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Acht Jahre Pirelli: Grosjean sieht keine Verbesserungen

Wie schlimm sind die Pirelli-Reifen in der Formel 1 wirklich? Romain Grosjean gibt Einblicke - Und glaubt, dass es dem Racing nicht guttut

Die Pirelli-Reifen in der Formel 1 bleiben ein umstrittenes Thema. Vor allem Hardcore-Fans stören sich am ewigen Reifenmanagement, zu dem die Fahrer in den Rennen gezwungen sind. In der Saison 2011 wurden die "Bröselreifen" eingeführt, um mehr Spannung zu erzeugen. Doch längst nicht jeder ist überzeugt, dass sie es tun.

Von den anfänglichen Chaosrennen mit bis zu vier Boxenstopps in einem Rennen ist nicht mehr viel geblieben. Längst bestimmen Computer-Algorithmen, wie schnell die Fahrer fahren dürfen - meistens, um eine Einstoppstrategie durchzuziehen. Trotzdem setzen sich noch immer die Besten durch.

Aber wie schlimm ist es wirklich? Haas-Pilot Romain Grosjean zieht ein ernüchterndes Fazit: "Wenn man einen frischen Soft aufzieht und dann voll attackiert, funktioniert das für zwei Runden und dann wird man langsamer, weil sie so temperaturempfindlich sind. Ich will nicht zu hart zu Pirelli sein, aber es hat sich in den vergangenen acht Jahren nicht viel gebessert."

Haas gehört zu den Teams, die die größten Probleme mit den Reifen in dieser Saison haben. Pirelli arbeitet deshalb für 2020 an Reifen mit einem größeren Arbeitsfenster.

Für Grosjean behebt das jedoch nicht die Grundproblematik der Reifen: "Es gibt viele Formen des Reifenabbaus. Diejenige, die wir am meisten hassen, ist das Überhitzen der Oberfläche. Das kann man nicht kontrollieren, wenn man einem anderen Auto hinterherfährt. Sobald man zu rutschen beginnt, überhitzt die Lauffläche." Das sorge für einen massiven Abbau und täte dem Racing nicht gut.

Wenn die Lauffläche zu heiß wird...

"Manchmal haben wir noch richtig viel Gummi auf dem Reifen, aber weil die Temperaturen so hoch sind und man das nicht wieder rückgängig machen kann, muss man an die Box kommen", so der 33-Jährige weiter. "Das fühlt sich dann an, als wären die Reifen komplett hinüber."

Als Beispiel führt er sein Qualifying beim Großen Preis von Ungarn 2019 an: "In Q2 hatte ich eine unglaublich gute Runde bis Kurve 13. Ich hatte zweieinhalb Zehntel Vorsprung [auf meine persönliche Bestzeit]."

"Dann bin ich in Kurve 16 angekommen und habe zu 100 Prozent dasselbe getan wie zuvor. Aber der Vorderreifen ist überhitzt und ich bin raus untersteuert, was mich viereinhalb Zehntel gekostet hat." Grosjean schaffte es trotzdem ins Q3, weil seine vorige Zeit ausreichte.

Dennoch ist er unglücklich, weil er genau weiß, warum der Reifen nachgelassen hat: "Es war nur, weil ich in Kurve 8 ein bisschen schneller gewesen bin, weil das Auto stabiler lag. Dadurch hatte es dort ein wenig mehr Untersteuern [oder weniger Übersteuern] und ich konnte früher ans Gas gehen. Da hat sich die Oberfläche erhitzt und ich habe den Preis in Kurve 16 zahlen müssen."

Deshalb ist sich der Doppelstaatsbürger sicher, dass selbst im Qualifying nicht absolut voll gefahren wird: "Selbst wenn man weiß, dass man Kurve 12 [auf dem Hungaroring] im Qualifying voll fahren kann, tut man es nicht. Denn man weiß, dass das nur den Reifen überhitzen wird und man den Preis später [auf der Runde] zahlt. Das macht so keinen Spaß."

Die Philosophie der Formel 1 hat sich jedoch nicht geändert: Zumindest für 2020 werden die absichtlich stark abbauenden Reifen noch erhalten bleiben. Nach wie vor erhofft man sich Unvorhersehbarkeit. Und der Ungarn-Grand-Prix hat gezeigt, dass diese Hoffnung aller Computer-Algorithmen zum Trotz noch immer berechtigt sein kann.

Mit Bildmaterial von LAT.

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