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Mercedes exklusiv: Taktik am Samstag, Showdown am Sonntag?

Es wäre eine Albtraumvorstellung für Mercedes, den Titel am Samstag in Hockenheim gewinnen zu können, ihn aber wegen einer internen Kollision zu verlieren ...

Gary Paffett, Mercedes-AMG Team HWA, Paul Di Resta, Mercedes-AMG Team HWA

Gary Paffett, Mercedes-AMG Team HWA, Paul Di Resta, Mercedes-AMG Team HWA

Andreas Beil

Die beiden Mercedes-Meisterkandidaten kommen mit einer komfortablen Ausgangsposition zum DTM-Saisonfinale 2018 in Hockenheim: Gary Paffett hat 26, Paul di Resta sogar 30 Punkte Vorsprung auf Rene Rast. Bei 25 Punkten für den Sieg und drei für die Pole-Position (sowie je einem Qualifying und Rennen am Samstag und Sonntag) müsste schon alles für den Audi-Herausforderer laufen, damit dieser seinen Titel aus dem Vorjahr noch verteidigen kann.

Für Paffett ist klar: Die Entscheidung soll frühzeitig erzwungen werden. Damit vor dem Rennen am Sonntag bereits feststeht, dass nur noch ein Mercedes-Fahrer Meister werden kann, braucht die Mercedes-Speerspitze (wer auch immer das dann sein mag) mindestens 26 Punkte Vorsprung auf Rast. Denn der hat bisher fünf Rennen gewonnen (di Resta und Paffett nur drei) und hätte damit bei Punktegleichheit das bessere Ende für sich.

"Wir müssen am Samstag sicherstellen, dass wir den Titel für Mercedes-Benz absichern. Das ist das Wichtigste für alle", betont Paffett im Interview mit 'Motorsport.com'. "Rene hatte in der zweiten Saisonhälfte einen tollen Lauf. Vor allem in den letzten paar Rennen. In Spielberg hatte er ein bisschen Glück, er hatte Hilfe von seinen Teamkollegen." Aber: "Ich glaube nicht, dass er vor Hockenheim einen Vorteil hat."

"Er ist immer noch 30 Punkte hinter Paul, und er ist auch nicht schneller als wir. Ich bin überzeugt davon, dass wir mindestens gleich schnell oder sogar einen Tick schneller sind als er. Aber wir müssen sicherstellen, dass wir keine Fehler und ihm damit die Tür aufmachen. Das ist ganz wichtig."

"Wir haben das Auto dafür und den Speed, die Sache für Mercedes-Benz abzusichern. Wir fahren nicht mit einem Riesendruck nach Hockenheim. Wir haben das schnellste Auto. Das müssen wir zeigen."

Aber die oberflächlich betrachtet hervorragende Ausgangsposition kann auch schnell zum Bumerang werden. Das Formel-1-Finale in Abu Dhabi 2010, bei dem sich Fernando Alonso und Mark Webber als vermeintliche Favoriten gegenseitig belauert haben und am Ende Sebastian Vettel der lachende Dritte war, ist noch in bester Erinnerung.

"Das ist genau das Thema", sagt Teamchef Ulrich Fritz. "Es liegt auf der Hand, dass man da vorsichtig sein muss. Wir haben die Fahrer bis jetzt frei fahren lassen. Ich denke, das war auch richtig so. Dass es Audi leichter hatte, weil sie nur noch auf ein Pferd setzen mussten, ist auch so. Wir kennen diese Konstellation aus 2015, als wir mit Pascal (Wehrlein; Anm. d. Red.) in einer ähnlichen Situation waren. Wir müssen uns jetzt einfach drauf fokussieren, dass wir für Mercedes das Beste rausholen."

Denn dass die Dinge aus dem Ruder laufen, kann schnell gehen. Etwa wenn Rast seinen Erfolgsrun fortsetzt und am Samstag die vollen 28 Punkte mitnimmt, di Resta und Paffett aber straucheln. Wenn Rast am Samstagabend maximal acht Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter hat, kann er sogar aus eigener Kraft Meister werden. Und bei weniger als 29 Punkten bestünde zumindest eine theoretische Chance.

Einen "Nichtangriffspakt" zwischen di Resta und Paffett für das Samstagsrennen zu treffen, sollten die beiden im Rennen direkt hintereinander liegen, wäre aus Mercedes-Sicht eine logische Taktik, um am Samstag den Titel nach Stuttgart zu holen und am Sonntag dann frei fahren zu lassen.

"In dem unwahrscheinlichen Fall, dass die beiden führen und Rast ist dahinter, dann ist klar, dass die Meisterschaft gelaufen ist, und dann können wir über solche Szenarien nachdenken", sagt Fritz im Interview mit 'Motorsport.com'. "Aber dieses Szenario ist sehr unwahrscheinlich."

"Erstens weil Rene in Hockenheim sehr stark war in den letzten Jahren. Wir müssen es auf uns zukommen lassen, dürfen keinen Fehler machen, müssen operativ sauber arbeiten und ein schnelles Auto haben. Und zweitens müssen wir schauen, dass wir das Beste aus unserem Punktevorsprung machen."

Die Idee einer Team-Taktik "könnte es geben", räumt Fritz ein. Aber: "Wir dürfen während des Rennens nicht mit dem Fahrer kommunizieren. Da muss man an den gesunden Menschenverstand der beiden appellieren. Die wissen natürlich nicht, wo wer liegt."

Auf die Frage, ob man in einem Briefing vor dem Wochenende alle möglichen Szenarien durchspielen wird, so wie das das Mercedes-Team in der Formel 1 üblicherweise tut, entgegnet er: "Es ist egal, was man davor bespricht: Im Rennsport kommt es sowieso immer anders. Von daher wäre es leicht beeinflussbar, und ich würde Ihnen recht geben, wenn wir Funk hätten. Haben wir aber nicht. Von daher sind unsere Einflussmöglichkeiten begrenzt."

"Ich bin der Meinung: Die beiden liegen so eng beisammen, dass es ganz egal ist, in welcher Form Absprachen getroffen werden - am Schluss sind sie wahrscheinlich falsch. Dementsprechend glaube ich, ehrlich währt am längsten. Wir stellen den Jungs in Hockenheim ein ordentliches Auto hin und schauen, dass wir gescheite Boxenstopps hinkriegen, damit sie es möglichst unter sich ausmachen können. Natürlich mit einem Auge auf dem Kollegen Rast, der idealerweise nicht allzu viele Punkte sammelt."

Auch Paffett hält wenig davon, bereits vor den Rennen jede nur erdenkliche Situation bis ins kleinste Detail zu planen: "Wir belassen das eher grundsätzlich. Wir haben schon in Spielberg darüber gesprochen. Da haben wir ja auch gegeneinander gekämpft. Wir wissen, was wir zu tun haben, wie wir diesen Meisterschaftskampf angehen müssen. Wir kennen unsere Grenzen. Wir werden uns nicht über einzelne Kurven unterhalten und wie wir da durchfahren."

Zumal di Resta bei aller Kollegialität letztendlich auch ein Gegner ist: "Wenn es sich auf ein Duell zwischen uns beiden zuspitzen sollte, dann will ich Paul ja auch nicht den Vorteil geben, ihm vorher schon zu sagen, was ich vorhabe", lacht Paffett und ergänzt, gefragt nach einem möglichen teaminternen Rad-an-Rad-Duell: "Wenn wir in diese Situation kommen sollten und Rene noch Meister werden kann, dann müssen wir vernünftig sein."

"Wir müssen das Team respektieren. Das Team hat hart dafür gearbeitet", unterstreicht er. "Wenn wir uns dann berühren und die Meisterschaft für Mercedes-Benz verlieren, können wir den Jungs nicht mehr in die Augen schauen. Wir müssen das Team respektieren und diesen Titel für Mercedes-Benz gewinnen."

"Sollten wir am Sonntag in einer Situation sein, in der Rene keine Chance mehr hat und Mercedes auf jeden Fall den Meister stellt, dann dürfen wir sicher frei gegeneinander fahren. Dann machen Paul und ich uns das aus", sagt Paffett. "Zwischen uns herrscht aber großer Respekt. Wir werden uns nicht von der Strecke räumen. Wir respektieren einander, wir kennen uns schon lange. Wir wollen diese Meisterschaft nicht mit einem negativen Beigeschmack beenden."

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