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Wittmann chancenlos gegen die Audis: "Du fährst dir den Arsch ab"

Marco Wittmann hat als bester BMW-Pilot keine Chance gegen die Audis von Nico Müller, Robin Frijns und Mike Rockenfeller im ersten Lausitzring-Rennen

René Rast, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM

Marco Wittmann lag im ersten Rennen der DTM auf dem Lausitzring lange Zeit auf Podiumskurs, doch wenige Runden vor Rennende schnappte ihm Mike Rockenfeller Platz drei noch weg. Schon zuvor konnte er sich gegen einen Undercut von Robin Frijns nicht wehren. Insgesamt bleibt die bittere Erkenntnis, dass BMW der Speed auf den Geraden fehlt.

"Es ist offensichtlich, dass wir leider nicht die Pace der Audis haben", stellt der zweifache Champion gegenüber 'ran.de' nach der Samstagsentscheidung fest. "Klar, man versucht, alles zu geben. Das haben wir gesehen mit einem Mega-Start, einer guten ersten Runde. Ich kam fast an Nico vorbei von fünf auf zwei."

Tatsächlich setzte sich der BMW in Kurve 1 neben seinen Rivalen Nico Müller, der dann aber die Oberhand behalten konnte. Schließlich hielt sich der bestplatzierte Audi-Rivale lange Zeit hinter dem Zweitplatzierten. Er profitierte ebenso wie der Schweizer vom frühen Ausfall von Rene Rast.

Wittmann: Audi war "immer einen Tick schneller"

Doch statt diese Chance, in der Tabelle ordentlich Punkte aufzuholen, zu nutzen, ist ihm bereits früh im Rennen klar, dass er mit der Audi-Pace nicht mithalten kann: "Sie waren immer einen Tick schneller, konnten immer ein bisschen Druck ausüben."

Bereits am Anfang des Rennens musste sich der 29-Jährige mithilfe von DRS gegen Jamie Green verteidigen, während Müller vor ihm seinen Vorsprung immer weiter ausbaute. Der Boxenstopp in Runde 13 gelang in 6,5 Sekunden zwar ideal, auf kalten Reifen konnte er sich jedoch nicht lang vor Robin Frijns halten, der eine Runde davor gestoppt hatte.

"Im Prinzip hat Robin uns mit einem Undercut überholt. Er hat eine etwas schnellere Durchfahrtszeit gehabt von den Boxenlinien her und hat uns halt dadurch gekriegt", schildert Wittmann nüchtern. Während der Niederländer eine starke Outlap erwischte, musste sich Wittmann bereits kurz nach dem Stopp verteidigen.

Dadurch rutschte der BMW-Spitzenfahrer auf den dritten Rang zurück. Frijns selbst war etwas überrascht über seinen frühen Boxenstopp in Runde zwölf. Das Überholmanöver gegen Wittmann sah er bereits kommen: "Ich wusste schon eine Runde zuvor, dass es passieren würde. Ich war ja der Erste der Führenden, der an der Box war."

Die Konkurrenten mussten deshalb reagieren. "Ich habe schon in der ersten Runde nach dem Stopp ausprobiert, wie spät ich mit den kalten Reifen bremsen kann. Ich wusste also, was zu erwarten war." Wittmann kam nach seinem Reifenwechsel schließlich knapp vor dem Audi zurück auf die Strecke.

"Marco war genau vor mir und ich wusste, dass ich nur einen Versuch hatte: in Kurve 6. Denn nach Kurve 9 waren die Reifen heiß genug, um sich zu verteidigen. Ich habe es hinbekommen. Ich denke, es war ein gutes, faires Manöver. Das war der Schlüssel, um heute Zweiter zu werden."

"Kein Wörtchen ums Podium" mitgesprochen

Wittmann musste sich allerdings nicht nur gegen den zweiten Abt-Piloten verteidigen, sondern auch gegen Mike Rockenfeller, der nach einem späten Boxenstopp in "riesigen Schritten" aufholen konnte. "Klar, man kann DRS nutzen. Aber irgendwann hast du auch kein DRS mehr. Er hätte es einfach abwarten können."

Den ersten Angriff in Runde 26 konnte der Meisterschaftsdritte noch abwehren. Doch eine Runde später ging Rockenfeller schließlich auf der Außenbahn in Kurve 1 am BMW vorbei. "Es war dann klar, dass wir kein Wörtchen mehr ums Podium mitsprechen würden."

Rockenfeller hat das Duell über die letzten Runden genossen. Er schätzt Wittmanns Fahrverhalten im Zweikampf, wie er nach dem Rennen schildert: "Wir haben schon viele Duelle ausgefochten. Das ist mit ihm immer gut. Man weiß: Er fährt hart, lässt einem aber auch Luft."

 

Bei der ersten Attacke habe sich der Fürther allerdings "ein wenig verschätzt", glaubt "Rocky", denn es kam zu einer leichten Berührung ohne Folgen. "Natürlich habe ich mich dann am Funk ein bisschen beschwert. Das war vielleicht ein bisschen zu verweichlicht von meiner Seite. Er hätte die Kurve aber nicht so sauber gekriegt, wenn ich daneben geblieben wäre."

Das zweite Manöver, das ihm schließlich Platz drei einbrachte, sei genau so gewesen, wie er sich ein DTM-Manöver vorstelle: "Dass wir Rad an Rad fahren. Er hat mir genügend Platz gelassen. Er hat auch gemerkt, dass ich einfach viel schneller war."

Durch den Zweikampf am Ende haben Wittmanns Reifen zusätzlich gelitten, worauf Frijns davor inständig gehofft hat: "Ich habe gesehen, dass Rocky mit Marco über mehrere Runden gekämpft hat. Dabei beansprucht man die Reifen sehr. Da habe ich gehofft, dass sie nicht mehr auf eine Sekunde an mich herankommen."

"Es ist natürlich frustrierend": Titelhoffnung noch nicht aufgegeben

Wittmann musste sich auf abgefahrenen Reifen schließlich mit dem vierten Rang begnügen. Seine schlechte Laune versucht er nach dem enttäuschenden vierten Rang erst gar nicht zu verstecken: "Es ist natürlich frustrierend. Du fährst dir im Prinzip den Arsch ab. Aber wir sehen im Moment kein Land gegen die Audis."

Nach dem Dreifachpodium für die vier Ringe versucht Rockenfeller zu erklären, warum Audi derzeit das Maß aller Dinge zu sein scheint: "Ich glaube, wir waren zu Saisonbeginn auch schon sehr stark. Ich denke, wir haben uns mit dem Set-up über die Saison noch ein bisschen aussortiert. Da lernt man natürlich immer dazu."

Insgesamt sei die Audi-Gruppe geschlossener, das sei die Stärke. Außerdem habe das Auto ein "relativ großes" Arbeitsfenster. "Wir haben sozusagen ein Basis-Set-up, was im Moment überall ganz gut funktioniert." Was bedeutet das für Wittmanns Titelhoffnungen?

 

"Wir geben nicht auf", lässt er wissen, auch mit 50 Punkten Rückstand auf Rast. Durch den Ausfall des Führenden konnte er zwar ein wenig profitieren, dennoch scheint die Ausgangslage äußerst schwierig zu sein: "Wir haben momentan einfach nicht die Performance, um uns da wirklich ständig vor ihnen zu platzieren und den Druck auszuüben."

Stattdessen befindet er sich in der Defensive, in der er viel Risiko eingehen müsse, um Plätze gutzumachen. "Ich glaube, dass wir momentan mit dem Paket RMG-Wittmann mehr als einen guten Job machen. Mehr steckt leider aktuell nicht in uns."

Obwohl nicht alles schlecht gelaufen ist am Samstag in der Lausitz: "Wir sind überall stark aufgestellt: Boxenstopps, Pace, Performance, wenig Fehler machen. Aber das reicht halt nicht, um vorn reinzufahren. Das zeigt offensichtlich, dass wir nicht das stärkste Paket haben."

Als "super ehrgeiziger" Pilot sei das umso frustrierender. "Wenn du die Chance siehst, um den Titel mitzufahren, dann willst du den natürlich auch holen." Was soll er auch machen, fragt er sich. "Ich kann nur mein Bestes geben. Ich glaube, das tue ich." Den Titel hat er noch nicht abgehakt, erst wenn es rechnerisch nicht mehr möglich sei. "Wer mich kennt, der weiß, dass wir auch in solchen Zeiten kämpfen."

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Mit Bildmaterial von LAT.

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