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"Thema Stallorder sollte erledigt sein": Wie die DTM das Verbot umsetzen will

Wieso sich die DTM so viel vom Stallorder-Verbot erhofft, warum kein finanzielles Strafmaß erwähnt wird und weshalb der neue Rennleiter eine wichtige Rolle spielt

Mit drei Sätzen im neuen Reglement hier geht's zum genauen Wortlaut und dem drohenden Ausschluss bei einem Verstoß versucht die DTM-Dachorganisation ITR, die Stallorder 2022 endgültig zu verbannen. "Wir haben uns für diese fünf, sechs Zeilen sehr viel Zeit genommen", sagt DTM-Manager Frederic Elsner, der zuversichtlich ist, dass genau das gelingen wird.

"Uns war bewusst, wie eklatant dieses Thema ist. Und entsprechend haben wir nach bestem Wissen und Gewissen alle Köpfe zusammengesteckt und versucht, einen Passus zu entwerfen, der alle möglichen Szenarien abdeckt. Wir sind der Meinung, dass uns das gelungen ist und das Thema für die kommende Saison erledigt sein sollte."

Dabei war die Teamorder bereits von 2008 bis 2013 in der DTM verboten, ehe man den Absatz wieder aus dem Reglement entfernte, weil man der Meinung war, es nicht überwachen zu können. Wieso ist man also jetzt guter Dinge, eine wirksame Lösung gefunden zu haben?

Wieso im Reglement nicht von einer Geldstrafe die Rede ist

Das hat auch damit zu tun, dass man sich vom maximalen Strafmaß, dem Ausschluss aus der Meisterschaft, eine abschreckende Wirkung erhofft. Dass im Gegensatz zu 2020, als das Verbot für ein Jahr eingeführt wurde, nicht explizit von einer Geldstrafe die Rede ist, habe nichts zu bedeuten, betont Elsner.

"Wir sprechen von einer Höchststrafe", so der Österreicher. "Und die ist der Ausschluss aus der Meisterschaft - sprich: Ausschluss, null Punkte, Thema erledigt. Es gibt aber sämtliche Möglichkeiten für die Stewards, zu reagieren - und dazu zählen auch Geldstrafen." Ein Ausschluss sei aber "schmerzhafter als eine Geldstrafe", ist Elsner überzeugt.

Tomczyk: "Gibt Möglichkeiten, Paragraphen zu umgehen"

Auch Ex-DTM-Champion Martin Tomczyk, der nach seinem Karriereende als BMW-Werksfahrer die DTM-Dachorganisation ITR nicht nur als DTM-Trophy-Manager, sondern auch mit seinem Know-how als Ex-Rennfahrer unterstützt, steht hinter dem Teamorder-Verbot.

Martin Tomczyk, Frederic Elsner

Martin Tomczyk, der die ITR unterstützt, mit DTM-Manager Frederic Elsner

Foto: DTM

"Es ist bekannt, dass Teamorder ein sehr sensibles Thema ist, weil es wirklich schwierig zu kontrollieren ist", holt er aus. "Das war es auch zu meiner Zeit. Und man kann auch ganz offen sagen, dass es immer irgendwelche Möglichkeiten gegeben hat, Paragraphen seitens des Teams und der Fahrer ein bisschen zu umgehen oder anders auszulegen", ist Tomczyk die Problematik bewusst.

Warum der neue Rennleiter eine wichtige Rolle spielt

Dennoch sei es wichtig, dass der Paragraph ins Reglement aufgenommen wurde, "damit wir die Möglichkeit haben, das zu ahnden, wenn es offensichtlich ist", argumentiert er. Zudem erhofft sich Tomczyk diesbezüglich einiges vom neuen kalifornischen DTM-Rennleiter Scott Elkins, der vom US-Rennsport geprägt ist, in dem Stallorder kaum zur Anwendung kommt.

"Scott Elkins ist bei diesem Thema ganz auf unserer Linie und wird - wie ich glaube - auch sehr hart einschreiten", meint Tomczyk. "Und mit den Stewards und dem AvD (sportlicher Ausrichter; Anm. d. Red.) auch die richtige Linie finden, damit diese auch für jedes Team, jeden Hersteller und jeden Fahrer schnell klar wird."

Ein Verstoß sei zwar "schwierig zu belegen, aber wir erhoffen uns schon, in dieser Gruppe - wie wir jetzt aufgestellt sind -, dass wir das so weit wie möglich ausschließen können", sagt der 40-jährige Bayer.

So kam man auf den Teamorder-Paragraphen

Doch wie ging die ITR überhaupt an die Aufgabe heran, mit einem Reglement-Absatz ein so heikles und komplexes Thema zu unterbinden? "Es war auf jeden Fall schwierig", erzählt DTM-Manager Elsner, der sich mit seinem Team im November zu einem Reglement-Workshop zurückzog. "Bevor du überhaupt an diesem Paragraphen zu schreiben beginnst, behirnst du das erst mal drei Stunden lang und schreibst ein paar Punkte auf eine weiße Wand."

Dabei handelte es sich um alle Eventualitäten, wie Stallorder durchgeführt werden kann. "Über diese ganze Masse an Punkten versuchst du dann, alles so konsistent und kompakt wie möglich zusammenzufassen. Und versuchst, alles abzufedern, was irgendwie möglich sein kann."

Die Kunst sei es dabei gewesen, nichts außer Acht zu lassen. "Denn sonst hast du vielleicht das Problem, dass du es vielleicht nicht bestrafen kannst, weil du diesen einen Punkt nicht hingeschrieben hast", erklärt Elsner.

Welchen Einfluss dabei DTM-Boss Gerhard Berger genommen hat? "Wir überlegen uns erst in unserer Runde, wie man so etwas machen kann, machen Vorschläge - und dann stimmen wir es mit unserem Chef ab", sagt Elsner. "Er sagt dann gut oder nicht gut. Das wurde für gut befunden. Und so sind wir gemeinsam diesen Weg gegangen."

Mit Bildmaterial von DTM.

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