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Platz fünf in Misano! Zanardi freut sich "wie ein Schwein im Dreck"

BMW-Gaststarter Alex Zanardi ist überglücklich, beim DTM-Lauf in Misano einen guten Eindruck hinterlassen zu haben - Sein fünfter Platz kam nicht von ungefähr

Alex Zanardi, BMW Team RMR

Alex Zanardi, BMW Team RMR

BMW AG

Nicht nur die spektakulären Nachtrennen in Misano haben beim siebten Saisonlauf der DTM gehalten, was sie versprochen haben. Auch Alex Zanardi hat genau das geboten, was sich die Fans von seinem BMW-Gaststart gewünscht haben: ein sympathischer Auftritt, der am Sonntag auch noch von einem sensationellen Erfolg gekrönt wurde. Der außer Konkurrenz herausgefahrene fünfte Platz sei seiner bescheidenen Meinung nach zwar glücklich gewesen, aber auch das Resultat geballter Motorsport-Leidenschaft.

"Ich habe ja nichts Besonderes geleistet, außer Alex Zanardi zu sein", erklärt er. "Ich bin daher umso glücklicher, dass ich der Begeisterung etwas zurückgeben konnte. Das Ergebnis war wichtig, kam aber überaus unerwartet. Es ist aber auch ein Ergebnis einer unglaublichen Teamleistung, in der ich nur eine Rolle gespielt habe. Ich freue mich jedenfalls wie ein Schwein im Dreck!"

Zu Beginn des Wochenendes hatte sich Zanardi noch schwer getan, mitzuhalten - vor allem aufgrund der durchwachsenen Bedingungen. Im Samstagsrennen rollte er mit einem Abstand von 30 Sekunden zu Rookie Joel Eriksson über die Ziellinie. Wir schnell er sich unter normalen Verhältnissen in der DTM einleben kann, zeigte sich aber bereits im trockenen dritten Training, in dem er die fünftschnellste Zeit setze.

Schlüsselentscheidung Reifenwahl

Der chaotische Verlauf des Sonntagsrennens spielte dann in seine Karten. Das unbeständige Wetter machte aus der Reifenentscheidung ein echtes Pokern, bei dem der 51-Jährige ein Ass zog. "Vielleicht hat es etwas mit meinem Alter zu tun", sagt er.

"Ich bin auf Slicks zur Startaufstellung gefahren und wurde nach meinem Eindrücken gefragt. Ich sagte: 'Das könnt ihr vergessen, ich habe es fünfmal fast weggeschmissen, ich bin nur gedriftet'. Dann habe ich noch darüber nachgedacht und mir fiel ein, dass ich mit Mitte 20 gerne so gefahren bin. In meinem Alter bekomme ich es aber nicht mehr hin. Deshalb habe ich mich für Regenreifen entschieden."

Zanardi hatte aber auch im Gefühl, dass es zu einer Safety-Car-Phase kommen würde und teilte das auch seinen Ingenieuren mit. Deshalb war die Taktik schon vor dem Rennen, während des Safety-Cars zu stoppen, was ihm als Gaststarter ja durchaus gestattet ist. Dann hätte er für seinen "Pflicht"-Boxenstopp zwar noch einmal hereinkommen müssen, hätte aber um Ende des Rennens frischere Reifen gehabt.

Den frühen Stoppern, die verhängnisvollerweise noch auf Slicks wechselten, kurz bevor es wieder zu regnen begann, wollte man aus dem Weg gehen, um nicht in deren Taktik einzugreifen. Das war am Ende der glückliche Zug. Denn zusammen mit der Safety-Car-Phase hatte man dadurch die entscheidenden Positionen gewonnen.

"Waren nicht die Langsamsten"

Zanardi spricht von Glück. Er betont aber auch, dass es seine Entscheidung gewesen sei, noch etwas länger mit dem Reifenwechsel zu warten, als er sah, dass es stärker regnen würde. "Am Ende hatte ich eine richtig starke Pace - ich glaube, ich konnte mit den Führenden mithalten", sagt er stolz. "Ja, wir hatten etwas Glück. Aber wir waren auch nicht das langsamsten Auto da draußen - eigentlich sogar eines der schnellsten."

Ein Vergleich zu den Stammpiloten hinke jedoch: "Ich habe den größten Respekt vor diesen Jungs - die wissen wirklich, was sie da tun. Aber wenn man auf meine Karriere schaut, dann kann man erkennen, dass ich auch kein Nasenbohrer bin. Ich denke, mit der richtigen Vorbereitung, genug Testkilometern und der Erfahrung in bestimmten Situation richtig zu reagieren hätte es noch besser laufen können. Aber ich würde nicht so weit gehen, zu behaupten, dass ich den anderen um die Ohren hätte fahren können."

Zanardi gibt das Lob an seiner Person daher gerne an die BWM-Crew weiter: "Jede einzelne Schraube war mit Leidenschaft festgezogen. Und das hat mich überrascht. Denn wenn ich einer der Jungs gewesen wäre, der mit einem alten Kerl wir mir hätte zusammenarbeiten müssen, hätte ich gedacht: Ach komme, ich will hier doch an einem echten Rennen arbeiten und nicht nur für Marketing. Aber das Auto war genauso gut vorbereitet wie das der anderen Jungs. Jeder im Team war dermaßen engagiert und hat mir das Gefühl gegeben, dass sie genau mich in diesem Auto haben wollten."

 

Die Begeisterung von Fans und Beteiligten haben ihn außerdem getragen: "Sagen wir es mal so: Ich glaube, ich war in meinem Leben der Protagonist von so manch romantischer Geschichte, die letztlich das Happy-End hatte, auf das die Leute gehofft hatten. Ich habe ein paar Dinge geschafft, die man mir körperlich vielleicht nicht zutrauen konnte. An einem Tag wie diesem steht man dann abends vor dem Spiegel und ruft sich alles in Erinnerung, was man in den vielen Jahren erlebt hat. Es ist magisch zu wissen, dass sich so viele Menschen mit dem, was ich tue, derart identifizieren. Das macht mich unglaublich stolz."

An einem Stammplatz in der DTM sei er nach diesem Wochenende übrigens nicht interessiert. Der Grund: "Mein Terminplan war so voll, ich hatte nicht einmal Zeit zu furzen", lacht er. Das sei natürlich auch dem Umstand geschuldet, dass er für seinen Gaststart in der Heimat besondere Aufmerksamkeit bekam. Aber "ich bin ein alter Mann, ich schaffe das nur noch einmal im Jahr. Wenn es nur ums Fahren ginge, wäre ich dabei. Aber da müssten sie die ganzen Zusatztermine streichen."

Zahlen und Fakten zu Zanardis Gaststart:

Session Runden Kilometer Bremsvorgänge Aufgewandte Bremskraft gesamt (kg)
Durchschnittlich aufgewandte Kraft pro Bremsvorgang (kg)
1. Training 16 68 230 15.872 69
2. Training 12 51 271 9.153 34
1. Qualifying 10 42 176 6.944 39
1. Rennen 31 131 509 26.625 52
3. Training 16 68 236 13.829 59
2. Qualifying 12 51 194 7.164 37
2. Rennen 32 135 501 23.065 46
Gesamt 129 546 2.117 102.652 48


 

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