Fangen wir vorne an! Mit diesem March 711 aus dem Jahr 1971 und einem sehr ungewöhnlichen Frontflügel, der mehr an ein Tablett als an ein aerodynamisches Hilfsmittel erinnert...
Deutlich komplexer mutet dagegen der Frontflügel des Ferrari SF15-T aus der Saison 2015 an. Sehr viel kleinteiliger geht es nicht!
Der Frontflügel an diesem Renault R29 von 2009 wirkt im direkten Vergleich sehr simpel. Aber das wirklich Seltsame an diesem Auto ist diese riesige Knollennase!
Hier noch einmal in der Nahaufnahme. Und nein, eine Schönheit ist diese Frontpartie sicher nicht gewesen...
Wenn man glaubt, schlimmer geht es nicht, setzt die Formel 1 immer noch eins drauf. Das hier ist ein besonders wildes Nasen-Exemplar aus der Saison 2014. Was hat sich der Caterham-Designer dabei bloß gedacht?
Auch der Ferrari von 2012 macht nicht den Eindruck, als sei die Frontpartie mit besonders viel Liebe designt worden...
Hässlich ist diese Lösung von Force India aus der Saison 2015 eigentlich nicht, schafft es aber auch in unsere Aufzählung, weil eine Frontpartie mit Löchern nicht alltäglich ist.
Aber das gab es tatsächlich schon mal: 1979 experimentierte Ensign mit einer interessanten Positionierung der Kühler, nämlich in der Nase des Fahrzeugs! Eine Idee, die keine Schule gemacht hat...
Und was sagt man zu dieser Formel-1-Nase? Ein wirklich ganz ausgefallenes Design, das Lotus 2014 vorgestellt hat! Schmutzige Witze gab es dazu ebenfalls. Warum? Blättert mal zurück zum Caterham, dann wisst Ihr es...
Aber war eine ähnliche Nasenkonstruktion wie die bei Lotus nicht schon mal da? Wir haben tatsächlich einen entfernten Verwandten entdeckt...
Mit einer damals neuartigen Nasenkonstruktion wartete Williams in der Formel-1-Saison 2004 auf. Einen Spitznamen gab es auch sofort: "Hammerhai".
Durchgesetzt hat sich dieser Ansatz aber nicht: Noch während der Saison hat Williams den FW26 umgebaut und dem Auto wieder eine konventionelle Nase verpasst.
Bleiben wir bei der Frontpartie: So sahen Formel-1-Nasen im Jahr 2008 aus! Zeitweise wurde eine Lamelle des Flügels über die Nasenspitze geführt. Wenigstens hatte dieses Design ein paar nette Rundungen...
Aber da war doch noch was? Ganz genau! 2008 sprossen allerlei Zusatzflügel aus den Formel-1-Autos, wie hier bei Red Bull Racing auf der Nase des Fahrzeugs...
Da mischte auch McLaren mit: Hier die Version, die das britische Traditionsteam an seinem MP4-23 im Einsatz hatte. Diese Vorrichtung wurde als "Geweih" bekannt.
Auch Honda hatte ein solches "Geweih" auf der Nase. Und wirklich: Besonders schmuck waren all diese Zusatzflügel beim besten Willen nicht!
Die Designer wiederum haben solche Spielereien geliebt. Und wir müssen zugeben: In dieser Aufnahme wirkt das "Geweih" sogar halbwegs elegant. Aber trotzdem fehl am Platz an einem Rennwagen...
BMW entwickelte 2008 in eine ganz ähnliche Richtung und hatte gleich mehrere "Hörner" am Auto, wie hier beim Großen Preis von Monaco in Monte Carlo.
Apropos Monaco: Was haben wir dort nicht schon alles gesehen! Hier zum Beispiel der verrückte Vorflügel von Arrows aus der Saison 2001. Das Teil wurde aber alsbald wieder abgeschafft...
Ganz entfernt erinnert uns das natürlich an eine Lotus-Konstruktion aus den 1960er-Jahren. Damals sprießten allerlei Flügel aus den Autos, aber dieser Ansatz hier hielt sich nicht sehr lange.
Eine ähnliche Idee, mit Luftleitblechen an der Nase, griff 2006 das BMW-Team auf und installierte zwei fast senkrechte Formen auf Höhe der Vorderachse. Damit fuhr der Rennstall in Magny-Cours.
Die Fahrer, wie hier Robert Kubica, konnten zwischen den Streben hindurchschauen, aber die Sicht wurde natürlich trotzdem eingeschränkt. Auch diese Lösung war alsbald wieder verschwunden...
Jordan hatte schon 2001 ebenfalls zusätzliche Aerodynamik-Elemente an der Frontpartie des Autos befestigt, wie hier in Monaco direkt vor dem Cockpit. Durchgesetzt hat sich aber auch dieser Flügel samt Stützstrebe nicht!
Immerhin für ein paar Jahre waren hingegen die "Hörner" seitlich an der Airbox schwer in Mode. Nicht nur BMW ließ seine Autos damit "verschönern"...
Auch McLaren rüstete seine Fahrzeuge zeitweise mit den Luftleitelementen aus.
Hatte die Airbox über dem Fahrerkopf über viele Jahre hinweg die gleiche Form, probierte Mercedes in der Saison 2010 mal etwas Neues aus: Das Team teilte die Airbox in zwei Hälften und zeigte so einen prominenten Überrollbügel. Doch auch das setzte sich nicht durch.
Mitte der 1970er-Jahre wuchsen den Fahrzeugen gewaltige Airboxen aus der Motorhaube. Diese hier am Ligier JS5 von 1976 war einer der größten, wenngleich nicht besonders ansehnlich...
Schön oder nicht schön? Ungewöhnlich in jedem Fall! Die Seitenkästen beim McLaren MP4-26 aus der Rennsaison 2011. Nach nur einem Jahr war dieses Design schon wieder Geschichte...
Hier noch einmal in der Totalen. Und wir wissen noch immer nicht: Ist das jetzt ein besonders schönes Design oder sieht es einfach nur ganz seltsam aus?
Weiter geht's mit der Airbox. Oder vielmehr mit dem riesigen Segel, das Teams wie Renault 2008 daraus gemacht haben. Die Motorabdeckung wurde einfach nach hinten gezogen. Vor allem die Sponsoren hat's gefreut...
McLaren hatte beim MP4-10 im Jahr 1995 etwas Ähnliches probiert, wenngleich der Ansatz eher der Anbringung eines zusätzlichen Flügels an der Airbox war. Und wo brauchte man diesen Extraflügel? Natürlich in Monaco!
2010 wiederum waren die Motorabdeckungen in der Formel 1 sogar ganz bis zum Heckflügel durchgezogen, weil inzwischen der sogenannte F-Schacht eingesetzt wurde. Luft strömte durch das Cockpit und durch die Leitung am oberen Ende der Motorhaube bis nach hinten.
Apropos Heck: Nein, dieses Foto entstand nicht nach einem Unfall. Der Heckflügel wurde bei diesem BAR 007 einfach weggemacht und durch eine kleine Finne ersetzt, wie im nächsten Bild zu sehen ist.
Hat ein bisschen was von Schifffahrt, diese Finne. Dadurch konnte das Fahrzeug beim Versuch, den Rekord für die größte Geschwindigkeit zu Land in einem Formel-1-Auto zu brechen, auch besser gesteuert werden. Es gelang: Der BAR 007 schoss mit über 400 km/h dahin!
Das kurioseste Heck aber besaß wahrscheinlich der Brabham BT46 von 1976, nämlich eine "Staubsauger" genannte Vorrichtung, die für mehr Anpressdruck sorgen sollte. Der Formel 1 war das zu wild und es wurde rasch verboten.
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