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Zweites Leben für DTM-Erfolgsmotor: Einsatz in Audis Dakar-"Elektroauto"

Wie Audi den DTM-Turbomotor, der alle Rekorde brach, in das neue Dakar-Projekt integriert und wieso sogar ein Le-Mans-Einsatz in Audis LMDh-Boliden denkbar ist

Was wird aus Audis DTM-Triebwerk? Der Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotor legte in nur zwei Jahren in der Traditionsserie den Grundstein zu zahlreichen Rekorden. Durch das Class-1-Ende drohte aber nun der Weg ins Museum. Bei einer Entwicklung, die vier Jahre dauerte, einen hohen zweistelligen Millionenbetrag verschlang und am Ende erfolgreich war, ein trauriges Schicksal.

Doch nun hat das unter der Leitung von Audis Motorenpapst Ulrich Baretzky entstandene Kraftpaket, das 640 PS liefert, eine neue Berufung gefunden: Der Motor wird laut Informationen von 'Motorsport.com' dafür sorgen, dass der Elektroantrieb des neuen Dakar-Fahrzeugs von Audi, das ab 2022 zum Einsatz kommen soll, genug Strom zur Verfügung hat.

"Das alternative Antriebskonzept kombiniert erstmals einen elektrischen Antriebsstrang mit einer Hochvoltbatterie und einem hocheffizienten Energiewandler", heißt es in der Pressemitteilung der Ingolstädter, die auf den ersten Blick den Eindruck erweckt, dass es sich um ein reines Elektroauto handelt.

Dakar-Projekt: Warum ohne den DTM-Motor nichts geht

Der elektrische Antriebsstrang wird über eine Hochvoltbatterie angetrieben, "welche bei Bedarf während der Fahrt über einen Energiewandler in Form eines hocheffizienten TFSI-Motors geladen werden kann", heißt es weiter. Beim TFSI-Motor handelt es sich um das Zweiliter-Vierzylinder-DTM-Triebwerk. TFSI bedeutet Turbo Fuel Stratified Injection, also Benzindirekteinspritzung mit Turboaufladung.

Der hocheffiziente Verbrennungsmotor wird - zumindest vorerst - benötigt, um der Batterie und damit dem elektrischen Antriebsstrang als Kraftwerk zu dienen, denn die Wertungsprüfungen bei der Dakar-Rallye gehen teilweise über 500, die Gesamtetappen pro Tag sogar über 800 Kilometer.

Da wäre ein Elektroantrieb, der bei den 900 Kilogramm leichten Formel-E-Autos (inklusive Fahrer) gerade mal eine Renndistanz von weniger als 100 Kilometern schafft, völlig überfordert. Die geplante Hybridvariante des Dakar-Autos ist aber nur eine Notlösung, wie Audi andeutet: "Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit des Elektroantriebs und der Batterie in den kommenden Jahren permanent zu verbessern."

Kommt DTM-Motor auch im LMDh-Boliden zum Einsatz?

Noch vor einigen Wochen hatte der scheidende Audi-Sportchef Dieter Gass ein Geheimnis um das Schicksal des Erfolgsmotors gemacht. "Wir haben Ideen, aber es ist noch nichts beschlossen", meinte er auf Nachfrage von 'Motorsport.com' im Rahmen des ersten DTM-Wochenendes in Zolder, deutete aber an, dass man an einer weiteren Verwendung arbeite.

"Abgesehen von den Investitionen war der Motor sehr erfolgreich. Außerdem zeichnet er sich durch seinen geringen Spritverbrauch aus. Wir schauen uns gerade nach zukünftigen Betätigungsfeldern um. Ich würde nicht ausschließen, dass wir dieser Motor in Zukunft irgendwo im Motorsport wieder sehen werden."

Tatsächlich ist es nicht auszuschließen, dass das Triebwerk auch beim zweiten Audi-Projekt, das die Ingolstädter als Alternative zum Formel-E-Engagement vorgestellt haben, eine tragende Rolle spielt: der Rückkehr nach Le Mans mit einem LMDh-Boliden.

Baretzky über DTM-Motor: "Perfekt für LMDh-Auto geeignet"

Denn Erfinder Baretzky, der die Rennmotorenabteilung in Neckarsulm von 1993 bis Juni 2020 leitete, ehe er mit 65 Jahren in Rente ging, hält das DTM-Triebwerk auch diesbezüglich für absolut geeignet. "Dieses Triebwerk kann in den nächsten zehn Jahren alles abdecken, was im Motorsport gefordert ist, zum Beispiel auch Le Mans, wo es als Hochleistungs-Effizienztriebwerk perfekt für ein Hypercar oder ein LMDh-Auto geeignet wäre", meinte er in der August-Ausgabe der Zeitschrift 'Sport Auto'.

Und er muss es wissen, schließlich hat er die Ingolstädter an der Sarthe zu 13 Gesamtsiegen geführt. Dabei sei die Entwicklung des kompakten Motors, der nur 85 Kilogramm wiegt, eine äußerst schwierige Geburt gewesen.

Das Problem seien "die Vibrationen und Schwingungen beim Vierzylinder, denn egal, wie das Kurbelwellendesign auch aussieht, er schwingt wegen der Massenkräfte zweiter Ordnung, das ist die Physik", geht Baretzky ins Detail. "Bei diesem Motorenkonzept gehen Dinge nicht, die vorher Jahrzehnte funktioniert haben."

Daher habe man auch vor dem DTM-Saisonauftakt 2019 mit viel mehr Schäden gerechnet. "Bei der Entwicklung hat es immer wieder geknallt, den Motor haben wir uns mit meiner Truppe hart erkämpfen müssen - härter als jeden Dieselmotor für Le Mans!"

Mit Bildmaterial von Audi.

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