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Van der Linde ortet Absicht: Wird DTM-Leader im Titelkampf gezielt gebremst?

Abts DTM-Leader Kelvin van der Linde fühlt sich in Spielberg durch die BoP bewusst benachteiligt und glaubt, dass gezielt für Spannung gesorgt wird: Wie die ITR reagiert

Ärger bei Kelvin van der Linde nach dem DTM-Samstagsrennen in Spielberg (hier geht's zum Rennbericht): Denn nach seinem fünften Platz hat der Abt-Audi-Pilot das Gefühl, dass er absichtlich über die Balance of Performance (BoP) eingebremst werden soll.

Als der Südafrikaner von 'Motorsport.com' gefragt wird, ob er glaube, dass er als Führender in der Gesamtwertung gezielt benachteiligt werde, damit Spannung in die Meisterschaft gebracht wird, antwortet er: "Ganz klar! Das ist keine Frage."

Und auch, dass das von Red Bull finanzierte und mit Liam Lawson siegreiche AF-Corse-Team ausgerechnet beim Heimspiel auf dem Red-Bull-Ring auftrumpft, hält van der Linde für verdächtig: "Da muss ich gar nicht drauf antworten. Es ist doch ganz einfach, zu sehen, was da aktuell abläuft."

"Aktuell muss es ein bisschen ausgeglichen werden"

Interessanterweise hatte auch HRT-Mercedes-Pilot Maximilian Götz nach seinem zweiten Platz hinter AF-Corse-Ferrari-Pilot Lawson den Eindruck, dass dieser im Rennen noch Reserven gehabt hätte, zumal dessen Teamkollege Alex Albon trotz 25 Kilogramm Erfolgsballast ähnlich schnell war.

Die beiden sind aber die großen Gewinner in der Meisterschaft: Denn durch van der Lindes fünften Platz haben Götz und Lawson in der Meisterschaft nur noch 23 beziehungsweise 31 Punkte Rückstand, wodurch Götz theoretisch am Sonntag in der Meisterschaft in Führung gehen könnte.

"Die BoP sollte für das Auto gemacht werden, nicht nur für das Team. Und nicht für den Fahrer", ortet van der Linde eine Einstufung, die ganz klar auf ihn als besten Audi-Piloten abzielt. "Aktuell muss es ein bisschen ausgeglichen werden. Man kann ein bisschen zwischen den Zeilen lesen, was da passiert."

Abgesehen von van der Linde: Audi-Piloten fahren hinterher

Wie die Balance of Performance vor dem Spielberg-Wochenende angepasst wurde? Während Mercedes-AMG nach dem Nürburgring-Wochenende zehn Kilogramm ausladen durfte, waren es bei Audi auf der "Angststrecke" nur fünf Kilogramm, wodurch beide Autos auf ein Gewicht von 1.335 Kilogramm kommen. Beim Ferrari wurde der Ladedruck trotz des Turbo-Vorteils in Spielberg nicht geändert, stattdessen musste man fünf Kilogramm Gewicht einladen.

Am Samstag war van der Linde auf dem Red-Bull-Ring der einzige Audi-Pilot, der sich im Spitzenfeld bewegte. Während der 25-Jährige im Qualifying 0,486 Sekunden hinter Lawsons Pole-Runde lag und damit auf Platz acht kam, rangierten Nico Müller (+0,726), Mike Rockenfeller (+1,133), Dev Gore (+1,516) und Sophia Flörsch (+1,520) abgeschlagen auf den Plätzen 14, 18, 19 und 20.

Im Rennen stellten beide Rosberg-Piloten ihre Boliden vorzeitig ab, während Rockenfeller einen Reifensatz sparte und 15. wurde. Nur van der Linde gelang es mit einem späten Stopp und einem frischen Reifensatz, den er sich im Qualifying sparte, Platz fünf einzufahren.

Van der Linde: "Mit normaler Strategie nur ein, zwei Punkte"

"Wenn du keine Chance hast, dann musst du bei der Strategie viel mehr Risiko eingehen", verweist van der Linde auf den Poker, es im Qualifying bei einem Versuch zu belassen und im Rennen spät zu stoppen, obwohl dadurch die Safety-Car-Gefahr steigt. "Wenn wir hingegen eine normale Strategie ohne Risiko fahren, dann fahren wir ein oder zwei Punkte ein. Das macht in meiner Situation keinen riesigen Unterschied."

Wie groß der Audi-Nachteil durch die Einstufung seiner Meinung nach ist? "Mit einem frischen Satz Reifen haben heute im Rennen auf die schnellste Rennrunde vier Zehntel gefehlt", sagt van der Linde. "Man kann also schon sagen, dass zwischen drei und fünf Zehntel fehlen."

Auch Rosberg-Teamchef mit BoP "überhaupt nicht zufrieden"

Van der Linde ist übrigens nicht der einzige, der im Audi-Lager über die Einstufung schimpft. "Ich bin mit der Balance of Performance an diesem Wochenende überhaupt nicht zufrieden", sagt Rosberg-Teamchef Kimmo Liimatainen. "Wir haben hier auf dem Red-Bull-Ring mit besonders stumpfen Waffen gekämpft."

Bei Abt fühlt man sich währenddessen um die gute Arbeit betrogen. "Abt macht einen besseren Job als Rosberg, das ist ganz klar", sagt van der Linde. "Muss es dann so sein, dass ein Team, das viel Geld und Arbeit investiert, um testen zu gehen, dafür bestraft wird?"

Am Ende wäre es laut dem DTM-Leader "besser, zuhause zu bleiben, gar kein Testprogramm zu machen und einfach zu warten, bis man die Kilos rausbekommt. Dann machen wir uns alle ein schönes Wochenende am Strand und könnten das Geld besser investieren", zeigt er sich sarkastisch.

ITR reagiert auf Vorwürfe: "Das ist kompletter Blödsinn"

Doch wie reagiert die DTM-Dachorganisation ITR auf die Vorwürfe, man würde die Meisterschaft künstlich spannend machen?

"Dass wir jemanden bevorzugen oder benachteiligen - aus welchen Gründen auch immer - ist kompletter Blödsinn", stellt DTM-Manager Frederic Elsner auf Nachfrage von 'Motorsport.com' klar. "Die Aussage von Kelvin lege ich aber nicht auf die Goldwaage, er ist wie jeder unserer Piloten ein absoluter Sportsmann."

Am Ende wolle man "fairen, harten Sport auf höchstem Niveau. Den hat man bislang auch gesehen in dieser Saison."

Mit Bildmaterial von DTM.

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