Analyse: Wie dominant war Mercedes 2015 wirklich?
Sehr spektakulär war die Saison 2015 wirklich nicht, aber Mercedes war dominant wie kaum ein anderes Team in der Historie der Formel 1. Wir haben in den Geschichtsbüchern nachgesehen.
Foto: : XPB Images
Qualifying
Ein einziges Mal im ganzen Jahr – bei einer wirklich bizarren Ausnahme in Singapur, wo die Silberpfeile weit weg von der Spitze waren – stand kein Mercedes auf der Pole-Position. Mercedes stellte in diesem Jahr den eigenen Rekord von 2014 und den von Red Bull Racing aus dem Jahr 2011 ein, sowohl zahlenmäßig als auch prozentual.
Einen neuen Rekord stellte Mercedes bei den ersten Startreihen auf. Nur in Malaysia, Bahrain, Monza und natürlich Singapur standen nicht beide Silberpfeile auf den Plätzen eins und zwei. In 15 von 19 Rennen war die erste Startreihe komplett in silberner Hand.
2014 standen die beiden Autos aus Brackley „nur“ 14 Mal in 19 Rennen in der ersten Startreihe. Mercedes rangiert in dieser Kategorie nun vor McLaren 1988 und Williams 1993, die beide je zwölf Mal in 16 Rennen die erste Startreihe besetzten.
Erste Startreihe Rekorde:
Year | Team | Drivers | Front-row lockouts | Percentage |
---|---|---|---|---|
2015 | Mercedes |
Lewis Hamilton Nico Rosberg |
15/19 | 78,9% |
1988 | McLaren |
Ayrton Senna Alain Prost |
12/16 | 75,0% |
1992 | Williams |
Nigel Mansell Riccardo Patrese |
12/16 | 75,0% |
2014 | Mercedes |
Lewis Hamilton Nico Rosberg |
14/19 | 73,7% |
1989 | McLaren |
Ayrton Senna Alain Prost |
11/16 | 68,8% |
Auf einem Gebiet bleiben Williams und McLaren aber unangetastet, beim durchschnittlichen Abstand im Qualifying zwischen der Pole-Position und dem schnellsten Verfolger.
Williams bleibt der König mit einem Abstand von 1,167 Sekunden im Jahr 1992, McLaren folgt dicht auf mit 1,080 Sekunden im Jahr 1988.
Beide Teams waren ähnlich dominant, wobei McLaren 1989 mit einem Schnitt von 1,053 Sekunden Vorsprung leicht hinter dem Schnitt von Williams (1,078 Sekunden) aus dem Jahr 1993 liegt.
Mercedes hatte in diesem Jahr einen durchschnittlichen Vorsprung von 0,604 Sekunden, letztes Jahr waren es noch 0,622 Sekunden. Ohne Singapur wäre der Abstand 0,716 Sekunden.
Im Vergleich dazu betrug der Abstand von Red Bull Racing im Jahr 2011 auf die Konkurrenz 0,337 Sekunden, Ferrari distanzierte die Verfolger 2002 um 0,203 Sekunden.
Größter durchschnittlicher Abstand im Qualifying:
Year | Team | Drivers | Poles | Average margin |
---|---|---|---|---|
1992 | Williams |
Nigel Mansell Riccardo Patrese |
15/16 | 1,167s |
1988 | McLaren |
Ayrton Senna Alain Prost |
15/16 | 1,080s |
1993 | Williams |
Alain Prost Damon Hill |
15/16 | 1,078s |
1989 | McLaren |
Ayrton Senna Alain Prost |
15/16 | 1,053s |
2014 | Mercedes |
Lewis Hamilton Nico Rosberg |
18/19 | 0,622s |
Rennen
Wie schon letztes Jahr war Mercedes im Renntrimm beinahe ebenso dominant wie auf eine schnelle Runde. Mit 16 Siegen in 19 Rennen – Sebastian Vettel und Ferrari holten die restlichen drei – war Mercedes ebenso erfolgreich wie im Jahr zuvor und stellte den Rekord aus 2014 ein.
In Prozentzahlen ausgedrückt liegt McLaren mit 15 Siegen in 16 Rennen aus dem Jahr 1988 noch immer an der Spitze und auch Ferrari mit 15 Siegen in 17 Rennen im Jahr 2002 rangiert vor Mercedes.
Bei den Doppelsiegen überbot Mercedes die Konkurrenz aus Woking jedoch. Zwölf Mal überquerten Lewis Hamilton und Nico Rosberg die Ziellinie auf den Plätzen eins und zwei – 2014 waren es elf Mal – durch den zwölften Doppelsieg verdrängten sie auch McLaren, die 1988 einen Schnitt von 62,5 Prozent an Doppelsiegen hatten. Mercedes brachte es 2015 auf 63,2 Prozent.
Doppelsieg-Rekorde in Prozent:
Year | Team | Drivers | One-twos | Percentage |
---|---|---|---|---|
2015 | Mercedes | Lewis Hamilton
Nico Rosberg |
12/19 | 63,2% |
1988 | McLaren |
Ayrton Senna Alain Prost |
10/16 | 62,5% |
2014 | Mercedes | Lewis Hamilton
Nico Rosberg |
11/19 | 57,9% |
2002 | Ferrari |
Michael Schumacher Rubens Barrichello |
9/17 | 52,9% |
2004 | Ferrari | Michael Schumacher
Rubens Barrichello |
8/18 | 44,4% |
Mit 32 von 38 möglichen Podiumsplätzen (84,2%) in der Saison 2015 führt Mercedes diese Statistik an und schlug den eigenen Rekord aus dem Vorjahr um einen Platz.
Erster Verfolger der Silberpfeile ist Ferrari mit 29 von 36 möglichen Podiumsplatzierungen (80,6%) im Jahr 2004. McLaren schaffte 1988 von 32 möglichen Podiumsplätzen „nur“ 25, was einer Prozentzahl von 78,1 entspricht.
Podiumsplatzierungen in einer Saison in Prozentzahlen:
Year | Team | Drivers | Podiums | Percentage |
---|---|---|---|---|
2015 | Mercedes | Lewis Hamilton
Nico Rosberg |
32/38 | 84,2% |
2014 | Mercedes | Lewis Hamilton
Nico Rosberg |
31/38 | 81,6% |
2004 | Ferrari | Michael Schumacher
Rubens Barrichello |
29/36 | 80,6% |
2002 | Ferrari | Michael Schumacher
Rubens Barrichello |
27/34 | 79,4% |
1988 | McLaren |
Ayrton Senna Alain Prost |
25/32 | 78,1% |
Punkte
Die verschiedenen Punktesysteme, die in der Formel 1 im Laufe der Jahre in in Kraft waren, machen einen direkten Vergleich sinnlos, aber Mercedes sammelte in dieser Saison 703 Punkte – zwei mehr als 2014, als die doppelten Punkte im letzten Saisonrennen 43 Extra-Punkte möglich machten. Mercedes hat also 86 Prozent der verfügbaren Punkte geholt.
Ohne Berücksichtigung der frühen Jahre der Konstrukteurswertung, als nur der bestplatzierte Fahrer jedes Teams in die Wertung genommen wurde und es auch Streichresultate gab, erreichte Mercedes die höchste Prozentzahl der Geschichte und übertraf die 82,9 Prozent von McLaren aus dem Jahr 1988.
Ferrari ist das einzige andere Team, das die 80-Prozent-Marke knacken konnte. Die Scuderia schaffte das in den Jahren 2002 und 2004. Red Bull Racing schaffte 2011 79,6 Prozent der verfügbaren Punkte, Williams im Jahr 1996 68,4 Prozent.
Meiste Konstrukteurspunkte in Prozentzahlen:
Year | Team | Drivers | Points | Percentage |
---|---|---|---|---|
2015 | Mercedes | Lewis Hamilton
Nico Rosberg |
703/817 | 86,0% |
1988 | McLaren |
Ayrton Senna Alain Prost |
199/240 | 82,9% |
2014 | Mercedes | Lewis Hamilton
Nico Rosberg |
701/860 | 81,5% |
2002 | Ferrari | Michael Schumacher
Rubens Barrichello |
221/272 | 81,3% |
2004 | Ferrari | Michael Schumacher
Rubens Barrichello |
262/324 | 80,9% |
Be part of Motorsport community
Join the conversationShare Or Save This Story
Subscribe and access Motorsport.com with your ad-blocker.
From Formula 1 to MotoGP we report straight from the paddock because we love our sport, just like you. In order to keep delivering our expert journalism, our website uses advertising. Still, we want to give you the opportunity to enjoy an ad-free and tracker-free website and to continue using your adblocker.
Top Comments