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Nach Überschlägen: Rast bekommt keine Rennfreigabe für Sonntag

Bei Audi-Pilot Rene Rast haben sich nach einem heftigen Unfall im ersten Rennen auf dem Lausitzring keine Auffälligkeiten gezeigt - Die Ärzte lassen aber Vorsicht walten

René Rast, Audi Sport Team Rosberg

Alexander Trienitz

Der amtierende DTM-Champion Rene Rast wird nicht am zweiten Renntag auf dem Lausitzring teilnehmen. Nach seinem heftigen Crash mit Überschlägen haben ihm die Ärzte keine Freigabe erteilt. Der Audi-Pilot hatte aus einem völlig zerstörten Auto selbständig aussteigen und danach sogar Interviews geben können. Der darauf folgende Medizincheck im Krankenhaus zur Vorsicht war aber vorgeschrieben. Obwohl die Röntgenaufnahmen keine Auffälligkeiten zeigten, soll er die Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus verbringen und darf am Sonntag nicht starten.

"Als ich gesehen habe, dass das Dach und die Scheibe fehlen, war mir bewusst, dass es morgen mit Sicherheit kein Rennen für mich gibt", hatte Rast noch gesagt und dabei eigentlich gemeint, dass sein Auto nicht wieder herstellbar sei. Der Zustand seines Audis lässt aber auch darauf schließen, dass er selbst hat einiges einstecken müssen. Dreckspuren waren in seinem Gesicht zu erkennen. Eine Gehirnerschütterung kann nicht ausgeschlossen werden.

Video: Der Unfall von Rene Rast

Auch für Rasts Kollegen war der Unfall ein Schock. So sagt etwa BMW-Pilot Timo Glock: "Die komplette Scheibe vorne war weg und das halbe Dach hat gefehlt. Da denkst du zunächst: Oh, oh - hoffentlich hat er nichts abbekommen, weil natürlich Steine oder Teile von einem anderen Auto reinfliegen können. Das erste Bild, das ich dann gesehen habe, war, dass er im Gras saß, komplett braun im Gesicht. Er hat sich aber bewegt, und dann ist man erst einmal froh, wenn man weiß, er ist anscheinend von alleine ausgestiegen und er ist so weit fit. Das zeigt, wie sicher die Autos sind."

Die DTM hatte schon im vergangenen Jahr einen Horror-Crash miterleben müssen. Damals war auf dem Norisring Gary Paffett seitlich in das Auto von Mike Rockenfeller gekracht und es gab ebenfalls große Schäden. Schon 2017 hatte sich aber auch gezeigt: Die DTM-Autos sind unheimlich sicher.

"Wir steigen ein und fokussieren uns darauf, Leistung abzurufen", sagt Audi-Kollege Nico Müller. "Es geht um nichts anderes. Natürlich braucht es auch ein bisschen Respekt. Wir sind sehr schnell unterwegs und es kann immer etwas passieren. Wir sind aber in den sichersten Autos, die es gibt. Ich fühle mich jedenfalls sehr sicher in einem DTM-Auto. Und das ist ein Privileg, dass wir mit freien Kopf fahren können. Deswegen ist es eine große Erleichterung, wenn man sieht, dass bei so einem Unfall nichts passiert ist."

Kollegen zeigen Mitgefühl

Das Rennen war schon nach dem Startcrash von Jamie Green und Müller durch eine Safety-Car-Phase unterbrochen gewesen. Wegen der aufwändigen Aufräumarbeiten war es erst rund zwölf Minuten später weitergegangen. Doch schon in der Neustart-Runde touchierte Rast leicht den Audi von Kollege Loic Duval. Sein Auto wurde von den Randsteinen ausgehebelt und überschlug sich einmal längs und einmal quer über die Achse. Das führte zum zwischenzeitlichen Rennabbruch, nach dem nur 20 Minuten weitergefahren werden konnte.

"Das sportliche Ergebnis steht für uns heute im Hintergrund", sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass, der nur zwei seiner Autos ins Ziel kommen sah. "Wichtig ist, dass unseren Fahrern bei den beiden Unfällen nichts passiert ist. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie hoch das Sicherheitsniveau in der DTM ist und wie sicher der Audi RS 5 DTM ist."

 

Trotz seines Podium-Erfolges denkt auch BMW-Rookie Philipp Eng an seinen Kollegen: "Ich bin mit Rene gut befreundet und war erst etwas besorgt, als ich das gesehen habe. Dann ist mir ein großer Stein vom Herzen gefallen, als ich sah, dass er aussteigt. Das ist immer das Wichtigste bei so einem Unfall. Die Autos kann man reparieren, es gibt genügend Ersatzteile. Es ist immer wichtig, dass dem Fahrer nichts passiert."

Bei Audi hatte man die Hoffnung derweil noch nicht aufgegeben, das Auto wiederherstellen zu können. "Natürlich ist es immer ein schlechtes Zeichen, wenn das Dach fehlt", sagt Müller. "Aber ich glaube, wir haben ja auch noch ein Testauto dastehen, von dem man vielleicht das Dach nehmen könnte. Ich weiß nicht, was da erlaubt ist. Aber es wird sicher alles Mögliche unternommen."

Wäre das Auto wieder Herstellbar?

Audi-Projektleiter Andreas Roos schätzt die Lage so ein: "Bei den Autos von Green und Müller sind wir sehr zuversichtlich. Wir werden sie reparieren und bis morgen müssten sie wieder auf Stand sein. Bei Rene ist es mehr Arbeit. Da wird ein komplett neues Auto gebaut. Bis morgen über Nacht mal ebenso ein neues Auto zu bauen, wo man normalerweise ein paar Tage mehr braucht…"

Doch auch Ex-DTM-Pilot und Sat.1-TV-Experte Timo Scheider zeigt Vetrauen in die Mechaniker: "Ich hatte in Shanghai mal so einen Totalschaden. Da wurde das Auto über Nacht neu aufgebaut. Das war damals auch beim Team Abt - die Jungs wissen also, wie so etwas funktioniert. Man darf halt kein T-Car benutzen. Aber ein Neuaufbau mit der gleichen Chassis-Nummer sollte möglich sein."

 

The car of René Rast, Audi Sport Team Rosberg after the crash
The car of René Rast, Audi Sport Team Rosberg after the crash

Foto Alexander Trienitz

Nachdem Rast aber ohnehin nicht starten wird, hat Audi bereits beschlossen, keinen Ersatz zu berufen. Sie werden am Sonntag auf dem Lausitzring nur mit fünf Autos antreten. Rasts Auto wird komplett auseinandergenommen. Das Monocoque muss repariert werden, damit der rote Rennern in zwei Wochen in Budapest fahren kann.

"Ich glaube, man würde am liebsten so schnell wie möglich wieder ins Auto steigen", bedauert Müller seinen Kollegen. "Man will nicht viel Zeit, um drüber nachzudenken. Das wünscht sich Rene in diesem Moment sicher auch. Er möchte mit Sicherheit schon morgen wieder voll angreifen und da Ganze vergessen." Aber auch der Schweizer ahnte schon: "Die Doktoren werden auf Nummer Sicher gehen und wenn es Zweifel gibt, werden sie ihm den Start verbieten."

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