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"Kriegsähnliche Zustände": So traf die Flutkatastrophe HRT und GetSpeed

Wie die DTM-Teams in der Eifel die Flutkatastrophe in der Eifel erlebten, wieso man dennoch auf dem Lausitzring fährt und wie man versucht hat, Hilfe zu leisten

Die Flutkatastrophe in der Eifel, die vergangene Woche zahlreiche Todesopfer forderte, macht auch vor dem Motorsport nicht halt: Denn Rennställe wie die DTM-Teams GetSpeed und HRT haben ihren Sitz am Nürburgring - und damit mitten in der betroffenen Region. Doch wie hat das Hochwasser die Teams getroffen?

"Bei uns in Meuspath ist alles in Ordnung", gibt GetSpeed-Teammanager Steve Buschmann Entwarnung. "Wir hatten einen kleinen Wassereinbruch, der zu einem Telefon- und Stromausfall bei uns in der Firma geführt hat. Das war aber nach einem Tag behoben. Aber wenn man fünf Kilometer weiter in die Dörfer an der Ahr fährt, sieht es aus wie im Kriegsgebiet."

Und auch beim Team von Hubert Haupt, das seinen Sitz ebenfalls in Meuspath hat, ist die Lage im Griff, wie Geschäftsführer Ulrich Fritz bestätigt. "Es war wirklich unglaublich, wie viel Wasser in so kurzer Zeit heruntergekommen ist", sagt er. "Auch bei uns ist es auf den Vorplätzen nicht mehr abgelaufen, aber das war nicht Rede wert, wenn man es mit den Schicksalen von anderen Menschen in der Region vergleicht."

"Im Keller eines Mechanikers steht nur noch der Rohbau"

Denn viele Betroffene, die in den Tälern in der Region leben, haben ihr Zuhause verloren, manche sogar Angehörige. Der mit einer perfekten Infrastruktur ausgestattete Nürburgring wurde kurzfristig zum Hilfszentrum umfunktioniert - mit Feldbetten in den Boxen für die freiwilligen Helfer. Auch bei den DTM-Teams gibt es Betroffene - und man hält zusammen.

"Ich war am Sonntag den ganzen Tag lang mit zwei Kollegen bei einem unserer Mechaniker, der in einem der betroffenen Orte wohnt", erzählt Buschmann. "Bei ihm ist der Keller vollgelaufen, war voller Schlamm. Wir haben alles, was aus Holz ist, rausgeschlagen - wie Türrahmen oder die Sauna. Jetzt steht im Keller nur noch der Rohbau."

Da die Telekommunikation zusammengebrochen war, sei es gar nicht so einfach gewesen, sich mit dem in Antweiler lebenden Mechaniker abzusprechen, meint Buschmann. "Und es war auch schwierig, dort hinzukommen, denn die Polizei hält viele Leute auf, um Schaulustige zu vermeiden - und damit die Rettungskräfte gut arbeiten können. Sonst würde vor Ort Chaos entstehen."

Warum GetSpeed in der Lausitz startet

Der Ausnahmezustand wird noch eine Weile anhalten, weiß der GetSpeed-Teammanager. "Die Prognose lautet, dass die Orte frühestens in zwei Wochen wieder mit Wasser versorgt werden." Eigentlich wollte das GetSpeed-Team am Montag und am Dienstag mit anderen GT3-Teams auf der Nürburgring-Grand-Prix-Strecke testen, um dort unter anderem für die DTM Boxenstopps zu üben.

Da das Fahrerlager aber voller Rettungsfahrzeuge ist und auch der Truck-Grand-Prix am Wochenende abgesagt wurde, war daran nicht zu denken. "Wir sind dann nach Mendig zum Flugplatz ausgewichen", erzählt Buschmann. "Und wir haben fast eine Stunde für die Rückfahrt benötigt, weil man ständig in Kolonnen von der Feuerwehr oder vom THW (Technisches Hilfswerk für Katastrophenhilfe; Anm. d. Red.) feststeckt. Das sind kriegsähnliche Zustände. Über dem Nürburgring kreisen ständig die Hubschrauber."

Während die Frikadelli-Truppe den Einsatz bei den 24 Stunden von Spa absagte, wird GetSpeed trotz der Umstände am Mittwoch in die Lausitz reisen, um am DTM-Wochenende teilzunehmen, bestätigt Buschmann. "Wir würden unseren Einsatz überdenken, wenn es im Team Verletzte gegeben hätte", sagt er. "Dennoch bleibt ein komisches Gefühl."

So hilft das Team von Hubert Haupt

Auch beim HRT-Team hatte man Glück im Unglück. "Es hat einige Mitarbeiter getroffen, bei denen die Häuser beschädigt wurden und die Keller vollliefen", erklärt Geschäftsführer Fritz. "Es gab aber keine Personenschäden." Dennoch sei die Katastrophe allgegenwärtig. "In der Eifel kennt jeder jeden. Und in der direkten Verwandtschaft von Mitarbeitern gibt es schon Leute, die alles verloren haben."

Auch das Team von Hubert Haupt hat sich an der Hilfsaktion beteiligt. "Wir haben kurzfristig Notstromaggregate aus dem Rennstreckenbetrieb zur Verfügung gestellt", bestätigt Fritz. Doch dann habe man überlegt, wie man noch Hilfe leisten könnte. Und so wurde die Idee zu einer Sonderaktion geboren, im Zug des siebten NLS-Wochenendes am 11. September Taxifahrten anzubieten.

Die Mitfahrt im Mercedes-AMG GT3 um die legendäre Nordschleife kostet 950 Euro. Der Erlös wird im Zuge der Aktion #WirfuerdieEifel, die auch von den Ex-DTM-Champions Rene Rast und Timo Scheider sowie von Nico Müller, Mike Rockenfeller, Sophia Flörsch, Kelvin van der Linde, Sheldon van der Linde und Daniel Juncadella unterstützt wird, an den Bürgerfonds der Verbandsgemeinde Adenau gespendet.

"Bis jetzt ist die Resonanz echt okay", verrät Fritz. "Wir haben bereits elf oder zwölf Anfragen. Und der Preis ist ja auch kein Schnäppchen, aber wir wollten nicht einfach Benzin verfeuern, sondern es soll schon was dabei herauskommen. Es sieht nicht schlecht aus."

Mit Bildmaterial von DTM.

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