Rätsel gelöst: DTM kehrt 2020 nach Russland zurück
Das Rätselraten ist vorbei: Das unbekannte DTM-Rennen für die Saison 2020 findet vor den Toren von St. Petersburg auf dem brandneuen Igora-Drive-Kurs statt
Das Rätsel ist gelöst: Das unbekannte DTM-Rennen im Kalender für die Saison 2020 wird auf dem Igora-Kurs vor den Toren von St. Petersburg stattfinden. Die DTM-Dachorganisation ITR hielt die Pläne bis zuletzt erfolgreich geheim und möchte die Überraschung erst dieses Wochenende beim Saisonfinale in Hockenheim lüften, während der restliche Kalender bereits vor eineinhalb Wochen bekanntgegeben worden war.
Der brandneue Kurs namens Igora Drive, auf dem die DTM von 29. bis 31. Mai das dritte Rennwochenende der kommenden Saison plant, wird dieser Tage nach rund vier Jahren Bauzeit fertiggestellt. Er verfügt über die für die DTM notwendige Grade-2-Lizenz der FIA und wurde vom Aachener Streckenarchitekt Hermann Tilke gebaut.
Die Strecke, die rund eine Autostunde von St. Petersburg entfernt in der Nähe eines Skigebiets liegt, erinnert an den ebenfalls von Tilke designten Motorland-Aragon-Kurs. Sie führt gegen den Uhrzeigersinn, ermöglicht unterschiedliche Streckenvarianten und enthält in ihrer längsten Form 15 Kurven. Zudem verfügt die große angelegte Anlage über ein Fahrtechnikzentrum sowie Kurse für Kart-, Motocross- und Rallycross-Rennen.
Putin-Freund steckt hinter Igora-Drive-Kurs
Hinter dem Projekt, um das in der Öffentlichkeit wenig Wind gemacht wurde, steht unter anderem der russische Milliardär und Investor Juri Kowaltschuk, der als Freund von Staatspräsident Wladimir Putin gilt und Haupteigentümer der Bank Rossija ist.
Nachdem FIA-Boss Jean Todt Ende 2018 die Baustelle besucht hatte, kamen rasch Spekulationen auf, das aufwändige Projekt werde den Grand-Prix-Kurs in Sotschi im Formel-1-Kalender ersetzen.
Laut Informationen von 'Motorsport.com' wird die Formel 1 aber weiterhin am Schwarzen Meer fahren, wodurch man auf andere hochkarätige Rennserien angewiesen ist. Die DTM passt also ins Konzept.
DTM fuhr bereits fünf Mal in Russland
Im Jahr 2017 fuhr die DTM zum bislang letzten Mal in Russland
Foto: ITR
Für die Tourenwagenserie, die 2020 nur noch vier von zehn Rennen in Deutschland austrägt, bedeutet Russland übrigens kein Neuland: Bereits von 2013 bis 2017 fuhr man auf dem ebenfalls von Tilke designten Moscow Raceway 80 Kilometer von Moskau entfernt.
Legendär war der Abbruch des Qualifyings bei der Premiere im Jahr 2013, weil der Rettungshubschrauber keine Starterlaubnis hatte. Der Hintergrund: Präsident Putin war im Anflug auf Moskau, weshalb der komplette Luftraum gesperrt werden musste.
Mit Bildmaterial von Tilke.
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