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Analyse

Analyse: Löst Liberty Media die Probleme der Formel 1 aus alten Tagen?

Eine der Schlüsselelemente, das Liberty Media lösen möchte, ist die ungerechte Verteilung der Einkommen der Formel-1-Teams. Kann der neue F1-Besitzer den Sport aber wirklich von Grund auf verändern?

Daniil Kvyat, Scuderia Toro Rosso STR12; Sergio Perez, Force India VJM10

Foto: : LAT Images

Robert Fernley, Sahara Force India F1, Stellvertretender Teamchef; Mike O'Driscoll, Williams, Geschä
Bernie Ecclestone
Bernie Ecclestone
Chase Carey, Formula One Group Vorstand mit Bernie Ecclestone und Christian Horner, Red Bull Racing
Teambesitzer Vijay Mallya, Sahara Force India F1 Team
Teambesitzer Vijay Mallya, Sahara Force India F1 Team
Ross Brawn, Direktor Motorsport, FOM
Monisha Kaltenborn, Sauber-Teamchefin
Chase Carey, Formel-1-Chef
Chase Carey, Formel-1-Chef
Marcus Ericsson, Sauber, C36; Kevin Magnussen, Haas F1 Team, VF-17
Marcus Ericsson, Sauber C36
Marcus Ericsson, Sauber C36
Sergio Perez, Sahara Force India F1 VJM10
Marcus Ericsson, Sauber C36; Kevin Magnussen, Haas F1 Team VF-17
Nico Hülkenberg, Renault Sport F1 Team RS17; Esteban Ocon, Force India VJM10
Esteban Ocon, Force India VJM10
Antonio Giovinazzi, Sauber C36
Nach dem Start: Nico Hülkenberg, Renault Sport F1 Team RS17; Sergio Perez, Force India VJM10; Esteba
Rennstart: Kevin Magnussen, Haas F1 Team VF-17; Marcus Ericsson, Sauber C36; Antonio Giovinazzi, Sau
Fernando Alonso, McLaren MCL32; Nico Hülkenberg, Renault Sport F1 Team RS17; Esteban Ocon, Force Ind
Nico Hülkenberg, Renault Sport F1 Team RS17; Esteban Ocon, Force India VJM10; Lance Stroll, Williams

Es geht nicht nur darum, sicherzustellen, dass in der Zukunft genügend Teams in der Königsklasse antreten. Vor allem die Wettbewerbsdichte muss sich in den kommenden Jahren erhöhen. Um es kurz zu sagen, die Show muss verbessert werden.

F1-Gruppenchef Chase Carey und seine Kollegen haben daher einen Vergleich mit anderen Top-Sportligen aus den USA angestellt und erkannt, dass es nicht darum geht, die Macht den wohlhabendsten Teams zu geben.

"Wir brauchen eine Umgebung, in der die Teams wettbewerbsfähig sind. Das verstehen alle Parteien", sagte Liberty-Media-Chef Greg Maffei.

"In der National Football League (NFL) haben die Teams jeden Sonntag die Möglichkeit, von unten heranzukommen und zu gewinnen. Niemand will ein unausgeglichenes, uninteressantes und unspektakuläres Sportevent sehen."

Als Carey vor dem Motorsportausschuss des Automobil-Weltverbandes (FIA) sprach, nutzte er eine Baseball-Analogie.

Ausschussmitglied und Force-India-Boss Vijay Mallya verriet Motorsport.com: "Er sagte, mit der Macht des Geldes sollte man sich keine Resultate auf der Strecke kaufen können."

"Er nutzte das Beispiel der New York Yankees, die sehr reiche Besitzer haben. Sie könnten so viel Geld in die Mannschaft pumpen, sodass sie jedes Spiel gewinnen würden. Das wäre dann aber kein ausgeglichener Sport."

"Was er sagen wollte ist, dass jedes Team, egal ob es klein oder groß ist, im Wettbewerb dieselben Chancen haben sollte."

Momentan erhalten Ferrari, Red Bull Racing, McLaren, Mercedes, Williams und Renault Extragelder, basierend auf Verträgen, die mit Bernie Ecclestone geschlossen wurden.

Werden Toro Rosso, das Schwesterteam von Red Bull Racing und F1-Newcomer Haas F1 ignoriert, gibt es mit Force India und Sauber 2 seit langem etablierte Teams, die nichts vom Kuchen abbekommen.

Deshalb haben sie auch die Untersuchungen seitens der Europäischen Union (EU) angestoßen, die die wettbewerbsrechtliche Seite der Formel 1 durchleuchten sollen.

Es wird sicher nicht einfach, die Topteams davon zu überzeugen, ihre Privilegien freiwillig aufzugeben. Trotzdem hofft Liberty Media, das noch vor dem Auslaufen der Verträge, die durch Ecclestone geschlossen wurden, zu schaffen. Dafür schaffen sie Anreize, wie die Beteiligung an der neu strukturierten F1 Gruppe.

"Bis 2020 steht die Verteilung der Gelder vertraglich fest", sagte Maffei. "Wir hoffen aber, mit einigen Anreizen, fairere Wettbewerbsbedingungen zu schaffen."

"Es gibt dafür aber keine Garantie, zumindest nicht bis 2020. Die Teams werden heutzutage gut bezahlt. Daher sind sie natürlich abgeneigt, diese Einkommen freiwillig aufzugeben."

Kostensenkung

Neben der Verteilung der Gelder, möchte Liberty Media die Kosten in der Formel 1 senken. Der neue Besitzer hat erkannt, welche hohe Summen die Teams an einem Rennwochenende ausgeben müssen und will diese reduzieren.

Sollten die Kosten sinken, wäre es auch einfacher, die Einkommen der Teams gerechter zu verteilen. Eine Kostenobergrenze gehört daher zur Strategie von Liberty Media. Ross Brawn soll die Praktikabilität eines solchen Systems überprüfen.

"Können wir mit solch einer Obergrenze mehr Fairness kreieren? Das müsse andere Leute entscheiden", fügte Maffei hinzu.

"Wir werden herausfinden, wie wir es fair und auch durchführbar machen können. Menschen wie Ross Brawn haben in diesem Bereich deutlich mehr Erfahrung. Wir werden sehen, wie es laufen wird."

Carey und seine Kollegen haben sich einzeln und in Gruppen mit den Teams getroffen, damit sie ihre Karten auf den Tisch legen können. Gerade Sauber und Force India sind von den Ideen seitens Liberty Media angetan, weil sie am meisten gewinnen würden.

Mallya sagte: "Alles was Chase Carey gesagt hat, klingt wie Musik in meinen Ohren. Die Amerikaner verstehen, wie man einen Sport bewirbt."

"Sie verstehen auch, dass Stabilität im Sport sehr wichtig ist. Liberty Media selbst besitzt die Atlanta Braves und weiß daher, wie wichtig es ist, den Franchisenehmern und Teams ein sicheres Fundament zu bieten. Es ist ein völliger anderer Ansatz als der, den Bernie verfolgt hat."

Auf die Frage, ob Mallya an der Durchsetzungskraft von Liberty Media glaube, antwortete er: "Ja, absolut. Ich kann nur wiederholen, was Chase dem Motorsportauschuss gesagt hat: Geld dürfe nicht die Resultate auf der Strecke beeinflussen. Es müsse Fairness im Sport geben."

Auch Sauber-Chefin Monisha Kaltenborn freut sich über die Ansätze des neuen Besitzers, die den unabhängigen Teams entgegen kommen.

Sie sagte gegenüber Motorsport.com: "Die Gespräche, an denen alle Teams teilnahmen, waren für den Sport sehr vielversprechend. Die neuen Besitzer habe deutlich gemacht, dass sie vor allem die kleinen Teams unterstützen wollen. Sie akzeptieren private Teams als Teil der Formel 1 und halten sie für einen Kern des Sports. Das ist wirklich toll."

"Sie haben auch die Kosten in Blick und wollen eine Kosten- oder Budgetgrenze einführen. Sie diskutieren auch über die Motoren."

Ist es Liberty Media überhaupt möglich, solch große Änderungen anzustoßen? Kalteborn glaubt, dass der solidee Plan eine Chance hat.

"Viele der Themen, die wir heute besprechen, kamen auch schon in der Vergangenheit auf. Wir sprechen nicht zum 1. Mal so intensiv über die aktuelle Thematik."

"Zuletzt haben wir sie besprochen, als die aktuellen Verträge im Jahr 2008 bis 2009 unterzeichnet wurden. Damals wurde die Ressourcen-Limitierung beschlossen. All diese Dinge wurden also schon in Vergangenheit diskutiert. Dieses Mal müssen wir aber ein Ziel ausgeben, sonst werden die Gespräche ins Nichts laufen."

"Wir werden ein klares Ziel definieren müssen, mit allen Punkten, die wir erreichen wollen. Diese müssen ganz präzise formuliert werden."

Die Einkommensverteilung

Eine Lösung, um die Einkommen in der Formel 1 umzuverteilen, wird schwierig durchsetzen sein. Mallya gibt die Hoffnung aber nicht auf.

"Die Umverteilung der Gelder, die ich auch bei Bernie mehrfach angefragt habe, würde nur sehr wenig Geld kosten. Bernie wollte den großen Teams Geld wegnehmen und den kleinen Rennställen geben. Das ist aber nicht die einzige Lösung."

"Die Rechteinhaber könnten auch das Portemonnaie öffnen und die finanzielle Nachhaltigkeit der kleineren Teams sicherstellen. Ich hoffe, sie erkennen die Wichtigkeit dieser kleinen Mannschaften in der langfristigen Sicht."

Nebenbei laufen noch die Untersuchungen der EU, die durch Force India und Sauber angestoßen wurden. Auch sie könnten dazu führen, dass der Sport reagieren muss.

"In den vergangenen 2 Jahren haben wir den Kampf quasi allein geführt", sagte Force-India-Teamchef Bob Fernley. "Es ging immer darum, die Verteilung der Gelder zu ändern und die Kosten zu dämmen. Damals waren wir Außenseiter, heute gehören wir zum Mainstream. Das ist ermutigend."

"Es gibt 2 Wege, um das Problem zu lösen. Die eine sind Verhandlungen. Das ist der Weg, den Liberty Media gehen will. Die 2. Lösung heißt Zwang, der durch die Untersuchungen der EU entstehen könnte. Es gibt viele verschiedene mögliche Ausgänge, weshalb wir die Dinge vorantreiben müssen."

"Wir unterstützen Liberty Media zu 100 Prozent. Trotzdem verfolgen wir auch noch das Programm, welches wir mit der EU gestartet haben, falls es nötig ist."

"Die Dinge brauchen ihre Zeit. Wir brauchen keinerlei Kurzschlussreaktionen. Wir haben viele fähige Menschen hier wie Ross Brawn. Wir müssen ihnen vertrauen und die Änderungen kontrolliert und strukturiert durchführen. Die Zeichen dafür stehen zurzeit gut."

Ist es Liberty Media möglich, solch große Änderungen durchzuführen, obwohl es keinen Konsens mit den großen Teams gibt? Es wird faszinierend sein, wie sich die Dinge entwickeln.

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