Auftrieb Austin: Wie Renault ohne neue Teile den Umschwung geschafft hat
Auch ohne großes Update hat Renault in Austin den Umschwung geschafft, und zwar mithilfe eines kleinen Umbaus - Nico Hülkenberg ohne Mitleid für Benzin-Trickser
Foto: : Mark Sutton / Motorsport Images
Renault konnte sich mit dem stärksten Saisonergebnis in Austin freischwimmen und seine Chancen auf Rang vier in der Konstrukteurs-WM enorm verbessern. 14 Zähler hatte es noch nie zuvor in diesem Jahr gegeben, und vor allem für Nico Hülkenberg war Rang sechs eine deutliche Befreiung. "Mein letztes gutes Ergebnis davor war Hockenheim, und das ist schon lange her", sagt er.
Damals gab es Rang fünf, doch seitdem hatte der Emmericher gerade einmal ein mageres Pünktchen gesammelt. Renault schien den Anschluss an die Mittelfeld-Konkurrenz verloren zu haben, doch in Austin schlug man überraschend zurück. Überraschend deswegen, weil das Team eigentlich kein Update mit an die Strecke gebracht hatte. Doch neben einem passenderen Layout verhalf man sich mit einem Kniff.
Renault steckte den Frontflügel, der zuvor enttäuscht hatte, etwas anders zusammen, wie 'auto motor und sport 'bemerkt hat. Die vier inneren Flaps hatten ein anderes Profil und waren länger. In Mexiko will man einen ähnlichen Schritt durch Experimente mit dem Unterboden gehen. Neue Teile gebe es auf jeden Fall nicht, wie Einsatzleiter Alan Permane betont. "Aber wir ändern die vorhandenen vor Ort und schauen, was dabei rauskommt."
In der Fahrerwertung konnte sich Hülkenberg mit Rang sechs in Austin etwas von seinen Verfolgern absetzen. Zuvor lag er mit Sergio Perez (Force India) und Kevin Magnussen (Haas) punktgleich, jetzt hat er die Nase im Kampf um den inoffiziellen B-Titel vorn. Zwar sagt der Deutsche, dass er gerne Siebter werden würde, doch ein tolles Ziel sei das für ihn nicht. "Denn wir befinden uns immer noch in der Meisterschaft mit den drei anderen Teams", sagt er.
"Selbst wenn es wie zwei Meisterschaften ist, sind die anderen sechs Autos da. Du kannst sie nicht einfach löschen", meint er über die uneinholbaren Mercedes, Ferrari und Red Bull. "Es wäre schon ein gutes Gefühl, Siebter zu werden, aber das Ziel ist, ganz vorne zu sein. Ich würde mich nicht zu toll fühlen."
Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team
Foto: Jerry Andre / Sutton Images
Wichtiger als Rang sieben sei ohnehin Platz vier bei den Konstrukteuren. 22 Punkte Vorsprung hat man mittlerweile auf Haas, die sich in Austin selbst um die Punkte gebracht haben. Romain Grosjean schied nach einer Kollision in Runde eins aus, Kevin Magnussen wurde wegen eines Spritvergehens (genau wie Esteban Ocon) disqualifiziert.
Traurig ist er für die beiden Gegnerteams aber nicht: "Ich habe kein Mitleid", winkt er ab. "Es gibt Gründe dafür. Da wurden Fehler gemacht, und es gibt Regeln, die gebrochen wurden. Das ist die Strafe. Wir kämpfen gegen sie, also haben wir nichts zu verschenken. Wenn sie mehr Sprit als erlaubt nutzen, dann habe ich kein Mitleid."
Bei Renault will man aber ohnehin nur auf sich selbst schauen. Wenn man an der Leistung von Austin anknüpfen kann, dann sollte man gute Chancen auf den vierten Rang besitzen. "Die Strecke hier scheint ähnlich wie Austin zu sein, von daher sollten wir wieder einigermaßen konkurrenzfähig sein", sagt Hülkenberg. "Ich will das Beste aus unserem Paket holen, und das reicht dann hoffentlich, um besser als unsere Gegner zu sein."
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