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Juncadellas Aufwärtstrend: Wie er dank einer Psychologin die Kurve kriegte

Die Arbeit mit einer Psychologin hat aus Dani Juncadella einen DTM-Siegertypen gemacht: Wie er mit ihr arbeitet und welche Probleme er so in den Griff kriegte

Der neue Aston-Martin-Pilot Daniel Juncadella, der im Vorjahr in seiner fünften DTM-Saison seinen ersten Sieg einfuhr, schaffte dank einer Sportpsychologin die Wende. "Das hat mir sehr geholfen", offenbart der Ex-Mercedes-Fahrer, der bis 2018 nie auf dem Podest stand, im Gespräch mit 'Motorsport.com'. " Ich habe dadurch meine Abläufe geändert, habe jetzt gewisse Muster, die ich ständig wiederhole."

Durch die Hilfe der Spanierin Nathalie Garcia habe der 27-Jährige seinen Fokus geändert: "Ich konzentriere mich jetzt auf Dinge, auf die ich mich davor nicht konzentriert habe - und ich lasse mich nicht mehr von unwichtigen Dingen ablenken. Früher habe ich viel zu viel auf die Rundenzeiten geschaut und mich mit anderen verglichen."

Das habe mit seiner Persönlichkeit zu tun: "Ich bin ein Zahlen-Typ. Ich weiß, dass das in manchen Bereichen ein Vorteil ist, aber es ist nicht gut, wenn die Ergebnisse nicht passen." Denn dann habe sich oft ein negatives Momentum eingeschlichen und der Druck wurde zu groß: "Ich habe zu viel von mir und vom Team erwartet. Und wenn es dann nicht klappte, war ich überlastet. Das war sicher eine mentale Sache."

So arbeitet Juncadella mit seiner Psychologin

Wie die Arbeit mit Psychologin Garcia, die in Girona lebt, deutsch-spanische Wurzeln hat und ihm von einem Freund empfohlen wurde, abläuft? Juncadella führte im Vorjahr an jedem Rennwochenende Buch über seine mentale Verfassung, schrieb in ein Notitzheft, wie er sich vor und nach den Sessions fühlte - und wie sich äußere Einflüsse wie die Ernährung, der Schlaf oder Musik darauf auswirkten.

Und er begann vor dem Qualifying, das bis 2018 eine seiner Schwächen war, mit der Technik des Visualisierens, spielte also seine Runden vor dem inneren Auge durch. Doch wann gelang Juncadella, der zu Saisonstart 2018 nach einem Jahr als Testfahrer auch noch unter dem Tod eines guten Freundes und einem Schlüsselbeinbruch litt, die Trendwende?

Auf dem Norisring platzte der Knoten

Daniel Juncadella

Als es klick machte: Juncadella besiegt in Nürnberg mit der Pole die Quali-Schwäche

"Es hat klick gemacht, als ich die Pole auf dem Norisring geholt habe", verweist er auf den 24. Juni 2018. "Danach habe ich jedes Wochenende starke Leistungen gebracht." Juncadella fuhr nach Platz drei in Nürnberg auch in Brands Hatch, wo er erstmals siegte, und in Spielberg auf die Pole-Position. Am Ende reichte es dennoch nur für den 15. Gesamtrang. "Bei drei Rennen hatte ich wirklich großes Pech", erklärt er.

"Das war bei beiden Rennen in Misano, da wäre ich unter normalen Umständen beide Male aufs Podest gekommen. Und auf dem Red-Bull-Ring wurde mir der Sieg weggenommen", verweist er auf die Strafe für den Safety-Car-Restart. "Wenn diese Rennen anders ausgegangen wären, dann wäre ich in der Meisterschaft in den Top 8 gewesen. Wieso ich trotz meines Speeds nur 15. wurde? Weil mir sehr viele Punkte bei guten Gelegenheiten entgangen sind und Dinge passiert sind, auf die ich keinen Einfluss hatte."

Saison 2018 gibt Juncadella Kraft

Daniel Juncadella

Daniel Juncadella (Mitte) will 2019 mit Aston Martin hoch hinaus

Dennoch sieht Juncadella die vergangene Saison eindeutig positiv: "Das war das einzige meiner sechs DTM-Jahre, in dem ich ernsthaft zeigen konnte, was ich drauf habe. Ich habe vorne mitgekämpft. Das ist sehr wichtig für mich und mein Selbstvertrauen. Jetzt weiß ich, was es dazu braucht. Davor wusste ich ja nur, dass ich dazu grundsätzlich in der Lage bin, aber es ist mir nie gelungen."

Daher wurde auch der mentale Druck immer größer, wie er zugibt: "Ständig hat etwas in meinem Kopf gesagt: Du musst es schaffen! Jetzt kann ich bei Aston Martin endlich meine wahre Performance zeigen und alles ausloten. Denn ich habe in der DTM alles erlebt, war vorne, war im Mittelfeld, war hinten."

Warum Juncadella bei Aston Martin einen Startvorteil hat

Daniel Juncadella

Juncadella und die HWA-Ingenieure: Die Kommunikation funktioniert bestens

Dazu kommt, dass er nun bei Aston Martin einen kleinen Startvorteil hat, denn im Gegensatz zu seinen Teamkollegen Ferdinand Habsburg und Jake Dennis kennt er wie Paul di Resta die HWA-Mannschaft aus der Zeit bei Mercedes. "Das ist auf jeden Fall ein großer Vorteil", stellt der Katalane klar.

Wie sich das in der Praxis auswirkt? "Ich kenne die Mechaniker und die Ingenieure, und sie kennen mich", antwortet er. "Das macht den Unterschied. Wenn man mit Ingenieuren und Mechanikern arbeitete, dann baut man immer eine Beziehung zu ihnen auf. Und wenn ich sage, dass das Auto in dieser Kurve so und so viel untersteuert, dann wissen sie, was ich meine. Wenn wir einander aber nicht kennen, dann muss man die Sprache erst verstehen."

Er gibt ein Beispiel: "Wenn ich sage, dass das Untersteuern auf einer Skala von eins bis fünf eins beträgt, dann ist das nicht zwangsläufig das gleiche wie bei einem anderen Fahrer, der das auch so bezeichnet. Möglicherweise sieht er das anders. Es ist also wichtig, dass man einander kennt."

Mit Bildmaterial von LAT.

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