frisch im Team war und noch die Class-1-Autos gewohnt war, die mehr Abtrieb als die GT3-Boliden haben.

"Es ging um genau die gleichen Themen. Egal ob die Jungs aus der Class 1, aus der Formel 3 oder aus der GP3 kommen - man muss ihnen erklären, dass sie sich gewöhnen müssen. Das haben wir damals auch Luggi gesagt", so Hohenadel. Mit Erfolg, denn zu Saisonende lief Auer tatsächlich zur Hochform auf, war einer der schnellsten GT3-Piloten im Feld und feierte zwei Siege.

Mit Bildmaterial von WWR.

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