Analyse: McLaren kopiert Ferrari-Konzept – und erweitert es
McLaren ist weiter auf dem Vormarsch. Und dabei beschränkt sich das britische Formel-1-Team nicht nur auf Ausbaustufen des Honda-Motors, wie Giorgio Piola erklärt.
McLaren MP4-30, Detail
Giorgio Piola
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Beim Großen Preis der USA in Austin hat McLaren einige interessante neue Aero-Bauteile eingeführt.
Aufgrund des schlechten Wetters war es dem Rennstall bislang allerdings nur bedingt möglich, die Neuentwicklungen zu evaluieren. Doch die Leistung im Regen gibt McLaren Anlass zur Hoffnung, dass zumindest ein kleiner Fortschritt gelungen ist.
Giorgio Piola zeigt die Veränderungen am McLaren MP4-30 auf und erläutert, wo sich das Traditionsteam von Ferrari hat inspirieren lassen.
Löcher im Unterboden
In Singapur hatte Ferrari eine modifizierte Version seines Unterbodens an den Start gebracht. Aus drei kleinen Einschnitten in der Bodenplatte vor den Hinterrädern waren dabei neun geworden.
Damit soll Luft zur Innenseite der Hinterräder gelenkt werden, um Luftverwirbelungen, die sonst die Leistung des Diffusors vermindern könnten, an diesen Stellen zu verhindern.
McLaren hat diesen Ansatz aufgegriffen und noch einen Schritt weiterentwickelt. Denn der Unterboden am MP4-30 weist in Austin elf Einschnitte pro Seite auf.
Zusätzlich sind zwei längliche Flaps am Unterboden angebracht und vor den Hinterrädern gibt es zwei weitere Löcher in der Bodenplatte. Alles, um den Luftfluss vor den Hinterrädern zu optimieren.
Ermöglicht wurden diese Veränderungen aufgrund einer neuen Auspuffanlage des Honda-Motors. Diese gab den Ingenieuren mehr Designspielraum an die Hand.
Frontflügel
McLaren arbeitet intensiv am Aerodynamik-Konzept seines Fahrzeugs. Dies mündete nun auch in einen modifizierten Frontflügel.
Das neue Design orientiert sich an einem Entwurf von Mercedes. Neben der Endplatte ist nun ein flaches Stück eingelassen. Auch dies soll den Luftstrom glätten und besser leiten.
Ein Loch am Ende der Endplatte ist ebenfalls neu.
Chassis
McLaren hat nicht nur die Front und das Heck des Autos verändert. Auch unter der Nase hat sich etwas getan: Die Luftleitbleche wurden an dieser Stelle so umgestaltet, dass die Luft besser unter dem Fahrzeug hindurchgeführt werden kann.
Wie das Foto zeigt, fuhr das Team im Freitagstraining mit zwei Schlitzen im linken Luftleitblech, wohingegen die Öffnungen auf der rechten Seite geschlossen waren.
Die rote Färbung der Teile ist auf den Einsatz von Flow-Viz-Farbe zurückzuführen. Und das wiederum deutet darauf hin, dass McLaren damit nachvollziehen wollte, wie sich die veränderte Luftführung auf den Unterboden auswirkt.
Änderungen gibt es auch am Lufteinlass der Seitenkästen. Dort wurde der Bereich um die Leitbleche vergrößert.
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