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Alfa Romeo C41: Token für neue Nase und Frontpartie eingesetzt

Alfa-Romeo-Technikchef Jan Monchaux erklärt, warum sich das ehemalige Sauber-Team in der Entwicklung auf die Nase und Front des C41 konzentriert hat

Alfa Romeo hat am Montag den neuen Boliden in Warschau präsentiert. Besonders auffällig am C41 ist das neue Konzept der Nase. Alfa-Technikchef Jan Monchaux erklärt, warum das Team im Winter beide Token für die Weiterentwicklung in diesem Bereich eingesetzt hat.

"Die beiden Token haben wir für eine neue Nase ausgegeben. Wir haben die Struktur und die Crashbox erneuert. Das war zwei Token wert", schildert Monchaux bei der Präsentation. "Man kann auf den Bildern sehen, dass die Nase eine Weiterentwicklung ist, und zwar eine recht fortgeschrittene."

Die neue Front sei "etwas extremer". Konkret sei die Nase ein Teil des neuen Konzepts an der Front des Boliden. Es komme dabei darauf an, wie die Front die Luftströme unter das Auto und an den Seiten vorbei aufteilt, und "wie wir den Y250-Wirbel managen, der vom Frontflügel generiert wird."

Was hat Alfa Romeo konkret an der Front verändert?

Damit sind jene Luftverwirbelungen gemeint, die zwischen dem vorgeschriebenen Mittelteil und den Seiten des Frontflügels entstehen und nach hinten weitergeleitet werden. Die Änderungen an der Front haben es dem ehemaligen Sauber-Team erlaubt, "den technischen Vorteil des sogenannten 'Cape' auszubauen."

Das ist jene horizontale Platte, die unter der Nase herauswächst. "Das hat uns geholfen, eine bessere Kontrolle über die Strömungen rund um die Vorderräder zu haben. Wir haben versucht, das noch weiter zu pushen, was alle Aerodynamiker in der Formel 1 versuchen."

Wie viel die Weiterentwicklung in Rundenzeit bringen wird, will der Technische Leiter nicht verraten. Die Ergebnisse im Windkanal seien allerdings "sehr interessant" und "positiv" gewesen, vor allem was die Qualität des Luftflusses betrifft. Deshalb hat sich Alfa Romeo dazu entschieden, diese Entwicklung zu forcieren.

Alfa Romeo C41 Nase

Die neue Nase des Alfa Romeo C41 von der Seite

Foto: Alfa Romeo

"Wir schauen natürlich auch, was die anderen machen. Es gibt kein Team, das so etwas nicht macht. Wir folgen aber unseren eigenen Kriterien. Wir haben ein Frontflügel-Konzept, das sich jetzt im dritten Jahr befindet, das unterscheidet uns außerdem von vielen anderen Teams", erklärt Monchaux.

Zwar habe er keine Kristallkugel, die besagt, welcher Weg aerodynamisch gesehen der richtige ist, jedoch habe das neue Konzept der Nase "total Sinn ergeben, als wir uns dafür entschieden haben." Da jedem Team nur zwei Token für die Weiterentwicklung zur Verfügung gestellt wurden, musste Alfa anderswo viel vom Vorjahr übernehmen.

"Viele Teile haben wir vom C39 übernommen", bestätigt der Technikchef. "Zum Beispiel haben wir das Chassis, das Getriebe und viele andere Elemente, wie etwa das Kühlsystem, mitgenommen. Das ist eine sehr ungewöhnliche Situation, kein komplett neues Auto für eine neue Saison zu bauen."

In welchen Bereichen hat Alfa noch weiterentwickelt?

Allerdings war das Token-System für das Übergangsjahr aus gutem Grund eingeführt worden: Die Entwicklung sollte auf ein Minimum reduziert werden, um die Teams in der finanziell angespannten Lage aufgrund der Pandemie nicht in Unkosten zu stürzen.

Daher haben sich die Teams gemeinsam mit der Formel 1 und der FIA darauf verständigt, die Token-Regelung wieder einzuführen. Viele homologierte Teile an den Autos durften im Winter nur im Austausch von einem oder beiden Token angefasst werden.

Jedes Team musste sich daher wohl überlegen, welchen Bereich es weiterentwickeln möchte. Alfa Romeo hat abgesehen von der neuen Nase auch an der Vorderradaufhängung, dem Frontflügel und den vorderen Bremstrommeln gearbeitet, ebenso wie an den Bargeboards und Luftabweisern.

Auch am Unterboden und dem Diffusor, die für 2021 beschnitten wurden, um Abtrieb zu minimieren, hat Alfa Hand angelegt. "Wir haben sehr viel Zeit investiert, um den verloren gegangenen Abtrieb wieder wettzumachen. Daher haben wir viele andere Dinge einfach von 2020 übernommen."

"Aus Gründen des Return of Investment haben wir uns entschlossen, einige zusätzliche Komponenten wie die Kühler und einige Teile der Karosserie zu übernehmen, um uns in der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung stand, mit den vorhandenen Ressourcen wirklich auf die Bereiche zu konzentrieren, von denen wir uns den höchsten Return on Investment versprachen."

Ob diese Wahl tatsächlich richtig war, werde Alfa in ein paar Wochen sehen, meint Monchaux. Was wird man von der Schweizer Mannschaft 2021 erwarten dürfen? Das Team geht nach einem enttäuschenden 2020 (nur WM-Rang acht) mit der unveränderten Fahrerpaarung, Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi, an den Start.

Wann wird Alfa Romeo den Fokus auf 2022 legen?

Ein konkretes Saisonziel nennt Teamchef Frederic Vasseur zwar nicht, allerdings will er sein Team schnellstmöglich wieder an der Spitze des Mittelfeldes mitkämpfen sehen. Aus seiner Sicht hat sich der Bolide im Vergleich zum Vorjahr vor allem in Sachen Aerodynamik verbessert - dafür mussten keine Token eingesetzt werden.

"Auch wenn es einige Einschränkungen im Reglement gibt, haben wir immer noch Freiheiten, das Auto aerodynamisch zu entwickeln. Das haben wir getan." Er ist davon überzeugt, dass die Veränderungen zu "guten Verbesserungen" führen werden.

Auch die Einschnitte beim Unterboden und Diffusor, um den Abtrieb um rund zehn Prozent zu reduzieren, machen ihm keine Sorgen. Denn: "Die FIA hat entschieden, die Regeln zu ändern, um die Autos langsamer zu machen. Ich denke, wir haben schon wieder ein ordentliches Level zurückerobert."

Monchaux pflichtet dem Teamchef bei: "Dort, wo man am meisten machen kann - Bargeboards, Frontflügel, Diffusor - da haben sich die Regeln nicht verändert. Das heißt, dass viele Anstrengungen dort hineingeflossen sind." Verändert habe sich außerdem die Zeit im Windkanal, die um rund 20 Prozent gesenkt wurde.

"Das beeinflusst alle Teams gleich und sorgt dafür, dass man noch stärker nachdenken muss, bevor man einen Windkanaltest verbrennt." Dennoch erwartet der Technikchef 2021 kein "Updaterennen". Viele Teams werden die Anzahl der Updates einschränken, um sich auf 2022 zu konzentrieren.

Er ist gar davon überzeugt, dass die Teams den Fokus früher als sonst üblich auf das neue Auto legen werden. "Zum Vergleich: Im Vorjahr haben wir bis Istanbul oder Portimao Updates gebracht. Und ich wäre überrascht, wenn es in diesem Jahr auch so wäre. Denn was wir für dieses Jahr tun, ist für nächstes Jahr verloren."

C41 ist "ein wichtiger Meilenstein"

Noch ein Aspekt kommt 2021 hinzu: Die Teams müssen erstmals unter einer Budgetobergrenze operieren und auch die Entwicklung der neuen Autos muss im Kostendeckel berücksichtigt werden. Der C41 ist also gewissermaßen das letzte Auto, das ohne finanzielle Limits gebaut wurde.

Die Verschiebung des neuen Reglements habe Alfa Romeo außerdem kaum getroffen, gibt Monchaux zu. "Wir konnten uns darauf konzentrieren, das 2020er-Auto zu entwickeln, das wir zum Großteil 2021 wieder einsetzen."

Trotz dieser Übergangssaison ist der Schweizer Rennstall zuversichtlich und voller Hoffnung: "Das Auto ist für uns als Team ein wichtiger Meilenstein. Es wird eine Möglichkeit sein, die Lücke zu schließen."

Mit Bildmaterial von Alfa Romeo.

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