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Wieder der Boxenstopp: Paffett nimmt seine Crew in Schutz

Mercedes-Pilot Gary Paffett hat in Spielberg zum wiederholten Mal ein langsamer Reifenwechsel eingebremst - Warum er das nicht als Entschuldigung nimmt

Gary Paffett, Mercedes-AMG Team HWA, Mercedes-AMG C63 DTM

Gary Paffett, Mercedes-AMG Team HWA, Mercedes-AMG C63 DTM

James Gasperotti / Motorsport Images

Gary Paffetts Achterbahnfahrt auf dem Weg zum zweiten DTM-Titel geht weiter. In Spielberg verlor er die Tabellenführung wieder einmal an seinen Mercedes-Markenkollegen Paul di Resta. Dafür war unter anderem seine Verwicklung in den Startcrash am Samstag verantwortlich. Am Sonntag fiel er in aussichtsreicher Position zurück. Dass es nach der Pole Position nicht mit dem Sieg geklappt, schiebt er aber nicht nur auf die Tatsache, dass seine Crew schon zum wiederholten Mal in dieser Saison einen Boxenstopp vermasselt hat.

"Ja, das ist enttäuschend", räumt Paffett ein. "Aber die Jungs arbeiten wirklich hart, trainieren sehr viel. In den Rennen fallen schlechte Boxenstopps natürlich auf. Am Samstag war ich im Rennen im Nirgendwo, aber hatte den viertbesten Boxenstopp. Aber diese Boxenstopps sieht man nicht, sondern nur die, wenn es um den Rennsieg geht. Also: Nicht alle Boxenstopps sind eine Katastrophe. Es gab einige, die uns wichtige Zeit oder Positionen gekostet haben. Doch für die Rennposition am Sonntag kann man die Crew nicht verantwortlich machen. Selbst mit einem Wunder-Boxenstopp hätten wir keine Chance gehabt gegen diese Burschen."

Paffett kommt mit einer Bilanz aus einem zehnten Platz am Samstag und dem dritten Platz am Sonntag aus Spielberg. Di Resta kann ihn mit 25 Punkten aus zwei vierten Plätzen übertrumpfen und führt die Tabelle mit vier Punkten vor ihm an. Am meisten Boden konnte wieder einmal Audi-Pilot Rene Rast gutmachen. Der amtierende Champion gewann beide Rennen und ist Paffett mit einem Abstand von 26 Punkten auf den Fersen.

Startcrash am Samstag

Dabei war Paffett mit zwei Punkten Vorsprung auf di Resta und 57 auf Rast angereist. Dem Champion von 2005 kamen aber schon am Samstag die wechselnden Bedingungen in die Quere. Im Qualifying, das wegen starken Regens kurzzeitig unterbrochen werden musste, gelang ihm nur Startplatz zehn. Dadurch fand er sich in einem Startcrash mit mehreren Beteiligten wieder, der ihn das Rennen über noch beeinträchtigten sollte.

 

"Der Schaden war hauptsächlich vorne, wo ich Loic [Duval] getroffen hatte", erklärt er. "Er hatte verlangsamt, um Robin [Frijns] auszuweichen. Ich wurde aber auch hinten rechts berührt, zweimal sogar. Die Hinterachse fühlte sich nicht so toll an. Vielleicht lag das aber auch am Schaden vorne. Die Aerodynamik ist inzwischen recht kompliziert. Und wenn du einen Schaden hast, weißt du gar nicht genau, was passiert. Ich hatte einfach kein gutes Gefühl für das Auto mehr. Wenn du weniger Abtrieb hast, rutschst du mehr. Das macht alles noch schlimmer."

Es kamen ihm auch noch zwei Markenkollegen in die Quere. Gaststarter Sebastien Ogier hielt ihn über mehrere Kurven auf. In einem Kampf um die Punktepositionen verstrickte er sich dann gegen mehrere Rivalen ausgerechnet mit Pascal Wehrlein.

Teaminterner Crash mit Wehrlein

"Er lag hinter mir und schirmte mich nach hinten ab", so Paffett. "Doch hinter ihm fuhren zwei Autos, die Druck ausübten - mit DRS. Dann unterlief ihm ein Fehler, wie er selbst sagte. Er verbremste sich und kollidierte seitlich mit mir. Das war keine Absicht. Vielleicht hat er zu viel Risiko walten lassen, ich weiß es nicht. Aber so etwas darf natürlich nicht passieren, ganz klar." Wehrlein habe sich nach den Rennen jedenfalls bei ihm entschuldigt.

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"Es überraschte mich, dass wir am Ende noch in die Punkteränge fuhren", sagt Paffett. "Weil das Auto Schaden genommen hatte, hatte ich zwischendurch sogar darüber nachgedacht, das Rennen aufzugeben. Ich dachte, ich könnte nichts mehr damit ausrichten."

Paffett musste sogar noch am Sonntag zittern, als ihm im dritten Training die Lenkung brach - vermutlich ein Folgeschaden. Der war aber schnell behoben, sodass es im Qualifying für Platz eins reichte. Mit den drei Punkten für die Pole-Position sicherte er zusammen mit dem drittplatzierten di Resta die Hersteller-Wertung für Mercedes.

Paffett gegen Müller

"Das ist einfach nur unglaublich", jubelt er. "Jeder Einzelne im Team hat das verdient. Es ist Mercedes letztes Jahr in der Meisterschaft. Es wäre sehr einfach gewesen, es nicht mit letzter Konsequenz zu versuchen. Doch das Team hat das Gegenteil gemacht und sich richtig reingehängt, Überstunden geschoben. Deshalb verdient jedes einzelne Teammitglied diese Titel."

Zu Rennbeginn gab es dann zunächst das Duell mit Nico Müller. Paffett hatte schon in der Startaufstellung vermutet, dass er sich im Rennen erst einmal auf den Audi-Piloten konzentrieren müssen, statt an das Titelduell mit di Resta zu denken.

Gary Paffett, Mercedes-AMG Team HWA

Gary Paffett, Mercedes-AMG Team HWA

Foto: James Gasperotti / LAT Images

"Es ist hier nicht schwierig, bis auf eine Sekunde heranzukommen", erklärt er die Situation, nachdem er den Start noch gewonnen hatte. "Und wenn man dann DRS hat, hat das hier sogar einen noch größeren Effekt, so dass man leichter vorbeikommt. Da stellt sich nur die Frage, wann das Manöver kommt. Er hat sich früh dafür entschieden. Ich habe noch ein paarmal versucht, zurückzuschlagen. Aber irgendwann wollte ich mich darauf konzentrieren, einen Abstand zu den Autos hinter uns herauszufahren. Deswegen habe ich aufgehört, Zeit in diesem Zweikampf zu verlieren."

Gut positioniert für den Titel?

Dann der langsamere Boxenstopp, bei dem nicht nur Müller, sondern auch Rast durchrutschte. Paffet kam knapp vor di Resta raus, den er erst einmal ziehen lassen musste. "Paul und ich haben ein paar Mal die Positionen getauscht - auch wegen der kalten Reifen. Als die erst einmal auf Temperatur waren, war ich schneller als er. Aber Nico und Rene waren einfach ein bisschen zu schnell. Es war kein großer Unterschied, aber für sie genug, um sich langsam absetzen zu können."

Warum er trotzdem zufrieden ist? "Ich selbst habe mein Duell gegen Paul gewonnen und den Rückstand in der Fahrerwertung verkürzt. Unterm Strich bin ich nicht überglücklich mit diesem Ergebnis, aber es ist ein Podestplatz mit vielen Punkten. Wir zählen in Hockenheim zu den Titelkandidaten. Damit bin ich recht zufrieden."

Am 13./14. Oktober kommt es dann zum Titel-Showdown beim Saisonfinale in Hockenheim. Paffetts Taktik: "Ich stelle das Auto am besten auf die Pole-Position und gewinne das Rennen. Das ist die einzige Strategie, die mich interessiert. Wir haben die Pace. Das Auto ist also schnell genug. Das müssen wir in Hockenheim erneut abrufen. Und dann passiert, was passiert."

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