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Andreas Seidl: Drei Gründe, warum es für McLaren aufwärts geht

McLaren hat sich in Australien deutlich besser präsentiert als in den beiden Rennen davor: Andreas Seidl sieht drei Gründe für den Aufschwung und blickt voraus

Mit den Plätzen fünf und sechs konnte McLaren in Melbourne "sehr zufrieden" sein, wie Teamchef Andreas Seidl betont. Der Rennstall hatte in Bahrain und Saudi-Arabien einen überraschend schwierigen Saisonstart erlebt und war nur mit sechs Punkten auf dem Konto zum dritten Saisonrennen gereist.

In Melbourne konnte man jedoch zum ersten Mal eine gute Form zeigen und sich im Qualifying sogar in die zweite Startreihe schieben. Im Rennen lag man dann direkt hinter den drei Topteams und holte gute 18 Punkte. Die Frage ist aber nun: Ist McLaren wirklich formverbessert oder lag das einfach nur an der Strecke in Australien?

Lando Norris fürchtet, dass das gute Ergebnis vor allem daher kam, dass der MCL36 gut zum neuen Albert Park Circuit gepasst hat. "Es gab ein paar Dinge, die wir gut gemacht haben, und wir haben auch ein bisschen mehr Performance aus dem Auto geholt, weil wir ein paar Dinge besser verstanden haben und eine etwas andere Richtung mit dem Set-up eingeschlagen haben."

"Aber gleichzeitig lag es wohl hauptsächlich an der Strecke", sagt er. "Wir haben nicht wirklich etwas gebracht, das eine Menge verändert hat. Und es ist nicht so, dass wir noch viel mit dem Set-up anstellen können, um deutlich schneller zu werden", so der Brite. Er beziffert das Verhältnis "70:30 oder eher 80:20" zwischen Strecke und harter Arbeit.

Das sieht auch Teamkollege Daniel Ricciardo so, der beim Heimspiel seine ersten Saisonpunkte anschreiben konnte: "Es ist nicht so, dass wir an diesem Wochenende irgendetwas Verrücktes gebracht hätten", sagt er. "Es ist vermutlich eher von der Strecke abhängig, aber wir bauen auch Vertrauen in das Auto auf und können es näher ans Limit bringen. Das hilft auch."

Seidl: Drei Gründe für den Aufschwung

Laut Teamchef Seidl sind es "drei Dinge", die in Melbourne für einen Aufschwung gesorgt hätten: "Wir haben ein paar kleinere Upgrades gebracht, die funktioniert haben. Dann glaube ich, liegt unserem Auto aktuell halt eine Strecke wie hier mit diesen flüssigen Kurven", so der Deutsche.

Und drittens habe man beim Rennen in Dschidda zuvor wieder einiges lernen können, was man dann in Melbourne anwenden konnte. "Die Saison ist immer noch sehr, sehr frisch. Die Autos sind immer noch neu und ich glaube, dass alles zusammen hat uns wieder in die Position gebracht, dass wir wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben", so Seidl.

Lando Norris, McLaren MCL36

Lando Norris, McLaren MCL36

Foto: Carl Bingham / Motorsport Images

Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass man die Saison mit einem kleinen Nachteil begonnen hatte. McLaren hatte beim Test in Bahrain eine Menge Probleme und daher nicht so viele Kilometer fahren können wie gewünscht. Zudem musste man auf den COVID-kranken Daniel Ricciardo verzichten, der sich nicht einstimmen konnte.

"Wir mussten an den ersten beiden Wochenenden noch eine Menge über das Auto lernen, und hatten nun die Chance, die Lerneffekte auch anzuwenden", sagt Seidl. "Und auch da kommt Performance her. Und das zusammen hat uns wieder etwas konkurrenzfähiger gemacht, was großartig ist."

Grip-Defizite in langsamen Kurven

Doch natürlich ist McLaren nicht da, wo man sich eigentlich gesehen hat. Vor allem nach der ersten Testwoche in Barcelona konnte man den Eindruck bekommen, dass McLaren um den WM-Titel mitfahren kann. Davon ist man allerdings weit entfernt. Denn der MCL36 weist weiterhin einige große Defizite auf.

Vor allem langsame Kurven machen dem Auto zu schaffen: "Man kann sehen, dass uns Grip fehlt", sagt Seidl. "Da sind wir im Vergleich zu den Topteams am schwächsten."

Und auch die Bremse macht McLaren seit dem Test in Bahrain Probleme. Zum Saisonauftakt hatte man eine Interimslösung an den Start gebracht, um überhaupt fahren zu können. Und diese ist auch weiterhin noch am Auto: "Wenn man sich das Material anschaut, dann ist das definitiv nicht die finale Lösung", sagt Seidl. "Aber das ist wieder ein Thema, bei dem man seine Ressourcen managen muss."

"Im Moment ist erst einmal das Wichtigste, dass wir die Probleme mit der Bremskühlung durch die Interimslösung behoben haben, was uns ermöglicht, sicher Rennen zu fahren", betont der Teamchef. "Aber ich bin sicher, dass es während des Jahres Entwicklungen geben wird."

Lob für die Fahrer und das Team

Mit anderen Bereichen ist der Deutsche hingegen in Melbourne sehr zufrieden gewesen. Dazu zählen etwa die beiden Fahrer, die seiner Meinung nach eine gute und vor allem fehlerfreie Leistung gezeigt hätten. "Sie haben ihre Klasse an diesem Wochenende wieder unter Beweis gestellt", lobt er.

"Und last but not least hat es auch das Team wieder stark umgesetzt. Wir hatten, glaube ich, wie in Dschidda die schnellsten Boxenstopps. Das zeigt einfach, dass wir in diesem Bereich endlich die Schritte gemacht haben, die wir haben wollten", so Seidl. "Ich bin sehr zufrieden damit."

 

"Am Ende ist das Ergebnis für alle im Team eine tolle Motivation, weiter hart zu arbeiten. Denn wir sind jetzt mit unserem Paket in der Lage, um Top-10-Positionen zu kämpfen. Das ist im Vergleich zum Saisonbeginn schon ein Schritt nach vorne", sagt er. Aber: "Das ist natürlich nicht, wo wir als Team sein wollen."

Daher solle man nicht abheben, sondern weiter hart arbeiten. "Aber ich bin froh, sagen zu können, dass wir jetzt einen klaren Plan haben, was wir mit dem Auto machen müssen", so Seidl. Das werde aber etwas Zeit brauchen. "Wir müssen trotz aller Ambitionen geduldig sein. Aber das Wichtigste ist, dass wir jetzt einen klaren Plan haben, den wir ausführen müssen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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