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Andreas Seidl: Von Porsche zu McLaren oder Mercedes?

Die Möglichkeiten für den ehemaligen Porsche-Teamchef Andreas Seidl in der Formel 1 lassen sich inzwischen auf zwei Teams eingrenzen

Andreas Seidl, Team Principal Porsche Team

Andreas Seidl, Team Principal Porsche Team

Porsche AG

Der ehemalige Porsche-LMP1-Teamchef Andreas Seidl steht wie berichtet vor einem Wechsel in die Formel 1. Zwar ist nach wie vor nicht gesichert bekannt, bei welchem Team er andocken wird. Aber zumindest lassen sich die Optionen laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' inzwischen eingrenzen.

Demnach wird er bei einem Team eine leitende Position einnehmen, welches neben einem Formel-1- auch noch ein Sportwagen-Programm für die Serie betreibt. Und da kommen nur drei Arbeitgeber in Frage: Ferrari, Mercedes und McLaren. 

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Ferrari hat bereits vergangene Woche anklingen lassen, dass es keine Gespräche mit Seidl gibt. Wie der ehrgeizige Deutsche in eine Struktur mit dem nicht minder ehrgeizigen Mattia Binotto, dem in Maranello Teamchef-Ambitionen nachgesagt werden, passen hätte sollen, wäre Insidern ohnehin ein Rätsel gewesen.

Mercedes würde zumindest was Vakanzen angeht Sinn ergeben. Diesen Sommer hatten Chefdesigner Aldo Costa und Performance-Direktor Mark Ellis angekündigt, 2019 nicht mehr im vollen Umfang zur Verfügung zu stehen.

 

Costa zieht sich aus dem Tagesgeschäft zurück, bleibt aber Berater von Mercedes. Er will im Alter von 57 Jahren kürzertreten. Ellis legt 2019 eine Auszeit in Form eines Sabbatjahres ein. Er plant frühestens 2020 eine Rückkehr ins Tagesgeschäft.

Auch wenn Mercedes das mit internen Umstrukturierungen bisher bestmöglich abgefedert hat, wäre Seidl womöglich eine Bereicherung für das Team. Und im besten Fall sogar ein potenzieller Nachfolger für Teamchef Toto Wolff, dessen Vertrag Ende 2020 ausläuft.

Andreas Seidl: Als Porsche-Teamchef Le Mans gewonnen

Seidl gilt als Multitalent. Laut Porsche-Beschreibung war er im LMP1-Projekt gleichzeitig so etwas wie ein "Nationaltrainer" für die Fahrer, er leitete die Business-Relations-Abteilung und entwickelte gemeinsam mit den Strategen die Taktik für die Rennen. Einer, der sich in vielen Bereichen gut auskennt, ist für höhergestellte Positionen wie geschaffen.

Neben Mercedes kommt auch McLaren als künftiger Arbeitgeber für den Stuttgarter in Frage. Das von Zak Brown geführte Team befindet sich gerade im Umbruch. Im Zuge der Trennung von Rennleiter Eric Boullier wurde zwar Gil de Ferran als Sportdirektor installiert. Aber einen klassischen Teamchef gibt es noch nicht.

Das könnte eine Seidl auf den Leib geschneiderte Chance sein. Denn McLaren ist gerade dabei, die früheren Strukturen ("Matrix-Management") aufzubrechen und wieder ein klassischeres Organigramm einzuführen. Das bedeutet früher oder später wohl auch, dass es wieder einen Teamchef geben wird. Und dafür hätte Seidl genau das richtige Profil.

 

Dass er Porsche überhaupt verlassen hat, liegt dem Vernehmen nach daran, dass die Wahrscheinlichkeit auf einen Formel-1-Einstieg der Marke zuletzt nicht gestiegen ist. Porsche hatte sich an den Gesprächen über das zukünftige Motorenformat der Formel 1 beteiligt und auf eine Änderung des Reglements gehofft. Hätte es diese gegeben, wäre ein Einstieg im Jahr 2021 theoretisch denkbar gewesen.

Dafür hat es auf Konzernebene aber nie einen konkreten Beschluss gegeben. Und als die vier in der Formel 1 etablierten Hersteller es nicht zustande brachten, sich verbindlich auf ein neues Reglement für 2021 zu einigen, ließ das Interesse von Porsche nach. Auch wenn es bis heute keinen Vorstandsbeschluss gibt, der klipp und klar Nein zur Formel 1 sagt.

Die Positionen sind verständlich: Ferrari, Honda, Mercedes und Renault wollen nicht für teures Geld einen neuen Antriebsstrang entwickeln, mit dem sie Gefahr laufen, von einem Quereinsteiger geärgert zu werden. Und aus Porsche-Sicht ist es wenig attraktiv, einen Antrieb zu entwickeln und erst einmal mehrere Jahre Entwicklungsrückstand aufholen zu müssen.

Strukturelle Neuordnung bei Volkswagen im Motorsport

Bei Porsche gibt es hinter den Kulissen nach dem Seidl-Abgang gerade andere Themen. Fritz Enzinger ist in einer Doppelrolle seit Februar 2018 im Volkswagen-Konzern Gesamtverantwortlicher für das Thema Motorsport und bei Porsche nach dem WEC-Ausstieg für die Formel E und die Entwicklung eines hocheffizienten Antriebsstranges verantwortlich.

Enzinger muss zunächst jemanden finden, der Seidls Aufgaben als Chef des Formel-E-Teams übernehmen kann. Diese Position ist im Moment vakant. Doch das ist nur eine von vielen Aufgaben, die den Österreicher aktuell beschäftigen.

Hinter den Kulissen versucht Enzinger dem Vernehmen nach gerade, die einst getrennten Divisionen von Porsche Motorsport (LMP1 & Formel E auf der einen, GT auf der anderen Seite) wieder zusammenzuführen. Und auf Konzernebene Synergien zwischen den Volkswagen-Konzernmarken (allen voran Audi, Porsche und Volkswagen) zu schaffen - insbesondere in den Bereichen, in denen sie nicht direkt gegeneinander antreten. Zum Beispiel durch markenübergreifende Kompetenzzentren, deren Know-how von allen Volkswagen-Marken genutzt werden kann.

Fritz Enzinger

Fritz Enzinger

Foto: Porsche

Der große Traum vom Formel-1-Comeback der Marke Porsche liegt inzwischen auf Eis. Zwar wird die Arbeit am dafür vorgesehenen Hocheffizienzmotor nicht in der gleichen Form weitergeführt, was einen unmittelbaren Start in der Königsklasse unwahrscheinlich macht.

Das Projekt Hocheffizienzmotor könnte aber auch abseits eines Formel-1-Programms Praxisanwendung finden. Zum Beispiel in einem Supersportwagen wie einem Nachfolgemodell für den Porsche 918, der bis 2015 produziert wurde.

Und die Tür zur Formel 1 könnte eines Tages durchaus wieder aufgehen, wenn sich die Verantwortlichen der Königsklasse auf ein neues Antriebsreglement einigen, das für einen Neueinsteiger wie Porsche attraktiv ist.

Doch das erscheint zumindest für 2021 Stand heute unrealistisch. 

 

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