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Auto "schwierig": Mercedes verpasst Top 10 am Freitag in Melbourne

Lewis Hamilton scheint mit der Abstimmung seines Mercedes zu verzweifeln, die Silberpfeile verfehlen im Freitagstraining in Australien sogar eine Top-10-Platzierung

"Die kämpfen im Moment um den Einzug in Q3", sagt 'Sky'-Experte Ralf Schumacher. Und damit meint er die beiden Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton und George Russell. Denn die taten sich beim Trainingsauftakt zum Grand Prix von Australien (alle Einheiten im Formel-1-Liveticker verfolgen!) betont schwer damit, den W13-Silberpfeil schnell um den Albert Park Circuit zu bewegen.

Ergebnis: Russell belegte P11 in der Tageswertung in Melbourne, Hamilton nur P13. Beide handelten sich über 1,2 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit ein. Im Fall von Hamilton waren es sogar eineinhalb Sekunden. Damit bewegt sich Mercedes ungefähr auf dem Niveau von AlphaTauri und Aston Martin.

Wohl auch deshalb hält es Ralf Schumacher für "eher unrealistisch", dass Mercedes am Samstag im Qualifying beide Silberpfeile unter die Top 10 bringt. "So sieht es im Moment aus", meint er.

Hamilton wirkt ratlos

Und Hamilton selbst wirkt ratlos. Nach dem zweiten Freien Training erklärte er schlicht: "Nichts, was wir am Auto ändern, macht einen Unterschied. Das ist das Schwierige. Du bist sehr optimistisch, nimmst Änderungen vor, aber es verbessert sich nichts damit."

Er selbst habe genau das erlebt. Im ersten Freien Training hatte Hamilton mit 1,2 Sekunden Rückstand noch P7 erzielt. "Dann haben wir etwas [an der Abstimmung] geändert und im zweiten Training lief es etwas schwieriger für mich", sagt Hamilton. Er fügt hinzu: "Ich weiß nicht. Wir haben es einfach mit einem schwierigen Auto zu tun."

Natürlich könne seine Crew das Fahrzeug wieder auf den Stand des ersten Trainings zurückbauen. Das ändere aber vermutlich nichts entscheidend, meint Hamilton: "Es ist einfach nur so, dass wir nicht allzu viel machen können. Das ist die Situation. Wir können das Auto nur fahren." Denn als eines von nur drei Teams verzichtet Mercedes in Australien auf technische Updates am Fahrzeug.

Hamilton spricht über Frust im Auto

Das scheint Hamilton mitzunehmen. "Das Frustrierende ist: Du versuchst, Druck zu machen und willst aufholen, aber selbst bei einer ordentlichen Runde fehlen 1,2 Sekunden", erklärt er. Nachsatz: "Das macht es schwierig."

Und Hamiltons Mimik spricht offenbar Bände, weshalb er konkret gefragt wird, wie es ihm nach dem Freitagstraining gehe. Antwort: "Ich fühle mich gut. Ich hatte nur eine schwierige Session."

Russell der bessere Mercedes-Fahrer im zweiten Training

Es war eine Einheit, in der Russell "besser klarzukommen schien als Hamilton", so formuliert es Ralf Schumacher bei 'Sky'. Doch auch dem jüngeren Mercedes-Fahrer fehlt laut eigener Aussage "ganz klar eine ziemliche Menge" Zeit auf die Konkurrenz, sowohl über eine Runde als auch in den Longruns. Mercedes liegt jeweils mindestens einige Zehntel zurück.

"Wir sind nicht, wo wir sein wollen", sagt Russell. "Vor uns stehen einige Mittelfeld-Autos, außerdem haben wir ziemlich viel Abstand auf die Spitzenautos. Wir müssen daher hart arbeiten über Nacht und verstehen, was uns zurückhält."

Grundsätzlich fühle sich der W13-Silberpfeil "gut" und "nicht so schlecht" an, meint Russell. Allerdings sei das sogenannte Porpoising, das "Hüpfen" auf der Vorderachse, in Melbourne "definitiv schlimm". Russell: "Eingangs Kurve 9 ist es wahrscheinlich so schlimm wie bisher nie. Damit müssen wir aber jetzt erst einmal umgehen."

Außerdem habe er auf den Soft-Reifen eine "seltsame" Erfahrung gemacht, erklärt Russell: "Ich steigerte mich immer weiter, genau wie ein paar andere Fahrer auch. Das schien aus unserer Sicht aber etwas übermäßig zu sein."

Datenanalyse soll Mercedes zurück auf Kurs bringen

Deshalb werde Mercedes über Nacht bis zum dritten Freien Training eine detaillierte Datenanalyse betreiben, um zu sehen, "wo wir beim Set-up wie abgewichen sind und warum alles ähnliche Ergebnisse bringt", so Russell.

Denn der Spaßfaktor halte sich bei den Silberpfeilen gerade in Grenzen. Der Albert Park Circuit sei schön zu fahren, "aber man hat noch mehr Freude, wenn man aus dem Auto steigt und seinen Namen im oberen Bereich der Zeitenliste oder ganz oben sieht", sagt Russell.

"Wenn du aber den Eindruck hast, eine gute Runde gefahren zu haben, dann aber nur auf P11 stehst - das ist nicht, wo wir als Team hinwollen."

Prognose: "Wird sich ziehen" bei Mercedes

Wie schnell aber kommt Mercedes dorthin, wo es hinwill? Ralf Schumacher vermutet bei 'Sky', "das dauert noch länger" und meint: "Ein Problem ist der Verbrennungsmotor an sich. Vielleicht hat man bis jetzt nicht den richtigen Sprit entwickelt. Da scheint viel Leistung zu fehlen, angeblich bis zu einer halben Sekunde."

Außerdem habe Mercedes bisher kein größeres technisches Update am Auto eingesetzt, doch ein eben solches brauche es jetzt. Und Ralf Schumacher geht davon aus, dass es "riesig" ausfallen muss. "Und man kann ja vorher nicht testen", meint er. "Jetzt braucht man die Erfahrung auf der Strecke, und das wird sich ziehen."

Nicht nur Porpoising macht Probleme ...

Zumal bei Mercedes nicht nur das Porpoising ein Thema ist. Laut dem leitenden Techniker Andrew Shovlin hat das Team speziell in Australien damit Probleme, "die Reifen auf Temperatur zu bringen". Das sei von Freitag auf Samstag in Melbourne die größte Schwachstelle.

Das könnte auch erklären, weshalb Hamilton in der zweiten Einheit einen schwereren Stand gehabt hat. Denn: "In der ersten Session sahen wir deutlich konkurrenzfähiger aus als unter den kühleren Bedingungen am Abend", sagt Shovlin. Die Daten würden darauf hindeuten, dass der W13 die Pirelli-Pneus dann nicht heiß genug kriege für deren optimalen Einsatz.

"Wenn wir das verbessern können, ist es durchaus möglich, ein gutes Maß an Grip zu finden", sagt Shovlin. "Aber im Moment befinden wir uns in einem Teufelskreis, in dem die Fahrer nicht das Vertrauen haben, die Geschwindigkeit durch die schnelleren Kurven mitzunehmen, und es ist dieser Speed, der die Temperatur erzeugt, die wir dringend benötigen."

Mercedes habe daher "keinen einfachen Tag" in Australien erlebt, meint Shovlin. Er fügt hinzu: "Daran haben wir uns aber in diesem Jahr gewöhnt. Und wir haben bereits einige Ideen, in welche Richtung wir mit dem Setup gehen können, und werden über Nacht in Brackley weiter daran arbeiten, um diese Änderungen besser zu verstehen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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