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14 statt drei Überholmanöver: Brawn freut sich über neue Regeln

Formel-1-Sportchef Ross Brawn zieht eine positive Zwischenbilanz zum neuen Reglement und glaubt, das Überholen hat sich 2019 wirklich vereinfacht

Und? Hat sich das Verhalten der Formel-1-Autos beim Hinterherfahren und Überholen im Vergleich zu 2018 wirklich verbessert? Das ist die große Frage nach dem Auftaktrennen in Australien. Denn die reinen Zahlen sagen: ja! Doch da beginnt schon das nächste Problem: Was zählt eigentlich als Überholvorgang, was nicht? Fast jede Datenbank spuckt ein anderes Ergebnis aus: Von zehn über elf bis 14 Überholszenen soll in Melbourne alles dabei gewesen sein. Nicht gewertet werden Positionswechsel in der Startrunde sowie Verschiebungen durch Boxenstopps und Zwischenfälle.

Unterm Strich bedeutet das: Es wurde tatsächlich mehr überholt als in den Vorjahren. Denn 2018 und 2017 hatte es am Albert Park Circuit nie mehr als fünf Überholmanöver gegeben. Deshalb wertet Formel-1-Sportchef Ross Brawn die neue Aerodynamik für 2019 als einen Erfolg. "Mit den Änderungen an Front- und Heckflügeln wollten wir das Autoverhalten beim Folgen eines anderen Fahrzeugs verbessern", sagt Brawn. "Anhand der Daten aus dem Rennen kann man sagen: Die ersten Anzeichen sind ermutigend."

1. Höheres Benzinlimit

1. Höheres Benzinlimit

Foto: : Glenn Dunbar / Motorsport Images

Die Turboära sollte effizientere Motoren hervorbringen, hat aber vor allem dafür gesorgt, dass die Fahrer im Rennen im Spritsparmodus unterwegs sind. Schon 2017 hob man das Limit von 100 auf 105 Kilogramm an, 2019 kommen weitere fünf Kilogramm dazu. Wird das Racing dadurch besser?
2. Hilfe für schwerere Piloten

2. Hilfe für schwerere Piloten

Foto: : Jerry Andre / Motorsport Images

Bislang hatten Fahrer mit mehr Gewicht einen deutlichen Nachteil. Sie haben lange Zeit dafür gesorgt, dass das Mindestgewicht des Autos überschritten wurde. Und selbst wenn man innerhalb des Bereiches lag, hatten sie mit einer ungünstigeren Gewichtsverteilung zu kämpfen. Die Folge: Fahrer hungerten oder verzichteten während des Rennens sogar auf Trinkflaschen. Damit soll nun Schluss sein: 80 Kilogramm muss ein Fahrer mit Sitz nun zusammen wiegen. Und wer das nicht erreicht, muss das Zusatzgewicht nun in einem bestimmten Bereich im Cockpit verteilen. Vorteil adé!
3. Grid-Strafen

3. Grid-Strafen

Foto: : Sutton Images

Einer der negativsten Aspekte der Hybrid-Ära sind die zahlreichen Strafen für den Wechsel von Motorenteilen, der nicht nur die Fans verwirrt hat. Wer wo startet wurde teilweise zum Ratespiel. 2018 hat man Fahrer mit mehr als 15 Plätzen Strafe einfach ans Ende versetzt, was es etwas einfacher gemacht hat. Trotzdem führte das zu kuriosen Szenen: Wer im Training am Freitag zuerst raus fuhr, hatte die beste Position am Ende. Damit ist nun Schluss: Sollten mehrere Fahrer ans Ende des Feldes gesetzt werden, entscheidet nun die Position in der Qualifikation. Ausnahme: 107-Prozent-Verpasser starten noch hinter den Motorenopfern.
4. Neue Grenze bei der Ölverbrennung

4. Neue Grenze bei der Ölverbrennung

Foto: : Andrew Hone / Motorsport Images

Ein kontroverses Thema bei der Suche nach mehr Leistung war das Verbrennen von Öl. Die FIA schritt ein und setzte den Teams eine Grenze, wie viel Öl sie verbrauchen dürfen. 2019 muss nun der zusätzliche Öltank im Qualifying leer bleiben. Weniger Öl, weniger Party ...
5. Überholen nach dem Safety-Car

5. Überholen nach dem Safety-Car

Foto: : Simon Galloway / Motorsport Images

Fahrer müssen sich nun länger gedulden, bis sie nach einer Neutralisation überholen dürfen. Galt bislang die erste Safety-Car-Linie als Startpunkt, ist es nun wieder die Start-/Ziellinie. Auch ab da werden erst wieder die grünen Flaggen geschwenkt.
6. Erfahrung für Neulinge

6. Erfahrung für Neulinge

Foto: : Andrew Hone / Motorsport Images

Weil das Teampersonal aus Kostengründen auf 60 Mann reduziert ist, verzichteten die Teams meist auf das Heranführen junger Fachkräfte, um keinen wertvollen Slot zu verlieren. Jetzt bekommt jedes Team sechs Ausnahmen für Nachwuchskräfte. Keiner darf jedoch mehr als zwei Grands Prix beiwohnen.
7. Teams prüfen Autos selbst

7. Teams prüfen Autos selbst

Foto: : Andy Hone / Motorsport Images

Bislang hat die FIA die Autos vor einem Rennevent abgenommen, jetzt sollen die Teams das Scrutineering selbst erledigen und spätestens 18 Stunden vor dem 1. Freien Training eine Erklärung abgeben, dass das Auto den Regeln entspricht. Kontrolliert wird im Laufe des Wochenendes natürlich trotzdem.
8. Aufwärmrunde bei Boxengassen-Start

8. Aufwärmrunde bei Boxengassen-Start

Foto: : Zak Mauger / Motorsport Images

Wer bislang aus der Boxengasse starten musste, durfte nicht mit an der Formationsrunde teilnehmen und hatte keine Chance, sein Auto noch einmal zu testen. Ab 2019 darf man sich hinter allen Konkurrenten einreihen, muss anschließend aber wieder in die Boxengasse abbiegen.
9. Neue Rennausrüstung

9. Neue Rennausrüstung

Foto: : Uncredited

Biometrische Handschuhe sind nun Pflicht, auch wenn alle Fahrer damit schon unterwegs waren. Neue Sicherheitsstandards gibt es nun beim Helm: Eine kleinere Visieröffnung und eine bessere Energieabsorption sollen den vorderen Kopfbereich besser schützen.
10. Rennen bis zum Ziellicht

10. Rennen bis zum Ziellicht

Foto: : Jerry Andre / Motorsport Images

Nach der Verwirrung um die von Model Winnie Harlow zu früh gezeigte Zielflagge in Montreal, gibt es nun ein neues Signal für das Rennende. Neben der Zielflagge wird nun ein schwarz-weiß-kariertes Lichtsignal an der Ziellinie gezeigt, wenn alle Runden absolviert wurden.
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Brawn interessiert sich nämlich nicht so sehr für die nackten und vielleicht vagen Überholzahlen, sondern vor allem für die Qualität der Zweikämpfe. "Und da war einiges Spannende dabei", meint er. Brawn sagt aber auch: "Das lässt sich nicht alles auf die neue Aerodynamik zurückführen, denn speziell im Mittelfeld geht es jetzt noch deutlich enger zu." Und Alfa-Romeo-Fahrer Antonio Giovinazzi stellte mit Schäden am Fahrzeug und alten Reifen ein vergleichsweise einfaches Opfer für seine direkten Gegner dar, soll alleine sechs Mal überholt worden sein.

Brawn wittert erste Tendenzen

Allerdings hätten sich die Piloten nach dem Rennen positiv geäußert, sagt Brawn. "Mehrere Fahrer meinten, die Autos fühlten sich hinter einem anderen Fahrzeug neutraler an als in den vergangenen Jahren." Was Brawn aber umgehend selbst relativiert: "Melbourne [als temporärer Stadtkurs] hat keine besonders präzise Aussagekraft. Ich würde lieber gerne weitere drei Rennen abwarten, bevor wir unsere Schlussfolgerungen ziehen. Doch die ersten Anzeichen", so Brawn, "sind wie gesagt ermutigend."

Zweifelsfrei zufriedenstellend für den Formel-1-Sportchef verlief indes das Comeback des WM-Zählers für die schnellste Runde im Rennen. "Das hat das Rennen in der Schlussphase bereichert", meint Brawn. Schließlich habe Red-Bull-Fahrer Max Verstappen versucht, Mercedes-Pilot Valtteri Bottas die schnellste Rennrunde noch abzujagen.

In der Tat wurde es so noch einmal spannend, obwohl die Spitzenpositionen bezogen waren: Verstappen holte sich in Runde 54 in 1:26.540 Minuten die Bestzeit und unterbot Bottas' Versuch aus Runde 42 um fast zwei Zehntel. Bottas aber konterte und sorgte in Runde 57 mit 1:25.580 Minuten für glasklare Verhältnisse. Selbst Weltmeister Lewis Hamilton konnte da mit 1:26.057 Minuten in Runde 57 nicht mithalten.

"Die Podestplätze schienen ja schon früh im Rennen vergeben zu sein", sagt Brawn. "Doch in dem Wissen, dass der Zusatzpunkt später in der Gesamtwertung noch wichtig sein könnte, wurde es am Ende noch einmal aufregend. Genau das hatten wir und der Automobil-Weltverband im Kopf, als wir diese Regel erließen." Fragt sich nur, ob das schon ein Trend ist oder eine Ausnahme bei der Premiere. Die Antwort darauf können nur die nächsten Rennen geben.

Mit Bildmaterial von LAT.

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