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Kommentar: Was der neue DTM-Chef Gerhard Berger jetzt zu tun hat

Der frühere Formel-1-Pilot Gerhard Berger tritt vor der DTM-Saison 2017 die Nachfolge von Hans-Werner Aufrecht als Serienchef an. Auf ihn warten zahlreiche Aufgaben.

Tom Blomqvist, BMW Team RBM, BMW M4 DTM

Foto: : James Gasperotti

DTM 2017

Die DTM-Saison 2017 verspricht Spannung pur! Denn Audi, BMW und Mercedes starten unter einem neuen Reglement, das die Rennen noch aufregender machen soll. Hier erfahren Sie alles über die DTM 2017 mit aktuellen News, Fotos und Videos sowie Analysen und Expertenkolumnen. Außerdem informieren wir hier über Details zum DTM-Kalender 2017.

Gary Paffett, Team HWA AG, Mercedes-AMG C 63 DTM
Mattias Ekström, Audi RS 5 DTM
Gerhard Berger
Tom Blomqvist, BMW M4 DTM
Mattias Ekström, Audi RS 5 DTM
Paul Di Resta, Mercedes-AMG C 63 DTM
Gridgirls
Maximilian Götz, Mercedes-AMG Team HWA, Mercedes-AMG C63 DTM
Pressekonferenz mit Jens Marquardt, BMW; Dieter Gass, Audi Sport; Ulrich Fritz, Mercedes AMG
Zieldurchfahrt: Marco Wittmann, BMW Team RMG, BMW M4 DTM
Screenshoot: Startcrash
Paul Di Resta, Mercedes-AMG Team HWA, Mercedes-AMG C63 DTM
Gary Paffett, Mercedes-AMG Team ART, Mercedes-AMG C63 DTM
Bruno Spengler, BMW Team MTEK, BMW M4 DTM
Timo Glock, BMW Team RMG, BMW M4 DTM
Start zum Rennen
Gerhard Berger

Denn die "populärste internationale Tourenwagenserie", wie sich die DTM gern selbst betitelt, ist inzwischen eine echte Großbaustelle.

Am besten wird dieser Umstand wahrscheinlich von der neuen Größe des Feldes dokumentiert: Nach der DTM-Saison 2016 strich jeder Hersteller je 2 Fahrzeuge aus seinem Programm. Übrig bleiben für die DTM 2017 je 6 Autos von Audi, BMW und Mercedes, also insgesamt nur 18 Rennwagen.

Viel ist das nicht.

Die Verantwortlichen werden allerdings nicht müde, die Verkleinerung des Feldes als Verbesserung für die Rennserie zu beschwören. Ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr.

Dabei ist diese Maßnahme nur aus der Not geboren: Die DTM ist zu teuer geworden. Und das, obwohl die Hersteller mehr als nur Mitspracherecht bei der Regelgebung haben – in der DTM machen die Teilnehmer die Regeln selbst. Funktioniert hat das im Falle einer sinnvollen Kostenkontrolle aber nicht.

Kein Wunder: Alleine bei den Fahrzeugen hat sich die moderne DTM meilenweit von ihrem Urahn, der originalen DTM, entfernt. Von einem Tourenwagen (dem T in DTM) ist nämlich nichts mehr übrig. Silhouetten-Prototyp trifft es schon eher, aber das passt natürlich weder zum Seriennamen noch zur Vermarktung.

Genauso wenig lassen sich die DTM-Plastikbomber mit Rad-an-Rad-Duellen vereinen. Dafür sind die Autos nicht stabil genug, sondern überladen mit empfindlicher Aerodynamik. So sehr, dass die DTM als 1. "Tourenwagen"-Rennserie weltweit einen klappbaren Heckflügel einführte, um für mehr Überholszenen zu sorgen.

Von wegen Internationalisierung

So hat sich ein Rennprodukt entwickelt, dass die Macher der Serie gern in alle Welt exportieren würden. Der Haken daran ist nur: Das Interesse an den DTM-Regeln hält sich in überschaubaren Grenzen.

Denn nach den ursprünglichen Plänen hätte es längst eine US-DTM und auch einen asiatischen Ableger der Rennserie geben sollen. BMW machte die Internationalisierung einst sogar zur Voraussetzung für den Wiedereinstieg zur DTM-Saison 2012. Doch passiert ist wenig bis nichts.

Immerhin: Die japanische Super-GT-Serie nutzt eine Abwandlung der DTM-Regeln für ihre Fahrzeuge, die allerdings unter einem komplett anderen Reglement antreten.

Das angestrebte neue Motorenformat: verschoben. Genau wie das dazugehörige neue Klasse-1-Format der Rennwagen, mit dem frühestens 2019 zu rechnen ist.

Die große Frage aber lautet: Gibt es dann noch eine DTM?

Steigt einer aus, dann…

Denn neben einem vollen Starterfeld, vernünftigen Rennautos und sinnvollen Kosten lässt die aktuelle DTM noch einen weiteren wichtigen Punkt vermissen: Einigkeit bei den Verantwortlichen. Was zeigt, wie fragil das Gebilde DTM eigentlich ist.

Da braucht ein Hersteller hinter den Kulissen nur anzudeuten, er könnte das DTM-Engagement aufgrund mangelnder Konkurrenzfähigkeit überdenken, schon gibt es technische Zugeständnisse. Das Damokles-Schwert eines Ausstiegs von Audi, BMW oder Mercedes schwebt aber trotzdem stets über der Rennserie.

Und klar ist: Steigt wirklich 1 Hersteller aus, ist die DTM erledigt. Eine DTM mit nur 2 Herstellern wird es nicht mehr geben – wenn sogar bereits 8 Autos zu teuer sind für eine Marke.

Der neue starke Mann

Gerhard Berger ist um seine neue Rolle also nicht zu beneiden. Er muss die DTM von Grund auf sanieren, wenn die Rennserie eine Zukunft haben soll.

Die Kosten müssen runter, die Teilnehmerzahlen rauf. In die Boxengasse gehören endlich wieder einige Privatteams, auf die Strecke seriennahe Tourenwagen ohne Aerodynamik-Klimbim.

Und vielleicht sparen sich die Hersteller ja auch eines Tages Aufwand und Kosten für mehrstöckige Hospitality-Paläste, die für den normalen Fan an der Rennstrecke ohnehin nicht zugänglich sind.

Zu wünschen wäre der DTM außerdem eine leidenschaftliche TV-Berichterstattung, die neue Fans für die Rennserie begeistert und an die Strecke lockt. Dann müsste vor Ort auch nicht mehr jeder Zuschauer übers Wochenende 3 Mal gezählt werden.

Und zu guter Letzt sollte Berger die Hersteller entmachten. Denn mal ehrlich: Wo sonst bitteschön machen die Teilnehmer die Regeln ihres Wettbewerbs selbst?

Letzteres bezeichnet Berger in seinem Antrittsstatement übrigens als "leistungsstarkes, selbstbestimmtes Reglement" und bescheinigt der DTM eine "gute Ausgangsbasis mit großem Potenzial" für die Zukunft.

Was mich wiederum daran zweifeln lässt, dass mit Berger als neuer DTM-Galionsfigur eine Trendwende Einzug hält. Aber vielleicht weiß er auch zu überraschen.

Fest steht nur: Die aktuelle DTM ist ein Auslaufmodell. Und hoffentlich ist Berger mehr als nur ein "Insolvenzverwalter" für eine Rennserie, die ihrem großen Namen schon seit Langem nicht mehr gerecht wird.

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