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Kommentar

Analyse: Ein Rallye-Crash, der die Formel-1-Geschichte veränderte

Ein schwerer Rallye-Unfall beendete vor 6 Jahren die vielversprechende Formel-1-Karriere von Robert Kubica. Charles Bradley fragt sich, wie die Karriere des Polen ohne den Crash verlaufen wäre.

Robert Kubica, Renault F1 Team

Foto: : XPB Images

Robert Kubica, BMW Sauber F1.07
Robert Kubica, Renault F1 Team
Robert Kubica, Renault F1 Team
Robert Kubica, Renault F1 Team
Botschaft für Robert Kubica, Lotus Renault GP
Robert Kubica testet einen Mercedes-DTM-Boliden
Robert Kubica,  BMW Sauber F1 Team
Robert Kubica, BMW Sauber F1 Team
Schwerer Unfall von Robert Kubica, BMW Sauber F1 Team, F1.07
Podium: Sieger Robert Kubica mit Nick Heidfeld und David Coulthard
Sieger Robert Kubica
Robert Kubica, ByKolles Racing, CLM P1/04 - AER
Robert Kubica, Maciek Szczepaniak, Ford Fiesta WRC
Robert Kubica
Botschaft für Robert Kubica, Lotus Renault GP
#29 Forch Racing powered by Olimp, Porsche 991 GT3 R: Robert Lukas, Marcin Jedlinski, Wolf Henzler,
Robert Kubica, Forch Racing
#777 MP Sports, Mercedes SLS AMG GT3: Martin Prokop, Robert Kubica, Quirin Müller, Paul White, Thoma
Podium: 3. Robert Kubica, Team Duqueine
#16 Team Duqueine, Renault RS01: Robert Kubica, Christophe Hamon
Nico Rosberg, Williams F1 Team, vor Robert Kubica, BMW Sauber F1 Team

Der Startschuss für diese Geschichte fiel wie so oft im Büro, beim Gespräch unter Kollegen. Früher hätte man eben dieses noch über Schreibtische hinweg geführt, heute ist das Team auf der ganzen Welt verteilt. Willkommen im virtuellen Zeitalter!

Unser Thema lautete: Wer käme wohl als Ersatz in Frage, sollte Pascal Wehrlein nach seinem Unfall beim Race of Champions nicht dazu in der Lage sein, in der Formel-1-Saison 2017 wie geplant für Sauber zu fahren?

Natürlich folgten auf ernsthafte Vorschläge sogleich ein paar lustige Ideen. Da fiel zum Beispiel der eine oder andere Name aus der Sauber-Historie.

Nick Heidfeld, Jacques Villeneuve, Jean Alesi – selbst Norberto Fontana und Pedro Diniz wurden genannt. Aber wer war wohl der beste Sauber-Fahrer aller Zeiten? Bei allem Respekt für Kimi Räikkönen, Robert Kubica war ebenfalls eine echte Granate!

Erst dieser Tage hat Kubica sein Comeback im Rundstreckensport perfekt gemacht. Nach einem Test am Ende der Langstrecken-WM (WEC) 2016 unterschrieb er erstmals wieder für eine komplette Saison, im LMP1-Privatteam ByKolles.

Ich war damals vor Ort, als er in Montreal den 1. Formel-1-Sieg für BMW-Sauber erzielte. Und ich war mir sicher: Es würde nur der 1. von vielen für Kubica sein. Doch es kam anders.

Der Tag, der seine Welt veränderte

2011 ereignete sich der folgenschwere Unfall, den Kubica nur mit Glück überstand. Sein rechter Arm und seine Hand trugen jedoch schwere Verletzungen davon.

Er sagte mir später einmal: "In einer anderen Sportart, beim Fußball etwa, passiert einfach nichts Schlimmes, wenn du mal den Ball falsch triffst oder über die Latte hämmerst. Bei einer Rallye machst du aber einen kleinen Fehler und lernst sofort deine Lektion."

In der Tat.

Später trafen wir uns im Rahmen der Rallye-EM auf den Azoren. Dort nahm Kubica trotz seiner Verletzungen teil, um sich zu rehabilitieren – in dem Sport, der ihn verletzt hatte.

"Ich hatte eine schwierige Zeit", sagte er damals. "Jetzt fällt es mir einfacher, ich habe wieder Spaß. Aber ganz einfach ist es noch immer nicht. Ich würde nämlich viel lieber in der Formel 1 fahren und zu 100 Prozent fit sein. Aber die Realität ist nun einmal eine andere."

Zurück auf die Rennstrecke

Jetzt, 6 Jahre nach dem Unfall, der seine Karriere veränderte, kann Kubica wieder von sich sagen, bereit zu sein. Bereit zu einer Vollzeit-Rückkehr auf die Rundstrecke. Aber auch bereit, um wieder einmal ein Formel-1-Auto zu bewegen, sollte sich die Möglichkeit dazu ergeben.

"Vor 3 Jahren wurde mir eine Formel-1-Testfahrt angeboten. Doch damals hatte ich nicht das Selbstvertrauen, dass ich gut abschneiden würde", sagte Kubica erst kürzlich gegenüber Motorsport.com.

"Ich weiß: Manche Chancen bekommst du nur einmal. Aber ich wollte stets sicher sein, was meinen Zustand angeht, und was ich zu leisten imstande sein würde. Damals war ich mir eben nicht sicher. Deshalb sagte ich mir selbst: Vergiss es!"

"Heute wäre meine Antwort eine andere. Ich würde gern ein Formel-1-Auto testen."

"Das letzte Mal liegt schon eine Weile zurück. Ich müsste mich also neu beweisen. Doch ich glaube, ich könnte gut abschneiden."

"Ich würde gern wieder den Rausch der Formel 1 spüren. Ich habe viele Simulatoren ausprobiert und bin davon überzeugt, ich könnte auf den meisten Formel-1-Strecken auf 80 Prozent kommen – aber nicht auf allen."

Aufgrund seiner Verletzung ist Kubicas Bewegungsfreiheit am rechten Arm noch immer eingeschränkt. Das würde an Kursen wie Monte Carlo oder Singapur zum Problem werden. Und so sieht es düster aus für ein Renncomeback in der Formel 1.

Das ist sehr schade!

Ich darf mich glücklich schätzen, Kubica vor Ort in der Formel 1 verfolgt zu haben. Er schien einer der Fahrer zu sein, der einem Auto seinen Willen aufzwingen konnte, auch wenn das Fahrzeug bockig war.

Natürlich: Mit der Zeit verwässert sich das Bild, wie gut ein Fahrer wirklich war oder welches Potenzial er gehabt hätte. Doch zu seiner Zeit fuhr Kubica auf Augenhöhe mit Alonso, Hamilton, Räikkönen, Rosberg und Vettel.

So entschlossen wie er auf der Rennstrecke war – da kann man sich nur zu gut vorstellen, wie sehr er sich ins Zeug gelegt hat, um so rasch wie möglich wieder gesund zu werden.

Hätte, wäre, wenn

Wie wäre Kubicas Karriere wohl verlaufen, hätte es den Unfall nicht gegeben?

Sein damaliges Lotus-Team (heute: Renault) war auf dem Vormarsch und gewann seine Siegfähigkeit zurück. Vielleicht wäre Kubica, der damals hoch gehandelt wurde, in die Fußstapfen von Räikkönen getreten, die ihn zu Ferrari geführt hätten. Stefano Domenicali, damals Scuderia-Teamchef, hatte durchaus Interesse an Kubica, wie er rückblickend gesteht.

Vielleicht wäre Kubica auch ein idealer Kandidat auf ein Mercedes-Cockpit gewesen. Er hätte 2013 als Nachfolger von Michael Schumacher in den Silberpfeil klettern können – und nicht Lewis Hamilton. Spekulationen in dieser Richtung gab es bereits 2010, nachdem Schumacher eher holprig in seine Comeback-Saison gestartet war.

Und wie wäre es weitergegangen? Wenn Kubica bei Mercedes gelandet wäre, hätte Hamilton vielleicht den Wechsel zu Ferrari gewagt, um dort wieder Teamkollege von Fernando Alonso zu werden. Auch das war ein Thema, das zumindest angedacht wurde.

Vielleicht hätte auch Red Bull zugeschnappt und Kubica 2014 als Nachfolger von Mark Webber verpflichtet. Nicht wahrscheinlich, aber auch nicht unmöglich, falls Daniel Ricciardo nicht überzeugt hätte.

Doch all das ist graue Theorie.

Sicher ist nur: Kubica galt als einer der besten Rennfahrer seiner Generation. Sowohl seine Gegner als auch Experten und Fans schätzten ihn hoch ein.

Dann aber kam ihm eine Unachtsamkeit auf einer schwierigen Straße in Italien dazwischen. Wäre das nicht passiert, wäre die jüngere Formel-1-Geschichte vielleicht ganz anders geschrieben worden.

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