Analyse: Strategiemöglichkeiten beim Grand Prix von Mexiko zahlreich
Pirelli hat nach einem komplizierten 1. Tag auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez zugegeben, dass die Strategiemöglichkeiten im Qualifying und im Rennen zahlreich sind.
Kimi Räikkönen, Ferrari SF16-H
XPB Images
Kalte Temperaturen am Freitag und ein staubiger, grüner Kurs machten das 1. Freie Training für die Teams ziemlich schwierig. Bei Pirelli war man über die geringe Entwicklung der Strecke in den vergangenen 12 Monaten überrascht.
Auch, wenn der Reifenhersteller glaubt, dass diejenigen, die versuchen, mit den Soft-Reifen Q2 zu schaffen und das Rennen auf diesen zu starten, weniger Vorteile haben werden als in Austin, bleibt doch die Möglichkeit bestehen, dass Mercedes und vielleicht auch Ferrari und Red Bull es versuchen könnten.
Ein Rennstart auf den Soft-Reifen könnte die Möglichkeit zu einer Ein-Stopp-Strategie eröffnen, mit einem Wechsel auf Medium für einen langen 2. Stint.
"Bei diesen niedrigen Temperaturen haben wir am Vormittag erwartet, dass sie körnen", sagte Pirelli-Technickchef Mario Isola.
"Wir hatten es erwartet, besonders bei den Supersoft. Am Nachmittag war es besser, aber da waren auch die Temperaturen höher. Der Streckenbelag hat sich nicht weiterentwickelt, das ist seltsam, denn wenn man eine komplett neue Strecke hat, so wie Mexiko im vergangenen Jahr, dann altert der Belag sehr."
"Hier haben wir den Belag gemessen und er ist sehr ähnlich, wie er letztes Jahr war, also sehr rutschig mit sehr viel Bitumen."
"Daher war der Kurs am Vormittag sehr rutschig und mit den Supersoft bei kühlen Temperaturen und mit Rutschen haben die Vorderreifen sehr gekörnt. Ich erwarte, dass sich die Strecke sehr entwickelt und dann könnte der Supersoft natürlich viel besser funktionieren. Das ist wahrscheinlich das Geheimnis für das Rennen."
Der Supersoft war am Freitag eine besonders große Herausforderung: "Wenn wir das Level des Abbaus im 2. Freien Training betrachten, war der sehr hoch, aber hauptsächlich aufgrund des Körnens. Wenn sie es im Rennen schaffen, das Körnen in den Griff zu bekommen und zu reduzieren, dann ist der Supersoft auch ein guter Rennreifen."
"Das bedeutet, dass die Situation anders ist als in Austin, wo der Supersoft eine sehr aggressive Wahl war und einige Teams versucht haben, sich mit dem Soft zu qualifizieren, um dann bei der Rennstrategie die maximale Freiheit zu haben."
Der Zeitunterschied zwischen dem Medium und dem Soft ist 1,1 Sekunden – weniger als Pirelli erwartet hatte.
"Der Medium hat heute sehr wenig abgebaut, beinahe Null", sagte Isola weiter. "Es gab sogar jemand, der negativen Abbau hatte. Wenn das Auto also leichter und leichter wurde, wurden sie schneller und schneller. Für das Rennen wird die Medium-Mischung eine sehr gute Wahl."
Isola sagte, dass die Teams für Q3 vermutlich bei dem Supersoft bleiben würden, aber nur, wenn sie es schaffen, dass er zu ihrer Zufriedenheit arbeitet.
"Wenn sie feststellen, wie sie den Supersoft handhaben müssen, um das Körnen zu reduzieren, gibt es nicht den gleichen Vorteil, den wir in Austin gesehen haben", sagte er.
"Sollte das Körnen aber aus irgendeinen Grund das ganze Wochenende anhalten, oder sollte der Verschleiß bei der Supersoft-Mischung aus irgendeinem Grund weiter sehr hoch sein, wäre die Situation der in Austin ähnlicher, als man einen Vorteil hatte, wenn man sich mit dem Soft qualifizierte."
Sollten sich die Teams mit dem Supersoft als Rennreifen nicht wohlfühlen, könnten sie das tun, was die Mercedes-Fahrer und Max Verstappen in Austin getan haben und auf den Soft setzen. "Es ist klar, dass du die maximale Freiheit bei der Strategie hast, wenn du dich auf dem Soft qualifizierst."
"Wenn du dich auf dem Supersoft qualifizierst, musst du einer Strategie folgen, je nachdem, wie das Resultat des Supersoft war. Dann ist die Strategie wahrscheinlich eine andere als mit dem Medium oder dem Soft. Hier ist das sehr schwierig vorherzusagen. Ich habe nicht wirklich eine Ahnung."
Ein weiteres Problem könnte im Qualifying sein, dass die Autos 2 Runden brauchen, um ihre Reifen aufzuwärmen, bevor sie auf eine fliegende Runde gehen können. Wenn das in Q2 der Fall ist, fahren sie mehr Kilomter auf die Reifen, auf denen sie ins Rennen starten.
"Das Aufwärmen der Vorderreifen ist in der 1. Runde etwas grenzwertig, also brauchen sie eine weitere Runde. Da ist für den Soft sogar noch schlechter, denn der Soft ist auch eine Mischung, die im oberen Bereich arbeitet", erklärte Isola.
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