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Analyse: Wie Red Bull eine F1-Konkurrenzserie aufbauen könnte

Red Bull hat noch immer keinen Motorenpartner für die Formel-1-Saison 2016. Deshalb könnte sich das Team aus der Rennserie zurückziehen und eine eigene Meisterschaft gründen. Jonathan Noble fragt sich: Wie realistisch ist eine Red-Bull-Rennserie?

Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo, Red Bull Racing

Foto: : Red Bull Content Pool

Adrian Newey, Chefdesigner Red Bull Racing
Dietrich Mateschitz, Geschäftsführer und Gründer von Red Bull, bei der Legenden-Parade
Formel-1-Konzeptstudien von Andries van Overbeeke
Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB1, im Parc Fermé
Dr. Helmut Marko, Red Bull Motorsport-Berater, mit Franz Tost, Scuderia Toro Rosso, Teamchef
Dr. Helmut Marko, Red Bull, Berater, mit Niki Lauda, Mercedes
Daniil Kvyat, Red Bull Racing RB11
Daniil Kvyat, Red Bull Racing RB11
Daniil Kvyat, Red Bull Racing RB11
Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB11
Christian Horner, Red Bull Racing, Teamchef, mit Dr. Helmut Marko, Red Bull, Motorsport-Berater
Daniil Kvyat, Red Bull Racing RB11
Daniel Ricciardo, Red Bull Racing, und Carlo Sainz, Scuderia Toro Rosso
Christian Horner, Red Bull Racing, Teamchef
Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo, Red Bull Racing
Dietrich Mateschitz, Geschäftsführer und Gründer von Red Bull, bei der Legenden-Parade
Christian Horner, Red Bull Racing, Teamchef, mit Dietrich Mateschitz, Besitzer von Red Bull
Max Verstappen, Scuderia Toro Rosso
Carlos Sainz Jr., Scuderia Toro Rosso STR10

Max Verstappen und Daniel Ricciardo liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen in einem von Adrian Newey designten und mit einem V8-Motor angetriebenen Rennwagen. In einer Grand-Prix-WM von Red Bull, die über eine hervorragende mediale Berichterstattung in TV und Internet verfügt. Und wo die Fans richtig nahe ran dürfen.

Das klingt doch spannend, oder nicht?

Aber das ist nur Fantasie. Allerdings: Sollte sich die Motorenkrise von Red Bull in der Formel 1 weiter hinziehen, könnte eine solche Vision vielleicht doch Wirklichkeit werden. Wäre es am Ende nicht der logische Schritt, um die Probleme des Energydrink-Giganten zu lösen?

Denn viel Zeit bleibt nicht mehr, um eine Antwort auf die Motorenfrage für 2016 zu finden. Bald kommt der Punkt, an dem Red Bull entweder einen Kompromiss eingehen oder sich zurückziehen muss. Vielleicht aber wagt man auch einen mutigen Schritt.

Dietrich Mateschitz ist ganz offensichtlich enttäuscht, wie sein Team bei Mercedes und Ferrari abgeblitzt ist. Auch die Verantwortlichen der Rennserie bieten ihm keinerlei Hilfestellung an. Möglicherweise ist es daher an der Zeit, dass Mateschitz der Formel 1 zeigt, was falsch läuft.

Neue Aktivitäten bei Red Bull

Während sich die Spekulationen über einen möglichen Rückzug von Red Bull weiter hinziehen, ist eine Sache glasklar: Sollte Red Bull wirklich aussteigen, würde die Marke ihre beiden Teams Red Bull Racing und Toro Rosso nicht einfach verkaufen. Sie würde sie aus der Formel 1 zurückziehen und die Angestellten mit anderen Projekten betrauen.

Erst vergangene Woche hat Red-Bull-Teamchef Christian Horner nochmals erklärt, dass ein Ausstieg nicht die Kündigung der Angestellten zur Folge haben werde.

„Falls wir nicht mehr weitermachen, müssten wir uns nach alternativen Projekten umsehen“, hatte Horner gesagt. „In Milton Keynes arbeiten viele sehr talentierte Leute. Wir müssten ihre Fähigkeiten anderweitig einsetzen.“

„Natürlich macht sich mein Team Sorgen um die Zukunft. Ich kann ihnen aber nur sagen: ‚Bitte arbeitet weiter und macht Euch keine Gedanken um Dinge, die Ihr ohnehin nicht beeinflussen könnt.‘“

Echte Racer

Spekulationen zufolge könnte ein „Ersatzprogramm“ von Red Bull mit dem America’s Cup oder gar mit einem Weltraumflug zu tun haben.

Tatsache ist aber: In Milton Keynes arbeitet ein auf Rennsport spezialisiertes Team. Dort arbeiten Ingenieure und Techniker, die ihr Leben und ihre Karrieren darauf ausgerichtet haben, Rennwagen so schnell wie möglich um eine Rennstrecke zu bewegen.

Du kannst nicht einfach aus der Formel 1 aussteigen und dann hoffen, dein Team lässt sich von einem Tag auf den anderen auf eine völlig andere Branche umpolen.

Was aber, wenn Mateschitz gar nicht darüber nachdenkt, neue Branchen zu erschließen? Was, wenn es einen Plan gibt, weiter Motorsport zu betreiben? Was, wenn er mit dem Gedanken spielt, die ultimative Weltmeisterschaft ins Leben zu rufen?

Denn wenn die Formel-1-Verantwortlichen schon nichts tun können, um den Ambitionen von Red Bull im Grand-Prix-Sport gerecht zu werden, weshalb sollte Red Bull die Sache nicht in die eigenen Hände nehmen und eine Rennserie schaffen, die genau das bietet, was Red Bull will?

Die Grand-Prix-Weltmeisterschaft von Red Bull

Eigentümer einer Rennserie

Das Red-Bull-Engagement in der Formel 1 entspricht nicht dem normalen Marketingansatz in anderen Meisterschaften. Denn der Energydrink-Hersteller will eigentlich stets auch Rechte an den Veranstaltungen halten, an denen es teilnimmt. Dadurch werden Marketing und Einnahmen maximiert.

Es gab ja auch schon Gerüchte, wonach Red Bull seine Rolle wechseln und vom Teameigner zum Eigentümer der Formel 1 aufsteigen könnte. Doch mehr als Gerüchte gab es da nie.

Aber sollte Mateschitz der Formel 1 tatsächlich den Rücken zuwenden, was könnte ihn davon abhalten, eine hochklassige Konkurrenzserie zur Formel 1 aufzubauen?

Die richtigen Zutaten

Geld spielt sicherlich keine Rolle. Denn der große Profit von Red Bull wäre mehr als ausreichend, um eine Rennserie komplett zu finanzieren.

Und wenn sich diese Rennserie an den internationalen Sportkodex und an die entsprechenden Sicherheits- und Fairness-Gebote halten würde, könnte Mateschitz dafür sogar ein FIA-Siegel erhalten.

Cosworth könnte die Motoren bereitstellen. Brüllende V8- oder V10-Aggregate würden all jene Fans begeistern, die mit den aktuellen V6-Turbomotoren der Formel 1 überhaupt nichts anfangen können.

Die Autos wären viel schneller als die aktuelle Formel 1. Sie würden wohl auch aggressiver aussehen. Adrian Newey könnte sie entwerfen und in Milton Keynes fertigen lassen.

Die erste Fahrerriege stünde auch schon bereit: Daniel Ricciardo, Daniil Kvyat, Max Verstappen und Carlos Sainz. Sie wären die Wegbereiter. Und wahrscheinlich würden alsbald einige große Namen folgen. Mark Webber? Sebastien Buemi? Dean Stoneman? Vielleicht sogar Sebastien Loeb?

Bei den Rennstrecken könnten die Formel-1-Macher der neuen Rennserie in die Suppe spucken und den Kursen verbieten, die Red-Bull-Meisterschaft gastieren zu lassen. Aber es gibt genug Strecken, die zur Verfügung stünden, weil die Formel 1 dort schon seit geraumer Zeit nicht mehr fährt.

Ein Rennkalender mit Adelaide, Hockenheim, Magny-Cours, Brands Hatch, Estoril, Istanbul, Zandvoort, Indianapolis und vielleicht bald auch Monza und Silverstone – das würde die Herzen der Fans höherschlagen lassen!

Werbung wäre auch kein Problem. Die Marketing-Maschinerie von Red Bull würde die Nachricht weltweit verbreiten. Die neue Rennserie hätte von Anfang an eine Medienpräsenz im Fernsehen und in den sozialen Netzwerken, von denen viele Formel-1-Beteiligte nur träumen können, weil sie etlichen Restriktionen unterliegen.

Ein mutiger Schritt

Es wäre ein mutiger Schritt von Red Bull, diesen Weg zu gehen und eine eigene WM ins Leben zu rufen. Doch die vergangenen Monate haben gezeigt: Der Energydrink-Gigant hat keine Angst davor, seine Meinung zu äußern und seine Rivalen und Partner zu brüskieren, um seinen Willen durchzusetzen.

Red Bull fühlt sich zurückgewiesen. Red Bull fühlt sich aus der Formel 1 gedrängt. Weil die Konkurrenz Angst hat. Und das hat Red Bull wütend gemacht.

Und wenn Wut im Spiel ist, ist der Gedanke an Revanche meist nicht weit.

Es gäbe wahrscheinlich keine bessere Revanche für Red Bull, als die größte, beste, lauteste und beliebteste Rennserie der Welt zu schaffen.

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